Kindertagesbetreuung

AWO: Familien benötigen Betreuungsplätze

„Am Rechtsanspruch auf eine Kinderbetreuung darf nicht gerüttelt werden“, mahnt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts aufkommender Forderungen diesen aufzuweichen. Zudem dürfe der Ausbau auf gar keinen Fall die Qualität der Betreuung beeinträchtigen.

31.10.2012

„Kinderbetreuungsangebote sind für Eltern die unbedingte Voraussetzung dafür, ihren Lebensunterhalt verdienen und so dem vergleichsweise hohen Armutsrisiko, dem insbesondere alleinerziehende Elternteile ausgesetzt sind, entkommen zu können“, betont Stadler.

„Wer fordert räumliche Anforderungen oder Gruppengröße zu ändern, hat kein Interesse am Wohl der Kinder“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende. Vor dem Hintergrund, dass es vielerorts schwierig sein wird, den Rechtsanspruch einzulösen, betrachtet Stadler die Einführung des milliardenteuren Betreuungsgeldes als absoluten Irrweg: „Die dafür geplanten Mittel müssen in den Kita-Ausbau investiert werden.“

Viel zu wenig in Betracht gezogen würde der Ausbau der Kinderförderungsangebote in der Kindertagespflege. Die AWO fordert schon lange von den Ländern und Kommunen, attraktivere rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen für Kindertagespflegepersonen zu schaffen und damit den Ausbau dieser flexiblen und familiennahen Betreuungsform zu unterstützen. „Förderungsangebote in der Kindertagespflege sind gerade für kleinere Kinder eine gute Alternative“, ist Stadler sicher und lobt in diesem Zusammenhang das Bundesfamilienministerium, das mit einem Aktionsprogramm den Ausbau der Kindertagespflege fördert.

„Die Qualität der Betreuungsangebote ist grundsätzlich ein unverzichtbarer Bestandteil des quantitativen Ausbaus“, betont Stadler. Die derzeitigen Rahmenbedingungen in den einzelnen Bundesländern seien aber sehr unterschiedlich. So würden schon jetzt mancherorts aus Kostengründen fachlich geforderte Standards erheblich unterlaufen werden. „Nur bundeseinheitliche qualitativ hochwertige pädagogische Standards, die mit einer entsprechend finanziellen Ausstattung hinterlegt sind, können die Qualität von Kindertagesbetreuung sichern“, betont Stadler.

„Darüber hinaus, müssen alle Kinder unabhängig von Herkunft und Wohnort die gleichen Chancen haben“, fordert Stadler. Die AWO fordere insbesondere den Bund, aber auch die Länder dazu auf, sicherzustellen, dass es auch in finanzschwachen Kommunen einen bedarfsgerechten Ausbau an Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsangeboten gibt. Mögliche Klagen sollten die Kommunen nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Besonders vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist die Investition in Kinderbetreuung eine Investition in die Zukunft einer jeden Gemeinde“, ist der AWO Bundesvorsitzende überzeugt.

Die AWO entwickelte ein Positionspapier zu den <link http: kita-kampagne.awo.org fileadmin kita2013 positionspapiere awo_forderungen_fuer_die_umsetzung_des_rechtsanspruches.pdf external-link-new-window external link in new>AWO-Forderungen zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Kindertagesbetreuung zum 1. August 2013 (PDF-Download, 281 KB).

Quelle: AWO Bundesverband e.V. vom 30.10.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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