Kindertagesbetreuung

ASB fordert: Kita-Ausbau darf kein leeres Versprechen bleiben

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) fordert die Regierung und Länder auf, alles dafür zu tun, damit der Ausbau der angestrebten 780.000 Betreuungsplätze gelingt.

26.11.2012

"Das 'Schwarzer-Peter-Spiel' zwischen Bund, Ländern und Kommunen geht eindeutig zulasten der Familien, die sich auf die Ausbaupläne verlassen und am Ende die Leidtragenden sein werden", erklärt der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein im Rahmen der Eröffnung der ASB-Hauptstadtrepräsentanz am 23. November 2012.

Insbesondere "klamme" Kommunen verhandeln mittlerweile mit so harten Bandagen, dass die Zu-schüsse für den Kita-Betrieb kaum noch ausreichen, um kostendeckend arbeiten zu können. Um Kosten zu sparen, plädieren Kommunen außerdem immer wieder für die Absenkung der Standards in Kitas, z. B. durch eine Erhöhung der Gruppengröße oder eine Reduzierung des Platzangebots pro Kind. "Der ASB als freier Träger von rund 300 Kitas lehnt dies ab. Wir stehen für Qualität in der frühkindlichen Erziehung", betont ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter. Er weist zugleich auf das Problem des Fachkräftemangels unter Erzieherinnen und Erziehern hin. "Bereits heute ist der Personalmangel in ASB-Kitas so präsent, dass neue Stellen nicht besetzt werden können."

Der Fachkräftemangel wird durch die Einführung des Betreuungsgeldes noch verschärft, weil es Frauen dazu verleitet, auf eine Erwerbstätigkeit zu verzichten. Statt in das Betreuungsgeld muss der Staat vielmehr in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf investieren, um Eltern eine Höchstmaß an Flexibilität in der Kinderbetreuung zu ermöglichen, fordert der ASB.

"Die Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auf das Potenzial junger Frauen zu verzichten. Unternimmt die Politik nicht alles, um das angestrebte Ausbau-Ziel von 780.000 Kita-Plätzen bis 2013 zu erreichen, macht sie sich unglaubwürdig und lässt Eltern und deren Kinder, die sich auf dieses Versprechen verlassen haben, im Stich", unterstreicht ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter.

Die von der Regierung am 20. November 2012 bereitgestellten zusätzlichen Mittel in Höhe von 580 Millionen Euro sind erneut nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei derzeitigen Investitionskosten von ca. 19.000 Euro pro Betreuungsplatz könnte mit den zusätzlichen Mitteln der Bau von lediglich 600 Kindertagesstätten gefördert werden.

Quelle: ASB vom 23.11.2012

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