Die Kampagne ist ein zentraler Bestandteil des Forschungsprojektes zur Verhütung von Selbsttötungsversuchen bei jungen Frauen mit türkischem Migrationshintergrund. Denn diese versuchen deutlich häufiger als gleichaltrige Frauen aus deutschen Familien, sich das Leben zu nehmen. Die Hintergründe sind bisher nur teilweise bekannt und sollen erforscht werden. Mit Hilfe von Anzeigen, Plakaten, Radiospots, U-Bahn-TV und Pressearbeit werden suizid-gefährdete junge türkischstämmige Frauen darauf hingewiesen, dass und welche Hilfsmöglichkeiten es in Berlin gibt.

Das Ziel der Kampagne ist, diesen jungen Menschen zu helfen, aus ihrer verzweifelten Lage herauszufinden. Daher wurde ein deutsch-türkisches Krisentelefon eingerichtet (Hotline), wo Frauen anrufen können und psychologische Beratung bekommen, wenn sie nicht mehr weiter wissen und Hilfe brauchen.

Diese Hotline wird bis zum kommenden Frühjahr täglich von 9 bis 16 Uhr besetzt sein. Ein weiterer Teil der Gesundheitskampagne ist die Schulung von Multiplikatoren, die im engen und regelmäßigen Kontakt mit türkischen Mädchen und Frauen professionell zusammenarbeiten und diese betreuen (Psychologen, Hausärzte, Gynäkologen, Religionsvertreter, Stadtteilmütter, Lotsen, Lehrer u.a.).

Das Projekt wird vom SpiMig-Team (Suizidpräventions-initiative für Frauen mit türkischem Migrationshintergrund) und Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe Migrations- und Versorgungsforschung der Charité geleitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BBMBF).

Kooperationspartner sind das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, der Berliner Krisendienst – Region Mitte und das Berliner Bündnis gegen Depression e. V.

Quelle: BAJ-Newsletter vom 3. November 2010

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