Jugendsozialarbeit
Sozialer Zusammenhalt in digitalen Lebenswelten – eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf Leben und Chancen junger Menschen befassten sich Kirchen, Gewerkschaften, Bildungs- und Sozialträger in Stuttgart. In einem neuen Netzwerk "Sozialer Zusammenhalt in digitalen Lebenswelten" sollen Impulse für gesellschaftliche Innovationen gegeben werden.
22.02.2017
Für eine intensivere gesellschaftspolitische Diskussion der Auswirkungen von "Digitalisierung" auf die Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger sprachen sich Expertinnen und Experten beim Fachtag "Arbeit 4.0 und Gesellschaft 4.0?! – Auf dem Weg zu einem Netzwerk 'Sozialer Zusammenhalt in digitaler Lebenswelt'“ am 09.02.2017 in Stuttgart aus. Rund 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchen, Gewerkschaften, Bildungs- und Sozialträgern berieten in sechs Themenforen Fragen der sozialen Rahmenbedingungen und Auswirkungen des technischen Wandels.
Digitale Transformation in allen Lebensbereichen
"Die digitale Transformation wirkt sich in allen Lebensbereichen aus und ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung“, betonte zu Beginn der Tagung Prof. Heiner Keupp aus München. Alle Verantwortlichen in Politik und Zivilgesellschaft müssten sich mit dieser dynamischen Veränderung auseinanderzusetzen. "Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen", forderte auch Welf Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung. Nur dann könne verhindert werden, dass sowohl jeder und jede Einzelne als auch die Gesellschaft als Ganzes sich in der zunehmend "künstlichen", virtuellen Welt verliert und neue Spaltungen erzeugt werden.
Netzwerk "Sozialer Zusammenhalt in digitalen Lebenswelten"
Als eine Konsequenz aus den Beratungen wurde die Gründung eines Netzwerkes "Sozialer Zusammenhalt in digitalen Lebenswelten" vorgeschlagen. Ein solches Netzwerk soll den begonnenen Zukunftsdialog "Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg" flankieren und erweitern und bundesweit auch Impulse in weitere Dialoge geben. Es soll für gesellschaftliche und soziale Innovationen eintreten. Und es soll Impulse geben für demokratische Beteiligung, für Zugänglichkeit und soziale Standards, für Bildungschancen und unterstützende Jugendarbeit, für den Schutz der Privatheit, für eine Kultur der Selbstbestimmung und Autonomie, für Integration und Inklusion, und für die Stärkung des ländlichen Raumes.
Leben und Chancen junger Menschen
"Wir haben dieses komplexe Thema heute aus verschiedenen Blickwinkeln sehr grundsätzlich beleuchtet", sagte Michael Fähndrich, Geschäftsführer der BAG EJSA. "Uns als Fachverband geht es dabei vor allem darum, die Auswirkungen auf das Leben und die Chancen der jungen Menschen, die wir in der Jugendsozialarbeit fördern, auszuloten. Auch die Auswirkungen und Herausforderungen für die Arbeit der Fachkräfte in der Jugendsozialarbeit müssten genauer untersucht und zum Thema gemacht werden, so Michael Fähndrich.
Hintergrund
Zu der Veranstaltung hatten die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA), das Forum Soziale Technikgestaltung beim DGB Baden-Württemberg, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) mit unterstützender Beteiligung der Partner Diakonisches Werk Württemberg und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft eingeladen.
Die BAG EJSA ist seit 1949 der bundesweite Zusammenschluss evangelischer Jugendsozialarbeit in Diakonie und Evangelischer Jugendarbeit. Sie fördert junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren insbesondere beim Übergang "Schule – Beruf".
Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit vom 09.02.2017
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