Jugendsozialarbeit

Schleswig-Holstein: Neue Projektphase "Übergang Schule und Beruf"

Sozialministerin Kristin Alheit, Bildungsministerin Britta Ernst und die Leiterin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Margit Haupt-Koopmann, machten sich am 28. November ein Bild von dem Projekt "Übergang Schule und Beruf" und stellten die Verlängerung des Projektes vor.

29.11.2016

Bei einem Besuch in dem Ferienzentrum und Seminarhaus "AWO Theodor-Schwartz-Haus" in Brodten, Lübeck-Travemünde, treffen Ministerin Alheit, Ministerin Ernst und Margit Haupt-Koopmann eine ehemalige Projektteilnehmerin, die durch die Teilnahme am Projekt und einer anschließenden Unterstützungsmaßnahme der Bundesagentur für Arbeit erfolgreich den Schritt von einer Förderschule auf den allgemeinen Arbeitsmarkt geschafft hat. Sie arbeitet jetzt dort im Bereich Hauswirtschaft und Küche.

Junge Menschen mit Förderbedarf in Arbeitswelt integrieren

Sozialministerin Kristin Alheit betont: "Der Schritt in den Beruf oder in eine Ausbildung ist für alle jungen Menschen eine Herausforderung. Mit dem Projekt ‚Übergang Schule und Beruf‘ helfen wir gezielt Schülerinnen und Schülern mit besonderen Förderbedarfen, um einen erfolgreichen Einstieg in die Erwerbsfähigkeit zu erreichen. Dies ist für jeden einzelnen, bei dem das gelingt, ein großer persönlicher Erfolg. Zugleich ist es ein wichtiger Beitrag für unsere gesamte Gesellschaft. Denn in der Lebensphase werden die Weichen für Eigenständigkeit oder einer manchmal lebenslangen Abhängigkeit von staatlichen Hilfesystemen gestellt."

Bildungsministerin Britta Ernst ergänzte: "Unser Ziel ist, dass diese Jugendlichen entsprechend ihrer individuellen Kompetenzen einen erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben - falls möglich auch auf dem ersten Arbeitsmarkt - schaffen. Damit das Projekt ‚Übergang Schule und Beruf‘ ein Erfolg wird, arbeiten Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen sowie Integrationsfachdienste in den Förderzentren und Gemeinschaftsschulen eng zusammen. Dieses Vorgehen hat sich bewährt und eröffnet den Jugendlichen Chancen."

Margit Haupt-Koopmann betonte: "Grundlegend ist, dass wir unsere häufig an vermeintlichen Defiziten orientierte Wahrnehmung verändern, damit wir die Ressourcen und Talente erkennen, die diese jungen Menschen besitzen. Hierbei sind die Betriebe von besonderer Bedeutung. Im Rahmen des Projektes streben wir daher - auch über jährliche Regionalkonferenzen - eine noch engere Verknüpfung mit der Wirtschaft vor Ort an. Denn wir benötigen Personalverantwortliche, die bei der Vergabe von Praktika-, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen nicht allein nach ‚Aktenlage‘ entscheiden, sondern den jungen Menschen in einem persönlichen Gespräch die Chance geben, sich zu präsentieren und für sich zu werben."

Ziel des Modellprojektes ist eine individuelle Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung auf eine Weiterqualifikation, Ausbildung oder sogar auf den ersten Arbeitsmarkt. Die neue Projektphase läuft von 2016 bis 2019 und beinhaltet erstmalig auch die Unterstützung von Schülerinnen und Schüler mit Sinnesbehinderung und autistischem Verhalten und unterstützt zudem noch stärker den Aspekt Berufsorientierung.

Je Schülerin oder Schüler kann die individuelle Unterstützung bis zu drei Jahre gewährt werden. Darin sind enthalten:

  • Schülerinnen und Schüler der Förderschulen werden in den letzten beiden Schuljahren im Rahmen einer vertieften Berufsorientierung darin unterstützt, klare Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft zu entwickeln. Dabei geht es insbesondere darum, ihnen entsprechend ihrer Wünsche und Fähigkeiten auch eine Perspektive auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu eröffnen.
  • Die hierfür erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten werden ihnen von den vor Ort tätigen Integrationsfachdiensten in Abstimmung mit den Lehrkräften der Schulen vermittelt.
  • Ein besonders wichtiger Bestandteil der Berufsorientierung sind Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, bei denen die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer von den Integrationsfachdiensten begleitet und unterstützt werden. Während der Praktika können sie konkrete Erfahrungen sammeln, Fähigkeiten erproben und neue Erkenntnisse auch hinsichtlich ihrer Berufswahl gewinnen.

Die Kommunen als Träger der Sozialhilfe agieren in ihren jeweiligen Regionen als Projektkoordinatoren und stehen den Projektbeteiligten an Förderschulen ebenfalls als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Finanzierung für das Modellprojekt erfolgt zum Großteil durch das Integrationsamt im Sozialministerium mit Mitteln aus der Ausgleichsabgabe. Die Ausgleichsabgabe zahlen alle Unternehmen, die keine oder wenig Menschen mit Behinderungen beschäftigen.

Zudem beteiligt sich die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. Abhängig von der tatsächlich geförderten Schülerzahl wird für den neuen Projektzeitraum mit Kosten von ca. 9,0 Mio. € gerechnet. Derzeit werden insgesamt rund 570 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkt begleitet. Die Projektteilnahme ist freiwillig und setzt ein entsprechendes Einverständnis der Eltern voraus.

Nähere Informationen erhalten Interessierte – Eltern, Schülerinnen und Schüler, Unternehmen – bei den jeweiligen Integrationsfachdiensten ihrer Region: <link http: www.ifd-sh.de external-link-new-window der>www.ifd-sh.de/

Weitere Informationen

<link http: www.schleswig-holstein.de de landesregierung viii presse pi pdf external-link-new-window als>Flyer "Übergang Schule und Beruf" (PDF 240KB, Datei ist nicht barrierefrei)

<link http: www.schleswig-holstein.de external-link-new-window des landes>www.schleswig-holstein.de

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung Schleswig-Holstein vom 28.11.2016

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