Jugendsozialarbeit

Neue Zugänge in die Ausbildung – Berliner Beirat erarbeitet Reformvorschläge

Mehr junge Menschen aus Familien mit Einwanderungsgeschichte und mit gleichzeitig schlechten Startbedingungen sollen den Weg in eine duale Ausbildung finden und erfolgreich beschreiten. Um dieses Ziel zu erreichen, lässt Berlins Arbeitssenatorin Elke Breitenbach prüfen: Wie lassen sich Barrieren in den Einstellungsverfahren abbauen, und wie kann die pädagogische Gestaltung der Ausbildung der Vielfalt der Auszubildenden besser gerecht werden? Ein Beirat aus Expertinnen und Experten der Bereiche Integration, Bildung und Arbeit tagte am 11. Februar zum ersten Mal, um diese Fragen zu beantworten.

13.02.2019

Für seine Arbeit evaluiert der Beirat die Ergebnisse des Berlin braucht dich!-Pilotvorhabens „Erprobung neuer Zugänge in die Ausbildung“ sowie weiterer Maßnahmen der Nachwuchsgewinnung und -bindung.

In dem Pilotvorhaben testen verschiedene Betriebe mit Landesbeteiligung, darunter BVG, BSR, Vivantes, Charité, ITDZ und FBB seit 2016, ob Praktika mehr Aussagekraft über die Ausbildungseignung haben können als klassische Einstellungstests. „Uns fehlt qualifizierter Nachwuchs – und gleichzeitig finden viele junge Menschen keine Ausbildung. Diesen Widerspruch müssen wir auflösen“, so Breitenbach.

Integrationspolitisches Potenzial der dualen Ausbildung noch nicht ausgeschöpft

„Vor allem Jugendliche an Schulen der Innenstadtbezirke, die stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind, bleiben auf dem Ausbildungsmarkt zu oft außen vor“ ergänzt der Integrationsbeauftragte des Senats, Andreas Germershausen, in dessen Verantwortung Berlin braucht dich! umgesetzt wird. „Das integrationspolitische Potenzial der dualen Ausbildung ist noch längst nicht ausgeschöpft. Hier liefert das Pilotvorhaben vielversprechende Impulse, um mehr Jugendliche zu gewinnen.“

Nachwuchsgewinnung und -bindung

Der Beirat soll einschätzen, ob sich die Ergebnisse aus diesem Pilotprojekt für eine Reform der Regelstrukturen und eine Ausweitung auf den Öffentlichen Dienst bzw. die Privatwirtschaft eignen. Senatorin und Integrationsbeauftragter betonen, dass es nicht darum gehe, die Ausbildungsanforderungen abzusenken oder die Qualität zu mindern. Vielmehr müsste eine zeitgemäße Nachwuchsförderung die unterschiedlichen Voraussetzungen der potenziellen Auszubildenden in den Fokus nehmen und entsprechend angepasst werden. Um die nötigen Reformen der Regelstrukturen zu erarbeiten, soll der Beirat auch das Zusammenspiel zwischen Betrieben, Behörden, Schulen, Berufsschulen und Verwaltungen beleuchten.

Der Beirat wird koordiniert von BQN Berlin und setzt sich zusammen aus über 20 Vertreterinnen und Vertretern der Fachverwaltungen, Unternehmensvertretungen, Kammern, der Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Schulen, Betrieben und Wissenschaft. Ihre gemeinsame Aufgabe ist es, neue Impulse zu liefern, um den Übergang von der Schule in die Ausbildung auch für Jugendliche zu öffnen, die bisher keine Chance erhalten haben.

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales vom 11.02.2019

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