Jugendsozialarbeit

Jobben als Grundbedarf und Grundrecht für junge Menschen?!

Caiju – Innovationswerkstatt und Verein für Chancengleichheit und Arbeitsweltintegration Jugendlicher stellte auf dem 16. DJHT das Format "TeenKom – Blitzjobs für Jugendliche" vor und präsentierte Gedanken zum Stellenwert des Jobbens anhand einer von Jugendlichen durchgeführten Umfrage.

12.04.2017

Umfrage durch Jugendliche beim 16. DJHT 2017

Im Vorfeld des 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag 2017 in der Messe Düsseldorf, hatte Caiju die nächstgelegene Düsseldorfer Jugendfreizeiteinrichtung JFE-Ammerweg kontaktiert und mit dem Leiter Benedikt Hoga ein Experiment vorbereitet: Ein Blitzjobangebot in Form einer Umfrage.

Schließlich übernahmen zwei Jugendliche – Emir und Jussuf, die ersten zwei Blitzjobber aus Düsseldorf – diese Aufgabe und befragten in den Tagen vor der Messe im städtischen Sozialraum 25 und auf der Messe am ersten Tag 27 Personen zu ihrer Arbeitserfahrungen in der Jugend. 

Der Film: "Haben Sie in Ihrer Jugend gearbeitet?"

Für Caijus Messeforum im Rahmen der Fachmesse beim 16. DJHT wurde aus den über 50 Befragungen durch die zwei neuen Düsseldorfer Blitzjobber ein 7 minütiger Film zusammen geschnitten.

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Jobben für Jugendliche ist heute nicht selbstverständlich

Der Film zeigt, dass fast alle befragten Erwachsenen in ihrer Jugend gejobbt haben. Für Jugendliche heute ist Jobben hingegen nicht länger selbstverständlich. Woran liegt das? Ist es schwerer geworden, eine Einsatzstelle zu finden? Wird Jobben durch Eltern oder Gesellschaft als weniger wichtig angesehen bzw. als potentielle Gefährdung von Leistungen in der Schule? 

Jobben im Widerspruch zum aktuellen Trend im Übergang Schule-Beruf

Der im Film von beinahe allen befragten Erwachsenen betonte Wert des Jobbens, eine wichtige Rolle für das eigene Verhältnis zum Arbeiten und Geld verdienen zu spielen und weniger für die Berufswahl an sich, steht im Widerspruch zum aktuellen Trend der Strukturierungen für den Übergang Schule-Beruf. Hier wird von Jugendlichen erwartet, sich immer mehr und immer früher am eigenen Berufsweg orientieren zu müssen. 

Bedarf und Recht zu Jobben für junge Menschen

Bei TeenKom treten wir einen Schritt zurück und geben dem Bedarf und Recht zu Jobben für junge Menschen einen festen, sicheren und vielfältigen Rahmen. Blitzjobs sind punktuelle Einsätze, die nicht in ein schulgefährdendes Volumen rutschen können. Anders als bei der klassischen handvoll Jobs für Jugendliche – Zeitungen oder Flyer verteilen, Babysitten und 2-3 weitere – bietet TeenKom über 25 verschiedene Tätigkeiten an, neben Hilfsleistungen für Privatleute, darunter viele Senioren mit Zeit für kleine Nebengespräche auch Aufgaben mit gesellschaftlicher Relevanz wie Umfragen, Kunstprojekte im öffentlichen Raum und Beiträge für Fachtage.

Jobben für Jugendliche leicht und lehrreich

Mit TeenKom wird das Jobben für Jugendliche leicht und lehrreich. Die Einsatzstellen müssen sich nicht um Versicherungen, Akquise und Auswertungen kümmern. Nach jedem Blitzjobeinsatz wird telefonisch ausgewertet, wobei auch der Jugendliche seine Einschätzung zur Leistung des Kunden abgibt und bespricht. Dadurch wird der Bezug des jungen Menschen zur Arbeit nicht theoretisch angelernt, sondern anhand des ausschließlichen Praxisbezugs selbst erfahren und reflektiert. Diese Dimension des Jobbens mit Qualitätsdialog nach jedem Einsatz, hatten auch die Fachkräfte im Publikum des Messeforums nie in ihre Jugend beim Jobben erlebt.

Weitere Informationen:  www.caiju.de und www.teenkom.de

Quelle: Caiju – Verein für Chancengleichheit und Arbeitsweltintegration Jugendlicher e.V.

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