Jugendsozialarbeit

Einstiegschancen Jugendlicher mit Migrationshintergrund in die Berufswelt

Gemeinsames Ziel von Niedersachsens Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan und Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Oliver Liersch ist es, die beruflichen Einstiegschancen junger Migrantinnen und Migranten nachhaltig weiter zu verbessern.

21.09.2012

Trotz freier Stellen schaffen es viele Jugendliche nicht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Das betrifft vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund, die genauso an einer guten Berufsausbildung interessiert sind wie ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund.

In der Veranstaltung „Integration konkret - Einstiegschancen Jugendlicher mit Migrationshintergrund in die Berufswelt" haben Niedersachsens Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan und Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Oliver Liersch die inzwischen initiierten Projekte, Maßnahmen und Kooperationen präsentiert und dargestellt, wie sich die Beteiligten zukünftig zu diesem wichtigen Zukunftsthema aufstellen.

Ausbildung zu interkulturellen Elternmoderatoren

Dazu Ministerin Aygül Özkan: „Ich will, dass auch in zehn Jahren ausreichend junge Menschen unsere Berufswelt bereichern. Dann dürfen wir aber nicht nur darüber reden, woher diese Menschen oder deren Vorfahren kommen, sondern wir sollten mehr darüber reden, dass sie unsere Gesellschaft bereichern. Dafür stellen wir heute die Weichen, indem wir Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und andere für das Thema gewinnen. Dazu zählt beispielsweise ein Pilotprojekt, bei dem an drei Standorten - in Hannover, in Braunschweig und in Cloppenburg - migrantische Eltern zu interkulturellen Elternmoderatoren ausgebildet werden. Sie erklären anderen Eltern das deutsche Schulsystem und Ausbildungswege für die Kinder."

Aufbau eines niedersächsischen Integrationsmonitoringsystems

Auch werde bei migrantischen Eltern dafür geworben, ihre Kinder so früh wie möglich in Kindertagesstätten zu geben, so die Ministerin. „Wenn Kinder früh in Bildungseinrichtungen kommen, dann haben sie in der Schule mehr Erfolg und starten später auch erfolgreicher in die Arbeitswelt. Und damit gelingt auch Integration besser", betonte Özkan und ergänzte: „Bei unserem Treffen im letzten Jahr haben wir festgestellt, dass die Datenbasis im Bereich der Integrationsarbeit ausbaufähig ist. Deshalb haben wir beschlossen, ein niedersächsisches Integrationsmonitoringsystem aufzubauen. Heute präsentieren wir den ersten Bericht zum Niedersächsischen Integrationsmonitoring 2012. Wir werden auch in Zukunft sehr genau beobachten, welche Erfolge unsere Integrationsbemühungen haben. Das Integrationsmonitoring macht transparent, wo sich etwas wie verändern muss."

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Oliver Liersch sieht „immer noch einen erheblichen Handlungsbedarf zur Verbesserung der Ausbildungschancen junger Menschen mit Migrationshintergrund. In der Berufsausbildung sind ausländische Jugendliche weiterhin stark unterrepräsentiert."

Deshalb setze die Landesregierung mit ihren Instrumenten hier konkret an, so Liersch: „Bislang wurden 23 Projekte gefördert, von denen in mehreren Projekten inhaltliche Schwerpunkte auch auf junge Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet wurden. Dabei werden beispielsweise Kooperationen mit Ausbildungspateninitiativen durchgeführt, oder Repräsentanten aus speziellen Ausbildungsberufen mit eigenem Migrationshintergrund werben für das duale System. Diesen erfolgreichen Weg müssen wir fortsetzen."

Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V.(UVN): "Die Integration von Jugendlichen, insbesondere mit Migrationshintergrund, in die Arbeitswelt ist wichtig für die Wirtschaft. In diesen Jugendlichen steckt ein unglaubliches Potential für Niedersachsen.

Kooperation von Betrieben und Schulen vor Ort

Insgesamt ist der Übergang von der Schule in den Beruf durch die Sicherstellung der Ausbildungsreife, den Abbau von Übergangssystemen und einer höheren Schulqualität zu verbessern. Grundlegend ist außerdem die Kooperation von Betrieben und Schulen vor Ort. Als Spitzenverband der Niedersächsischen Wirtschaft fördern die UVN gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden gezielte Berufsorientierung durch die Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen in rund 40 Arbeitskreisen in ganz Niedersachsen und sind Partner des Ausbildungspaktes und der Qualifizierungsoffensive.

Um dauerhaft etwas zu verändern, müssen wir aber bereits ganz früh ansetzen. Von den 0 bis 5 Jährigen in Niedersachsen hat jedes dritte Kind einen Migrationshintergrund. Hier müssen alle Beteiligten noch mehr tun durch ein besseres Angebot an Krippen und KITA-Plätzen, frühkindlicher Bildung sowie frühzeitiger und gezielter Berufsorientierung an Schulen in Kooperation mit Unternehmen."

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration vom 19.09.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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