Jugendsozialarbeit

Drei weitere Gebäude setzen neue Maßstäbe in der Jugendanstalt Schleswig

Die Jugendanstalt Schleswig verfügt ab heute über drei neue Gebäude - eine Sporthalle, eine Sozialtherapie und ein Funktionsgebäude. Der Geschäftsführer der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH), Henrik Harms, überreichte symbolisch die Schlüssel an die Leiterin der Jugendanstalt Schleswig, Anne Damberg und an Justizstaatssekretär Michael Dölp.

01.04.2011

SCHLESWIG. "Auf einem geschlossenen Vollzugsgelände zu bauen, bedeutet ein sehr hohes Maß an Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen. Diese wurden während der Bauzeit mit einer zusätzlichen Schleuse in der Außenmauer und einem zusätzlichen Abgrenzungszaun mit Pforte erfüllt und gewährleistet", erklärte Harms während der Feierstunde.

Justizstaatssekretär Michael Dölp sprach von einem neuen Maßstab für den modernen Strafvollzug in Schleswig-Holstein. "Mit diesen drei Baumaßnahmen setzen wir eine elementare Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum modernen Jugendvollzug aus dem Jahre 2006 vorbildlich um. Die Richter hatten seinerzeit die Anforderungen an den Jugendvollzug u.a. im Hinblick auf die Behandlung, die therapeutische Betreuung, die Ausbildung, den Sport, das soziale Lernen in Gemeinschaft und der Unterbringung neu festgeschrieben. Diese Vorgaben sind im Jugendstrafvollzugsgesetz von Schleswig-Holstein 2008 berücksichtigt und hier in der Jugendanstalt Schleswig baulich umgesetzt worden. Gerade der Bau der sozialtherapeutischen Abteilung mit 30 Haftplätzen bietet im Jugendvollzug Schleswig erstmalig die Möglichkeit, bereits vorhandene und neu einzuführende Therapien und Trainingsprogramme in einem Gesamtkonzept zu verwirklichen", so Dölp.

Die Sozialtherapie mit 30 Plätzen für Jugendliche und Heranwachsende vervollständigt das Behandlung- und Therapieangebot des Jugendvollzuges. Eine weitere Sozialtherapie gibt es für erwachsene Männer in der JVA Lübeck.

Durch die Sporthalle wird dem hohen Stellenwert des Sports im Jugendvollzug aufgrund der besonderen Umstände des Freiheitsentzuges Rechnung getragen. Sport ist ein wesentlicher Bestandteil des Behandlungsangebotes. Der Sport dient hierbei nicht nur der sinnvollen Freizeitgestaltung, sondern wirkt auch schädlichen Folgen des Freiheitsentzuges entgegen, unterstützt die Gesundheitsfürsorge und ermöglicht es den Gefangenen, das Einhalten von Regeln zu lernen und soziale Kompetenzen zu erwerben.

Im Funktionsgebäude sind die neuen Besuchsräume, die Kammer und die Verwaltung untergebracht. Dieser Neubau war notwendig geworden, um dem erhöhten Besuchsanspruch der Jugendlichen Rechnung zu tragen und für den zusätzlichen Platzbedarf für die Habe der 30 weiteren Gefangenen in der Sozialtherapie.

Mit der Inbetriebnahme der Sozialtherapie verfügt die Jugendanstalt Schleswig nun über 103 Plätze im geschlossenen Vollzug und zehn Plätze im Offenen Vollzug.

Die Sporthalle, das Sozialtherapiegebäude und das Funktionsgebäude wurden im Rahmen des Investitionsprogramms Justizvollzug des Landes durch die GMSH errichtet. Die ursprünglich eingeplanten Kosten von insgesamt etwa 10,3 Mio. € wurden um etwa 1 Mio. € unterschritten. Den Großteil der Bauaufträge, knapp 80 %, hat die GMSH an schleswig-holsteinische Firmen vergeben. Die Bauzeit dauerte von Sommer 2009 bis Februar 2011.

Quelle: Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration des Landes Schleswig-Holstein

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