Jugendsozialarbeit

Caritas fordert zehn Taten gegen Wohnungsnot

Zum Tag der Wohnungslosen am 11.09.2019 rufen der Deutsche Caritasverband (DCV) und seine Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (KAGW) dazu auf, sich aktiv gegen Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit einzusetzen. Sie fordern, mit den „10 Taten gegen Wohnungsnot“, konkrete Lösungswege zu beschreiben. In Deutschland leben derzeit etwa eine Million Menschen ohne dauerhafte Wohnung.

11.09.2019

Eine Million Menschen ohne Wohnung

Etwa eine Million Menschen sind in Deutschland ohne dauerhafte Wohnung. Tendenz steigend. Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit sind zentrale soziale und gesellschaftliche Probleme. „Wohnen darf kein Luxusgut werden. Das Problem hat auch die Mitte der Gesellschaft erreicht.  Immer mehr Menschen machen die bittere Erfahrung, dass die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung aussichtslos ist“, warnt Caritaspräsident Peter Neher vor gesellschaftlichen Konflikten durch Wohnungsnot.

Mit den „10 Taten gegen Wohnungsnot“ möchten der DCV und seine KAGW Impulse für die Auseinandersetzung mit dem existentiellen Problem der Wohnungsnot geben und konkrete Maßnahme benennen. „Wir wollen, dass auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen Aktionen und Maßnahmen gegen Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit umgesetzt werden. Dazu fordern wir konkret „10 Taten gegen Wohnungsnot“, so Ulrike Kostka, Vorsitzende der KAGW.

10 Taten gegen Wohnungsnot

  • Die langfristige Sozialbindung für 30 Prozent aller Neubauwohnungen.
  • Die Steigerung des öffentlichen, gemeinnützigen und genossenschaftlichen Wohnungsbestandes.
  • Private Immobilienunternehmen sollen preisgünstigen Wohnraum anbieten.
  • Leerstand, Spekulation und Zweckentfremdung von Wohnraum muss gestoppt werden.
  • Günstiges Bauland muss von der öffentlichen Hand und der Kirche zur Verfügung gestellt werden.
  • Kirche und ihre Caritas müssen selbst neuen preisgünstigen Wohnraum schaffen.
  • Eine Sozialquote für geschützte Wohnraumsegmente einführen.
  • Zwangsräumungen durch die Übernahme von Mietschulden verhindern.
  • Eine bundes- und landesweite Wohnungsnotfallstatistik muss eingeführt werden.
  • Angebote zur Prävention von Wohnungslosigkeit auf- und ausbauen.

Knapper Wohnraum und steigende Mieten greifen immer tiefer in das Leben der Menschen ein. Ein Zuhause für jeden darf in einem reichen Land wie Deutschland nicht Privileg sein, sondern ist ein Grundrecht. Dafür ist politisches und gesellschaftliches Handeln notwendig.

Mehr als 400 katholische Einrichtungen und Dienste unterstützen in ganz Deutschland obdachlose, wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.

Quelle: Caritas Bundesverband e.V. vom 10.09.2019

Back to Top