Jugendsozialarbeit

Bremen: Mehr Mittel für Straßensozialarbeit mit geflüchteten Jugendlichen

Damit jugendliche Geflüchtete auch in schwierigen Lebenssituationen besser unterstützt werden können, stellt Bremen 400.000 Euro für die Straßensozialarbeit zur Verfügung. Die zusätzlichen Angebote helfen auf der Suche nach Orientierung und ökonomischen Perspektiven genau an den Orten, wo sich die Jugendlichen aufhalten. Ziel ist es auch, sie frühzeitig vor Kriminalität oder antidemokratioschen Haltungen zu schützen.

26.08.2016

Um jugendliche Geflüchtete auch in schwierigen Lebenssituationen besser zu unterstützen, baut Bremen die Straßensozialarbeit gezielt aus. Bis Ende 2017 stehen für diesen Zweck 400.000 Euro aus dem Teilbudget "Sicherheit" des Integrationskonzeptes zur Verfügung, das der Senat vor der Sommerpause verabschiedet hatte. Das entsprechende Konzept hat Sozialsenatorin Anja Stahmann am 11. August 2016 in der Deputation für Soziales, Jugend und Integration vorgestellt.

Angebote im öffentlichen Raum

"Wir werden junge Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, auf der Suche nach Orientierung und ökonomischen Perspektiven unterstützen", sagte Senatorin Anja Stahmann. "Dazu ist es wichtig, dass wir ein Angebot schaffen, das sie unmittelbar dort erreicht, wo sie sich regelmäßig aufhalten, also auf der Straße, im öffentlichen Raum."

Die Senatorin weiter: "Es geht um diejenigen jungen Menschen, die wir in der frühen Phase ihres Ankommens davor schützen müssen, sich für kriminelle Verhaltensweisen oder für antidemokratische Haltungen gewinnen zu lassen." Dazu werden bis Anfang 2017 vier volle und drei halbe Stellen beim "Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit" (VAJA e.V.) finanziert, um die Straßensozialarbeit auszubauen. Ein interdisziplinäres Team soll dem Umstand gerecht werden, dass die Jugendlichen aus unterschiedlichen Kulturen stammen und teils traumatische Erlebnisse bewältigen müssen.

Integration funktioniert über Beziehungsarbeit

"Die aufsuchende, akzeptierende Jugendarbeit ist ein niedrigschwelliges, lebensweltorientiertes Angebot auf der Grundlage vertrauensvoller Beziehungsarbeit mit verlässlichen Ansprechpersonen", erläuterte die Senatorin. Sie gebe den Jugendlichen Orientierung im Quartier und im städtischen Raum, mache sie mit bestehenden Angeboten der offenen Jugendarbeit und der Jugendhilfe vertraut, ermögliche die Begegnung mit anderen Jugendlichen, binde sie in sport- und freizeitpädagogische Aktionen ein und stelle schließlich eine individuelle Beratung und Begleitung sicher. Ziel sei die Förderung einer gesellschaftlichen Integration und der Abbau von gegenseitigen Vorurteilen durch positive Erlebnisse mit Jugendlichen, die schon in Bremen verwurzelt sind.

Dieser vorbeugende Ansatz von VAJA solle den Jugendlichen in der schwierigen Umbruchphase ihres Lebens Anerkennung, Teilhabe, Zugehörigkeit und das Gefühl von Selbstwirksamkeit vermitteln, sagte Senatorin Stahmann: "Nur so können wir der Gefahr entgegenwirken, dass Jugendliche mit größeren Orientierungsproblemen in ihrer neue Heimat meinen, sie könnten sich Geld und Anerkennung auch leichter verschaffen als auf dem mühsamen Weg über Schule, Ausbildung und Beruf."

Quelle: Senatorische Behörde für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport der Freien Hansestadt Bremen vom 11.08.2016

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