Jugendsozialarbeit

Bildungsgerechtigkeit steigern! – Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit bewertet die PISA-Ergebnisse 2015

Sind wir auf gutem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland? Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit bezweifelt dies sehr. Denn ein genauerer Blick auf die PISA-Ergebnisse 2015 zeigt, dass sich beim Thema Chancengerechtigkeit wenig geändert hat.

08.12.2016

Zwar bescheinigen die  <link https: www.jugendhilfeportal.de forschung bildungsforschung artikel pisa-2015-bestaetigt-deutschlands-gute-platzierung _blank external-link-new-window führt zum auf dem>vorgestellten PISA-Ergebnisse 2015 Deutschlands Bildungssystem auf den ersten Blick einige positive Entwicklungen. So sind die getesteten 15-Jährigen im Schnitt besser als in früheren Jahren in der Lage, auch komplexe Aufgaben der Lebensbewältigung zu lösen. Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse jenseits der Rankingtabelle zeigt jedoch, dass sich beim Thema Chancengerechtigkeit wenig geändert hat. "Noch immer ist es außergewöhnlich stark von der sozialen Herkunft abhängig, wie erfolgreich ein junger Mensch seine Schullaufbahn meistert", so Christiane Giersen, die Sprecherin des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit. "Als Jugendsozialarbeit wollen wir dies nicht akzeptieren! Ohne adäquaten Schulabschluss bleiben junge Menschen meist chancenlos beim Übergang in das Berufs- und Erwachsenenleben."

In den Ergebnissen der sechsten PISA-Erhebung heißt es: "Die Analyse zeigt auch diesmal, dass es in Deutschland einen deutlichen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Eltern und dem naturwissenschaftlichen Kompetenzniveau der fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler gibt." Somit "bleibt das Bemühen um eine Verringerung sozialer Disparität beim Kompetenzerwerb und bei der Bildungsbeteiligung nach wie vor eine vorrangige bildungspolitische Aufgabe." Signifikant benachteiligt seien auch weiterhin junge Menschen mit Zuwanderungshintergrund. Bei ihnen seien bis zu dreiviertel geringere Kompetenzen einer Kompetenzstufe festgestellt worden im Vergleich zu Fünfzehnjährigen ohne Zuwanderungshintergrund.

"Es muss Aufgabe der Schule sein, durch verbindliche und pädagogisch hochwertige Bildungsangebote herkunftsbedingte Benachteiligungen zu minimieren. Übergänge müssen entsprechend gestaltet werden", so Giersen. Die niedrigschwelligen Angebote der Schulsozialarbeit tragen entscheidend dazu bei, herkunftsbedingte Nachteile auszugleichen und Chancengleichheit zu erhöhen. "Der flächendeckende Ausbau der Schulsozialarbeit an allen Schulformen muss gerade mit Blick auf die PISA-Ergebnisse forciert werden!" fordert Giersen.

Quelle: Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit vom 06.12.2016

Redaktion: Kerstin Boller

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