Jugendsozialarbeit

Bessere Chancen für volle berufliche Qualifizierung - Junge Leute profitieren vom demografischen Wandel

Immer weniger junge Menschen im Alter von 16 bis 19 Jahren verlassen die Schule, seit 2005 geht ihre Zahl kontinuierlich zurück.

11.11.2010

Junge Menschen profitieren vom demografischen Wandel

 Folge: Die Chancen der Jugendlichen auf eine volle berufliche Qualifizierung verbessern sich, die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die zunächst keinen Ausbildungsplatz finden und als Übergang teilqualifizierende Angebote wahrnehmen, sinkt. Für Bildungspolitik und Bildungsanbieter ist es von wesentlicher Bedeutung, umfassende und transparente Informationen über den genauen Verbleib junger Menschen nach dem Ende der allgemeinbildenden Schulen zu erhalten. Welchen Weg die Jugendlichen in die Arbeits- und Berufswelt einschlagen, und wie viele Jugendliche sich in den vielfältigen Bildungsgängen des Übergangsbereichs befinden, war bislang jedoch unklar. Zudem besteht keine systematische Übersicht über die Angebote an beruflichen Qualifizierungsmöglichkeiten. Erste Ergebnisse zur Schließung dieser Informationslücken liefert nun das Projekt "Integrierte Ausbildungsberichterstattung" des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Durch die aktuelle Sonderauswertung von Daten der amtlichen Statistik kann jetzt die Nutzung der beruflichen Angebote besser eingeschätzt werden: Schülerinnen und Schüler treffen nach dem Ende der Sekundarstufe I auf mehr als 700 Bildungsgänge allein an berufsbildenden Schulen und Jugendwerkstätten, hinzu kommen Betriebe und Hochschulen.

In einem ersten Schritt hat das Kooperationsprojekt ein bundeseinheitliches Indikatorensystem entwickelt, das den Verbleib der jungen Menschen nach dem Verlassen der Sekundarstufe I der allgemeinbildenden Schulen systematisch erfassen und abbilden soll.

Cover der Berichterstattung


Die verschiedenen Qualifizierungswege werden in vier Bildungssektoren erfasst:

  • Berufsausbildung
  • Integration in Ausbildung (Übergangsbereich)
  • Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung (HZB)
  • Studiengänge

Diese Sektoren beinhalten verschiedene Bildungsgänge: der Sektor "Berufsausbildung" zum Beispiel die Teilelemente "Ausbildung im dualen System", "Berufsausbildung an beruflichen Schulen" sowie "Ausbildungen für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen". Durch die Zuordnung der statistischen Landes- und Bundesdaten, die ab jetzt jährlich erfolgen soll, kann der Anteil und der zukünftige Bedarf an ergänzenden und unterstützenden Maßnahmen für Schulabgänger/-innen besser abgeschätzt werden.

So zeigt die Integrierte Ausbildungsberichterstattung, dass 2009 im Vergleich zu 2005 ca. 70.800 Jugendliche weniger in Maßnahmen des Integrations- bzw. Übergangsbereichs einmündeten. Im größten Sektor, der Berufsausbildung, ist die Zahl der Berufsanfänger/-innen seit dem höchsten Stand 2007 mit 788.900 vor allem aus demografischen Gründen um 65.000 zurückgegangen. Andererseits stieg die Zahl der jungen Menschen, die eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben wollen, seit 2005 um 71.100. Auch die Zahl der Studienanfänger/-innen hat sich um 61.800 erhöht - der Trend zu höheren Schul- und Bildungsabschlüssen hält also an.

Neuzugänge in Ausbildungsformen
Sektoren der integrierten Ausbildungs-
berichterstattung
2005 2006 2007 2008 2009 Veränderung
2009

gegenüber
2005 in %
Berufsausbildung 739 100 751 600 788 900 774 700 723 900 – 2,1
Integration in Ausbildung (Übergangsbereich) 417 600 412 100 390 600 362 100 346 800 – 17,0
Erwerb der Hochschul­zugangsberechtigung
(Sekundarstufe II)
454 400 466 700 463 500 514 400 525 500 15,6
Studium 366 200 355 500 373 500 400 600 428 000 16,9
Insgesamt 1 977 500 1 985 800 2 016 400 2 051 800 2 024 300 2,4


Noch liegen nicht alle Daten für eine vollständige Erfassung des Übergangsverhaltens eines Schulabsolventenjahrgangs vor. Eine Aufgabe des Projekts besteht daher darin, den Sachstand der Länderinformationen aufzugreifen und Datenlage und -zugang, Vergleichbarkeit sowie zeitliche Verfügbarkeit der Daten zu prüfen und zu integrieren.

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung / Statistisches Bundesamt

ik

 

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