Jugendsozialarbeit
Berufliche Integration für jugendliche Flüchtlinge: FLUCHTort Hamburg plus zieht positive Bilanz
Eine positive Bilanz der Integrationsarbeit des Netzwerks FLUCHTort Hamburg plus sowie des ESF-Bundesprogramms Bleiberecht haben Bildungssenatorin Christa Goetsch und die Leiterin der Gruppe Europäische Fonds für Beschäftigung aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Sabine Baun, gestern im Hamburger Rathaus gezogen: In der zweijährigen Laufzeit des Programms FLUCHTort Hamburg plus wurden 1008 junge und erwachsene Flüchtlinge beraten, 102 in Ausbildung vermittelt (überwiegend im dualen System) und 106 Flüchtlinge auf Arbeitsplätze in Hamburger Wirtschaftsbetrieben vermittelt. 113 Personen nahmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil.
24.09.2010
Bildungssenatorin Christa Goetsch: „Ich danke allen, die Flüchtlinge in unserer Stadt unterstützen und ausbilden. Besonders danke ich den vielen Kooperationspartnern von FLUCHTort Hamburg plus, die eine große gesellschaftliche Verantwortung für die Flüchtlinge übernehmen. Wir können heute gemeinsam Erfahrungen austauschen und darüber beraten, welchen Beitrag wir als Stadt in Zukunft zur beruflichen Teilhabe von Flüchtlingen leisten können.“
Sabine Baun, BMAS: „Das Bleiberechtsprogramm ist ein großer Erfolg. Fast ein Viertel aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer bundesweit konnten bislang in Arbeit oder in ein duales Ausbildungsverhältnis vermittelt werden. Aufgrund der positiven Zwischenbilanz wird das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit einer zweiten Förderrunde bis Mitte 2014 die Arbeit in allen Bundesländern fortsetzen. Die Auswahl der Projekte erfolgt voraussichtlich im Oktober 2010.“
Maren Gag, Koordinatorin von FLUCHTort Hamburg plus, unterstrich die Bedeutung eines dauerhaften kommunalen Engagements für die Integration von geduldeten Flüchtlingen. Über die kommunale Verantwortung gegenüber diesen Menschen diskutierten Sebastian Bryan Aguliar (Auszubildender EP: Sterling), Achim Sterling (EP: Sterling), Bettina Machaczek (Hamburgische Bürgerschaft), Gabi Brasch (Vorstand Landesverband des Diakonischen Werkes Hamburg), Rolf Steil (Agentur für Arbeit) und Umes Arunagirinathan (Arzt am UKE).
Das Netzwerk FLUCHTort Hamburg plus
Für den eigenen Lebensunterhalt sorgen, seine Fähigkeiten ausbilden und einsetzen, an der Gesellschaft teilhaben: Das war für junge Flüchtlinge lange unmöglich. Dank neuer Bleiberechtsregelungen und Gesetzesänderungen haben sich neue Perspektiven für die jungen Menschen und die ausbildenden Betriebe eröffnet. Doch aufgrund ihrer Fluchterfahrungen, den unterbrochenen Bildungsbiografien und der oft wahrgenommenen Aussichtslosigkeit, brauchen sie eine besondere Unterstützung, um ihre neuen Chancen zu nutzen. Das Netzwerk FLUCHTort Hamburg plus, das auch im Aktionsplan zur Bildungs- und Ausbildungsförderung junger Menschen mit Migrationshintergrund des Hamburger Senates ausgewiesen ist, förderte sie in den vergangenen zwei Jahren und ermöglichte so ihre berufliche Integration. Die Unterstützung erfolgt durch Beratung, Coaching, Qualifizierung sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Das ESF-Bundesprogramm zur arbeitsmarktlichen Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge mit Zugang zum Arbeitsmarkt hat in den vergangenen zwei Jahren die Chancen jugendlicher und erwachsener geduldeter Flüchtlinge verbessert, eine Arbeit aufnehmen zu können. Eines von bundesweit 43 Netzwerken ist in Hamburg unter der Leitung der passage gGmbH im Oktober 2008 gestartet. Sieben Einzelprojekte sind in dem Netzwerkverbund FLUCHTort Hamburg plus zusammengeschlossen. Das Projekt wird vom Europäischen Sozialfonds, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert und von zahlreichen strategischen Partnern wie den Hamburger Fachbehörden, der Agentur für Arbeit und team.arbeit.hamburg sowie Hamburger Wirtschaftsbetrieben und Kammern unterstützt.
Im Anschluss wurde die neue Broschüre „Wir sind hier! - Porträts von Hamburger Flüchtlingen und Bleibeberechtigten auf ihrem Weg in den Beruf“ von FLUCHTort Hamburg plus vorgestellt.
Mehr Informationen:
Herausgeber: Behörde für Schule und Berufsbildung Freien und Hansestadt Hamburg
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