Kinder- und Jugendschutz
Rauchen als oftmals unterschätzte Gefahr – Kinder und Jugendliche brauchen nichtrauchende Vorbilder
Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai stand unter dem Motto „Tabakkonsum und Lungengesundheit“. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe machte auf die Gefahren und Folgen des Rauchens aufmerksam. „Rauchen ist auch heute eine weit verbreitete und oftmals unterschätzte Gefahr für unsere Gesundheit. Dabei ist das Rauchen Risikofaktor Nummer Eins beim Lungenkrebs. Das gefährliche ist, dass es für Lungenkrebs kein Früherkennungsprogramm gibt. Der beste Weg vorzusorgen, ist deshalb mit dem Rauchen gar nicht erst anzufangen oder aufzuhören. Wir müssen auf die Gefahren weiter aufmerksam machen", so Harry Glawe.
03.06.2019
Alarmierende Zahlen bei Lungenkrebs in M-V
Für das Jahr 2019 erwartet das Gemeinsame Krebsregister für Mecklenburg-Vorpommern ungefähr 960 Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Männern und 490 bei Frauen. Jedes Jahr sterben in Mecklenburg-Vorpommern 730 Männer und 330 Frauen an Lungenkrebs (Durchschnitt der Jahre 2015 und 2016). Davon sind demnach rund 850 Todesfälle auf Rauchen zurückzuführen. Im Zeitraum 2011-2015 zeigte sich in Gebieten mit einem hohen Raucheranteil auch eine hohe Neuerkrankungsrate an Lungenkrebs. Mecklenburg-Vorpommern gehört neben Berlin und Sachsen-Anhalt zu den Bundesländern mit dem höchsten Raucheranteil in Ostdeutschland.
Im Vergleich zu Brandenburg, Sachsen und Thüringen, wo die Raucherquote niedriger ist, war die Neuerkrankungsrate nach Angaben des Gemeinsamen Krebsregisters um 26 Prozent erhöht. Frauen erkrankten in Städten aufgrund des unterschiedlichen Rauchverhaltens tendenziell häufiger an Lungenkrebs als Frauen auf dem Land. In Rostock und Schwerin lag die Neuerkrankungsrate bei Frauen 21 Prozent über dem Landesdurchschnitt.
Nur 16 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen in Ostdeutschland überleben die ersten fünf Jahre nach einer Lungenkrebsdiagnose. Die Überlebensrate hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. „Lungenkrebs gehört dennoch zu den Krebserkrankungen mit der schlechtesten Prognose“, so Glawe weiter.
Weiter auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam machen
Bei der Prävention von Tabakkonsum und dessen Folgen besteht noch deutlichen Handlungsbedarf. „Durch die Verabschiedung und Umsetzung des Nichtraucherschutzgesetzes ist es gelungen, dass die Bürger sowohl an öffentlichen Plätzen als auch in Restaurants wirksam und deutlich besser als früher vor gesundheitlichen Gefahren geschützt werden“, betonte Glawe. „Nun muss es allen Verantwortlichen darum gehen, dass durch Maßnahmen, die auf das Verhalten insbesondere der jungen Menschen ausgerichtet sind, der Tabakkonsum verhindert oder zumindest reduziert wird. Kinder und Jugendliche brauchen nichtrauchende Vorbilder“.
Gesundheitsminister Glawe machte in diesem Zusammenhang auch auf die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) und der regionalen Suchtberatungsstellen durch das Land aufmerksam. Diese setzen Suchtpräventionsmaßnahmen insbesondere in Schulen um. „Auch durch E-Zigaretten und E-Shisha wird das Thema Rauchen vor neue Herausforderungen gestellt. Hier müssen wir die Auswirkungen noch besser kennen, um gegebenenfalls unsere Präventionsangebote darauf anzupassen", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.
BZgA unterstützt aufhörwillige Raucher
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt aufhörwillige Raucher. Dafür bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf www.rauchfrei-info.de Beratung und Begleitung an. Darüber hinaus gibt es auch einen "Ersparnis-Rechner" für jede nicht-gerauchte Zigarette.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern vom 30.05.2019
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