Kinder- und Jugendschutz

Mehr Einsatz gegen Jugendkriminalität: Dänische Regierung stößt neue Initiativen an

Die dänische Regierung hat eine Reihe von Initiativen angestoßen, um die Jugendkriminalität im Land noch weiter einzudämmen. Unter anderem soll die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden weiter verbessert werden.

28.04.2015

Seit 2006 nimmt die Jugendkriminalität in Dänemark stetig ab. Damit dieser Trend weiter anhält, haben Justizministerin Mette Frederiksen und Sozialminister Manu Sareen in dem Papier "Eine Jugend ohne Kriminalität" (En ungdom uden kriminalitet) insgesamt 11 Initiativen vorgestellt, die diesen Prozess unterstützen sollen. Dafür sind in den nächsten vier Jahren 270 Millionen Dänische Kronen (rund 36.186.200 Euro) vorgesehen.

Dem Einschlagen einer kriminellen Laufbahn soll bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig entgegengewirkt und, wenn erforderlich, Hilfestellung geleistet werden, damit sie den Ausstieg aus dem kriminellen Umfeld schaffen. Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen der Polizei, den sozialen Behörden und den Einrichtungen zur Verbrechensverhütung gestärkt werden, um deren effektiven und gesamtheitlichen Einsatz abzusichern. Denn: Kinder und Jugendliche, die kriminelle Handlungen begehen, sollen merken, dass dies auch Konsequenzen hat.

Zu den 11 Initiativen gegen die Jugendkriminalität gehört unter anderem die Einrichtung eines sogenannten Reaktionsstabes (Reaktionsråd). Er tritt zusammen, wenn Kinder und Jugendliche zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Dafür sollen sie möglichst schnell zur Rechenschaft gezogen werden. Dazu werden sie in Begleitung ihrer Eltern zum Gespräch gebeten, in dem geklärt werden soll, wie in der Angelegenheit verfahren wird. Dem Stab gehören neben Vertreter(inne)n der Polizei und der sozialen Behörden bei Jugendlichen über 15 Jahren auch Vertreter/-innen aus dem Bereich der Verbrechensverhütung an. Anderes Fachpersonal, wie Lehrer/-innen oder Streetworker, kann dazu geholt werden, wenn Bedarf besteht.

Die Konfliktgespräche als Alternative für eine Bestrafung sollen fortgeführt werden. Hier treffen Täter und Opfer im Beisein einer vermittelnden Person zusammen und reden über die Tat. Die Regierung möchte auch den Ansatz verstärken, dass jugendliche Straftäter/-innen eine gemeinnützige Aufgabe übernehmen und umsetzen sollen, um somit den angerichteten Schaden wieder gutzumachen und damit etwas an die Gesellschaft zurückgeben.

Außerdem ist die Umsetzung einer Kinder- und Jugendstrategie bei Gericht vorgesehen und mehr Schutz für Kinder und Jugendliche, die Opfer von Straftaten geworden sind oder als Zeugen auftreten.

Quelle: Pressemitteilung des Dänischen Ministeriums für Kinder, Gleichstellung, Integration und Soziales

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