Kinder- und Jugendschutz

M-V: Zahl der jugendlichen Komasäufer stark gestiegen

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl jugendlicher Komasäufer zum dritten Mal in Folge gestiegen. Im Jahr 2017 kamen nach aktuellen Informationen der DAK-Gesundheit 473 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Nach bisher unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes stieg die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2016 um 22,5 Prozent.

22.11.2018

Im vergangenen Jahr landeten 273 Jungen und 200 Mädchen aus Mecklenburg-Vorpommern im Alter zwischen zehn und 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in der Klinik – 87 mehr als im Jahr 2016. Die Zahl der männlichen Betroffenen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent, bei Mädchen und jungen Frauen dieser Altersstufe gab es einen Anstieg von 15,6 Prozent.

Meisten Betroffenen gab es bei den 15 bis unter 20-jährigen Jungen

Von  den 15 bis unter 20-jährigen Jungen kamen 2017 insgesamt 224 nach einem Rauschtrinken in die Klinik –  fast 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Mädchen dieser Altersgruppe ist ein leichter Anstieg von 1,6 Prozent zu verzeichnen (130 Betroffene).

Im Langzeitvergleich zum Jahr 2000 stieg die Zahl der jugendlichen Komasäufer um 90 Prozent.

In der Altersgruppe der 10- bis unter 15-Jährigen mussten 119 (2016 = 80) Kinder in einer Klinik behandelt werden. Das bedeutet einen Anstieg von nahezu 50 Prozent. „Die aktuellen Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass wir mit unserer Kampagne „bunt statt blau“ weiter aufklären müssen. Jede Alkoholvergiftung eines Kindes oder Jugendlichen ist eine zu viel“, sagt Sabine Hansen, Leiterin der DAK-Landesvertretung in MV. „Deshalb starten wir auch in 2019 die erfolgreiche Aufklärungskampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“, die in Mecklenburg-Vorpommern unter der Schirmherrschaft von der Sozialministerin Stefanie Drese steht.

Präventionsanstrengungen in Mecklenburg-Vorpommern konsequent fortsetzen

Ministerin Drese sieht in den Zahlen eine alarmierende Entwicklung. „Wir müssen aufklären, wachrütteln und unsere gemeinsamen Präventionsanstrengungen in Mecklenburg-Vorpommern weiter konsequent fortsetzen. Mir ist besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche verstehen, dass es nicht cool ist, Alkohol zu trinken. Sich in einen Rausch zu trinken, ist kein Zeichen von Stärke. Stärke bedeutet viel mehr „Nein“ zusagen, wenn Freunde wie selbstverständlich Alkohol konsumieren und dabei keine Grenzen kennen. Mit der Kampagne “bunt statt blau“ sollen Jugendliche motiviert werden, Persönlichkeit zu zeigen und maßvoll mit Alkohol umzugehen“, so Ministerin Stefanie Drese.

2019: Zehn Jahre „bunt statt blau“

Beim Wettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ werden im kommenden Jahr zum zehnten Mal Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln. Die Schulen in MV werden zur Teilnahme eingeladen. An der Kampagne nahmen seit dem Jahr 2010 mehr als 95.000 junge Künstler teil.

Weitere Informationen gibt es unter www.dak.de/buntstattblau.

Quelle: Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung Mecklenburg-Vorpommern vom 21.11.2018

Back to Top