Kinder- und Jugendschutz

Kinder- und Jugendärzte integrieren Mediensuchtprävention in Vorsorgeuntersuchungen

Ab sofort erhalten Eltern bei den ersten Vorsorgeuntersuchungen ihrer Kinder eine Handreichung zum Thema Medienerziehung. Der handliche Flyer bietet Erklärungen und alltagsnahe Tipps, wie Eltern ihre Kinder von klein auf an einen achtsamen Umgang mit digitalen Medien heranführen und ihre Medienkompetenz schulen können. Ziel ist es, einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu erlernen.

06.03.2018

Von sozialen Medien wie WhatsApp und Instagram werden viele Kinder und Jugendliche abhängig. Gegen die Sucht und ihre Folgen hilft nur frühe Prävention. Aus diesem Grund hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) gemeinsam mit den pädiatrischen Schwestergesellschaften DGKJ, DGSPJ, DGAAP, DAKJ sowie der Stiftung Kind und Jugend eine Handreichung für Eltern entwickelt, die diesen hilft, Kinder von Geburt an gegen das Dauerdaddeln und schließlich die Abhängigkeit und ihre gesundheitlichen und sozialen Folgen zu schützen. Die Handreichung ist durch das Bundesgesundheitsministerium gefördert.

Eltern bei der Medienerziehung unterstützen

„Wir dürfen nicht erst handeln, wenn die Kinder mit zwölf Jahren ihre ganze Zeit an Bildschirmmedien verbringen. Dann ist es zu spät. Wir müssen den Eltern helfen, für ihre Kinder einen guten Umgang mit den elektronischen Medien zu finden und dadurch Sucht zu vermeiden. Und zwar von den ersten Lebenstagen an. Deshalb haben wir die Handreichung entwickelt,“ so Dr. Uwe Büsching, Medienexperte des BVKJ.

Handreichung bei Vorsorgeuntersuchungen

Die Handreichung gibt es ab sofort bereits bei den ersten Vorsorgeuntersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt. Sie erscheint in Form eines handlichen Flyers mit Erklärungen und alltagsnahen Tipps, wie Eltern ihre Kinder von früh auf an einen achtsamen Umgang mit digitalen Medien heranführen können und ihre Medienkompetenz schulen können.

Gesunder Umgang mit digitalen Medien

„Dabei geht es uns nicht darum, die Geräte zu verteufeln,“ so Dr. Uwe Büsching, "aber es ist uns wichtig, den Konsum von Bildschirmmedien (PC, Tablet, Spielekonsolen, Handy etc.) zeitlich zu begrenzen und Kindern zu zeigen, welche Freude es macht, mit allen Sinnen die reale Welt und das reale Miteinander mit Freunden zu erleben. Verankert in der Wirklichkeit können Kinder und Jugendliche später auch mit Medienwelten selbstbestimmter umgehen. Uns geht es also nicht um ein Verbot, sondern um den gesunden Umgang mit digitalen Medien. Dafür müssen Eltern ihre Kinder altersgerecht in die Medienwelten hinein begleiten, über Inhalt und Ausmaß der Mediennutzung ihrer Kinder informiert sein, darüber mit ihnen im Gespräch bleiben und auch steuern - von Anfang an. Unsere Handreichung kann ihnen dabei helfen."

Konkreter Ansatz für mehr Kinder- und Jugendmedienschutz

Bei der Vorstellung der Handreichung in Berlin im Beisein der Drogenbeauftragten Marlene Mortler wies BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach darauf hin, dass das Projekt ein konkreter Ansatz sei, um den im Koalitionsvertrag geforderten Kinder- und Jugendmedienschutz umzusetzen.

Quelle: Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte  e.V. vom 02.03.2018

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