Kinder- und Jugendschutz

Haderthauer: "Von Ritzen bis Hungern: Immer mehr gefährliche Anleitungen im Web"

Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer zeigte sich angesichts der gestrigen Veröffentlichung des Jahresberichts von jugendschutz.net zu Risiken für Minderjährige im Internet besorgt.

01.06.2010

Christine Haderthauer: "Foren, die Magersucht verherrlichen. Videos, in denen sich Jugendliche bis aufs Blut ritzen. Communitys, die sich über Suizid-Methoden austauschen. Immer mehr Angebote im Internet propagieren selbstgefährdendes Verhalten oder präsentieren es als modernen Lifestyle. Dieser Entwicklung müssen wir Einhalt gebieten!"

Weil solche Angebote zum Nachahmen animieren können fordert Haderthauer mehr Rücksicht auf Kinder und Jugendliche im Netz: "Vor allem Betreiber von Videoplattformen und Sozialen Netzwerken müssen ihre Verantwortung für den Jugendschutz stärker wahrnehmen und gefährliche Inhalte entfernen!" 

Besonders betonte Haderthauer die vorrangige Verantwortung der Eltern, wenn es um den Umgang mit Medien geht: "Wo Eltern früher darauf geachtet haben, mit wem die Kinder vor der Haustür spielen, müssen sie heute gewährleisten, dass Kinder im weltweiten Netz nicht in 'schlechte Gesellschaft' geraten. Elternverantwortung endet nicht am PC! Eltern sollten eine Kinder- und Jugendsicherung installieren und sich darum kümmern, dass ihre Kinder im Netz 'auf Nummer sicher gehen' und die Privacy-Option, mit der man den Zugang zu Fotos, Videos und persönlichen Informationen auf einen bestimmten Nutzerkreis beschränken kann, aktivieren!"

<link http: www.jugendschutz.net _blank external-link-new-window external link in new>jugendschutz.net kontrollierte im vergangenen Jahr 19.000 Angebote und registrierte 2.400 Verstöße gegen den Jugendschutz. Den Spitzenplatz belegen nach wie vor die pornografischen Seiten - fast die Hälfte der Verstöße betraf Pornografie. Besonders stark ist jedoch auch der Anteil der Angebote gestiegen, die Selbstgefährdungen wie Ritzen und Hungern propagieren. Auf diesem Feld sind die Verstöße um 100 Prozent gestiegen und betreffen fast ein Viertel der Verstöße. Unzulässige Angebote aus dem Ausland kommen weiterhin vor allem aus den USA.

ik

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