Kinder- und Jugendschutz
eBay reagiert auf Vorwürfe von Jugendschützern
Das Online-Auktionshaus eBay reagiert auf Vorwürfe von Jugendschutzorganisationen und überarbeitet seine Kategorie "Akt und Erotik" sowie das darin enthaltene Angebot an Nacktfotos.
01.03.2013
Grund dafür ist nicht die mangelnde Professionalität der Aufnahmen, sondern der Zweifel an der Volljährigkeit so mancher abgelichteter Frauen. Das Portal Jugendschutz.net <link http: jugendschutz.net _blank external-link-new-window externen link in neuem>(http://jugendschutz.net) hat eBay im Februar neun Auktionen gemeldet. Bei manchen konnte sogar "ein Verstoß gegen Straf- oder Justizbestimmungen festgestellt werden", so die Jugendschützer.
Große Löschaktion
Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung hat der Konzern eine weitreichende Löschung von zweifelhaften Fotos veranlasst. Von den insgesamt 13.000 Angeboten seien nur mehr 3.500 übrig geblieben. Auch einen Mindestpreis für diese Bilder hat eBay eingeführt. Für gewerbliche Händler beträgt er in Zukunft fünf und für private zehn Euro. Ein harter Schlag für die Händler, zumal der Großteil der Aufnahmen für nur ein bis drei Euro über den virtuellen Ladentisch gehen.
eBay ist rechtlich dazu verpflichtet, eindeutige Fotos von der Plattform zu löschen, sobald sie gemeldet werden. Als User unlängst eines meldeten, reagierten die Verantwortlichen zwei Wochen lang nicht. Erst nach Druck vonseiten der Süddeutschen wurde das gemeldete Angebot vom Netz genommen. eBay ist laut dem Bundesgerichtshof aufgrund der großen Anzahl an zu verkaufenden Objekten nicht dazu verpflichtet, selbst nach zweifelhaften Angeboten zu suchen. Wie schnell der Konzern reagieren muss, sobald der Meldeknopf gedrückt wird, ist nicht festgeschrieben. "Mann kann nicht die Vorteile des Internets nutzen und 24 Stunden, sieben Tage die Woche verkaufen - und dann lange brauchen, um zu reagieren", erklärt Rechtsanwalt Arno Lampmann, Partner der Kanzlei Lampmann, Haberkamm & Rosenbaum, gegenüber der Zeitung.
Verstoß gegen eigene AGBs
Zu finden sind einige dieser strittigen Fotos unter den Kategorien "Antiquitäten und Kunst", "Fotografie und Fotokunst", "Ab 1970" und schließlich "Akt und Erotik". Laut den eigenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist eBay gar nicht dazu berechtigt Nacktfotos mit Posen ins Sortiment aufzunehmen. Dort heißt es: "Pornos, Erotikdarstellungen als Bilder oder Fotos, privat erstellte Erotikaufnahmen sind verboten." Ob die Händler überhaupt die Einwilligung der abgelichteten Frauen haben, ist unklar, selbiges gilt für die Urheberrechte der Fotos.
eBay verdient nicht nur an der Verkaufsprovision und der Einstellgebühr der angebotenen Fotos, sondern auch mit der Werbung, die auf der Website geschaltet wird. Zahlreiche Unternehmen sowie die Bayerische Staatskanzlei empörten sich darüber, dass ihre Banner neben den anrüchigen Bildern erscheinen. eBay spielt seitdem die über Google vermarkteten Anzeigen nicht mehr in der Kategorie "Akt und Erotik". Grund dafür ist Druck seitens Google, das seinen Werbepartnern versichert, ihre Banner in einem "jugendfreien" Umfeld zu vermarkten.
Quelle: <link http: www.pressetext.com news _blank external-link-new-window externen link in neuem>pressetext.redaktion
Termine zum Thema
-
26.04.2024
Inklusion nicht ohne uns! Anforderungen von jungen Menschen und Careleaver*innen Impulse zur inklusiven Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe
-
15.05.2024
17. Kinder- und Jugendschutzkonferenz des Landes M-V! „Alle Kinder und Jugendlichen im Blick?!“
-
12.06.2024
SCHUTZKONZEPTE: INKLUSIV – DIGITAL – IN ÖFFENTLICHER VERANTWORTUNG
-
12.09.2024
Kinder stärken! Resilienz im Kita-Alltag fördern
-
16.10.2024
Inklusive Organisationsentwicklung in der stationären Erziehungshilfe Impulse zur inklusiven Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe
Materialien zum Thema
-
Artikel / Aufsatz
Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann
-
Expertise / Gutachten
Neue Publikation im Rahmen des Projekts "JAdigital": Expertise zum Thema "Digitalisierung und Teilhabe: Chancen und Risiken in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Zeitschrift / Periodikum
Wie geht’s unseren Kindern und Jugendlichen? – Zur mentalen Gesundheit junger Menschen - KJug 1/2024
-
Broschüre
Unverpixelter Hass. Toxische und rechtsextreme Gaming-Communitys
-
Zeitschrift / Periodikum
„Kiffen ab 18?“ - KJug 2/2023
Projekte zum Thema
-
Hoschule für Soziale Arbeit – Fachhochschule Nordwestschweiz
Hausbesuche im Kindes- und Erwachsenenschutz in der Schweiz
-
Geheimsache Igel
-
Familie und Medien, c/o JFC Medienzentrum Köln
Familie und Medien
-
Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutzzentren, Bundesgeschäftsstelle Köln
YoungAvenue.de
-
Bayerischer Jugendring
PräTect - Prävention sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
#180grad Präventionsprojekt
-
Fachgesellschaft
Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V.
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
-
Stiftung / Fördereinrichtung
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
-
Verband / Interessenvertretung
Pflege- und Adoptivfamilien-Unabhängiger Landesverband (PAUL) Niedersachsen e.V.