Kinder- und Jugendschutz

Drogen- und Suchtbericht 2016: Prävention und Aufklärung wirken

Rauchen ist zunehmend "out". Dieser Trend macht sich besonders bei den Jugendlichen bemerkbar: Nur noch 7,8 Prozent der 12- bis 17 -Jährigen rauchen. Auch bei Alkohol zeigten die Präventionsmaßnahmen Wirkung, so Drogenbeauftragten Mortler bei der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts 2016.

13.06.2016

"Vorbeugung und Aufklärung sind wichtig, um vor Krankheiten und Abhängigkeiten zu schützen", so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler. Allein das Bundesgesundheitsministerium gebe in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro mehr für Maßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus als noch 2013.

Präventionsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen wirken 

Die zielgerichteten Präventionsmaßnahmen vor allem bei Kindern und Jugendlichen lohnen sich. Wenn nur noch 7,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen rauchen, sei dies ein historischer Tiefstand. 2001 rauchten noch 27,5 Prozent in dieser Altersgruppe. Auch bei den Erwachsenen ist der Trend rückläufig. Dennoch sterben an den Folgen des Rauchens immer noch 100.000 bis 120.000 Menschen jährlich.

Weniger Kinder und Jugendliche trinken regelmäßig Alkohol. Trotzdem werden noch mehr als 5.000 Kinder jährlich wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingewiesen. Deutlich mehr junge Erwachsene zwischen 18- und 24-Jahren trinken exzessiv Alkohol. Bei ihnen ist Prävention besonders wichtig.

Erwachsene sind nicht immer gute Vorbilder

"Gerade bei Thema Alkohol zeigt sich, dass Erwachsene leider nicht immer gute Vorbilder sind", so Mortler. Viel zu häufig würden die Risiken verharmlost. Etwa jeder siebte Erwachsene konsumiert Alkohol in gesundheitsriskanten Mengen. Fast jeder zweite Mann und jede fünfte Frau trinkt regelmäßig Alkohol. Aber auch hier wirke Prävention: Erwachsene trinken pro Kopf fast drei Liter weniger als im Jahr 1980. Damals lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 12,9 Litern (in Reinalkohol).

Computerspiel- und Online-Sucht Viele Menschen riskieren ihre Gesundheit durch Glücksspiel, Computerspiel oder Internet. "Bereits heute sind etwa 560.000 Menschen onlinesüchtig", so Mortler. Jüngere sind häufiger betroffen: von den 14- bis 24-Jährigen zeigen etwa 250.000 - also 2,4 Prozent - Zeichen der Abhängigkeit. Bei den 14- bis 16-Jährigen sind es sogar vier Prozent. Internetsucht kommt in allen sozialen Gruppen vor. Menschen mit pathologischem Internetgebrauch leiden oft unter einer psychischen Erkrankung, meist unter einer Depression, ADHS oder unter Alkohol- und Nikotinsucht.

Ausgleich zur digitalen Welt wichtig

Video- und Computerspiele gehören zum Alltag vieler Menschen dazu. Krankhafte Computerspielsucht kommt hingegen häufiger in Zusammenhang mit schulischen oder gesundheitlichen Problemen vor. 2,5 Prozent der 12- bis 25-Jährigen werden als exzessive Computerspielende eingestuft. Jungen sind von Computerspielesucht wesentlich häufiger betroffen als Mädchen. Sie rate, in der Freizeit auf einen Ausgleich zur digitalen Welt zu achten, um Abhängigkeiten wirksam vorzubeugen, so Mortler. Die zusätzlichen Millionen aus dem Bundeshaushalt für die Prävention seien gut angelegt. Der Bund baut Präventions- und Beratungsangebote zu Online- und Computerspielsucht aus.

Ausführliche Informationen zum Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung stehen auf der <link http: www.drogenbeauftragte.de presse pressemitteilungen drogen-und-suchtbericht-2015.html external-link-new-window und hintergründe zum drogen->Webseite der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zur Verfügung. 

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 09.06.2016

Back to Top