Kinder- und Jugendschutz
Angebot an Online-Glücksspielen wächst – BZgA informiert über Risiken
Rund 725.000 der Deutschen nutzen Online-Glücksspiele. Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen zudem, dass eine problematische Nutzung von Internetangeboten und Computerspielen unter jungen Menschen verbreitet sind. Anlässlich des Safer Internet Day informiert die BZgA über Risiken und fordert, Kinder und Jugendliche besser zu schützen.
05.02.2018
Online-Glücksspiele erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Ob Poker, Casinospiele oder Sportwetten – diese Glücksspiele sind am PC, Tablet oder Smartphone rund um die Uhr verfügbar. Immer mehr Menschen, aktuell rund 725.000, nutzen die Möglichkeit zum Online-Glücksspiel – das zeigen die Ergebnisse der bundesweiten Repräsentativbefragung der BZgA zum Thema. Anlässlich des Safer Internet Day am 06. Februar 2018 informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über Suchtrisiken, die mit der weiten Verbreitung von Online-Glücks- und Computerspielen einhergehen.
Problematisches Nutzungsverhalten unter jungen Menschen
BZgA-Studiendaten belegen zudem, dass eine problematische Nutzung von Internetangeboten und Computerspielen unter jungen Menschen in Deutschland verbreitet ist: 22,4 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren und 14,9 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren nutzen die Angebote exzessiv und riskieren damit negative gesundheitliche Folgen oder den Verlust sozialer Kontakte.
Umfassenderer Schutz von Kindern und Jugendlichen
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, erklärt: „Aufgrund der rasanten digitalen Entwicklung und des ständig wachsenden Angebotes im Netz müssen Kinder und Jugendliche umfassender geschützt werden! Um ein problematisches Spielverhalten frühzeitig zu verhindern, müssen sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sein, als auch Aufklärung und Jugendschutz gestärkt werden. Außerdem ist es höchste Zeit, dass sich die zuständigen Länder endlich auf eine Novelle des Glücksspielstaatsvertrages einigen, mit der die Grenze zwischen legalem und illegalem Glücksspiel im Internet klar gezogen wird.“
Risiken des Glücksspiels kennen
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „Der Zugang zu Online-Computerspielen und Online-Glücksspielen ist insbesondere über mobile Endgeräte praktisch immer und überall verfügbar. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass die Grenze zwischen Online-Computerspielen und Online-Glücksspielen, bei denen der Zufall über Geldgewinne und -verluste entscheidet, verschwimmt. Vor allem junge Menschen, die gerne Onlinespiele nutzen, müssen daher die Risiken des Glücksspiels kennen, um nicht nach Verlusten erneut spielen zu wollen und so in die Abhängigkeit zu geraten.“
Informationen und Angebote der BZgA zum Thema
Die BZgA informiert auf der Internetseite www.check-dein-spiel.de über die Risiken von Online-Glücksspielen und sonstigen Glücksspielen. Mit einem Selbsttest kann jeder das eigene Glücksspielverhalten überprüfen und sich bei Bedarf mit einem Programm zur Verhaltensänderung unterstützen lassen. Wer bereits von einer Glücksspielsuchtproblematik betroffen ist, findet Informationen über wohnortnahe Beratungsstellen. Außerdem können sich Glücksspiel-Nutzende, deren Angehörige oder am Thema Interessierte bei der kostenfreien BZgA-Telefonberatung zur Glücksspielsuchtprävention persönlich und anonym beraten lassen.
Die BZgA bietet bundesweit telefonische Beratung zu Glücksspielsucht unter der kostenfreien und anonymen Rufnummer 0800-137 27 00. Weiterhin bietet die BZgA in Kooperation mit der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern und der Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht Nordrhein-Westfalen ein ebenfalls kostenloses und anonymes türkischsprachiges Beratungstelefon zum Thema Glücksspielsucht unter der Rufnummer 0800-326 47 62 an.
Die BZgA-Broschüre und der Flyer „Wetten, du gibst alles?“ zum Thema Sportwetten ist in den Sprachen Arabisch, Englisch, Polnisch, Russisch und Türkisch verfügbar. Auch weitere Broschüren und Flyer zum Thema Glücksspielsucht für Betroffene, Angehörige und Jugendliche sind neben Deutsch auch in Englisch, Französisch, Russisch, Arabisch und Türkisch zu erhalten.
Die aktuelle BZgA-Repräsentativbefragung „Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2015“ steht auf der Webseite der BZgA zum Download bereit.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 02.02.2018
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