20 Jahre Jugend debattiert

„Wir brauchen faire und lebhafte Debatten statt Fake News“

Zum 20-jährigen Bestehen von Jugend debattiert würdigt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das bundesweite Programm, an dem jährlich rund 1.400 Schulen und 200.000 Schülerinnen und Schüler teilnehmen: „Wie sehr wir die Fähigkeit zur Debatte, zum fairen und qualifizierten Meinungsstreit brauchen, ist uns heute noch einmal stärker bewusst als zur Gründung der Initiative vor 20 Jahren. Wir brauchen faire und lebhafte Debatten statt Fake News. Debatten, die andere Meinungen achten und auf Gewalt und Gewaltandrohung verzichten", so Steinmeier, der zugleich Schirmherr von Jugend debattiert ist, in seiner Grußbotschaft zum Jubiläum.

01.04.2021

Vor allem die Corona-Pandemie habe die Lern- und Lehrbedingungen in den Schulen enorm erschwert, so Steinmeier: „Wenn es gelingt, mit Jugend debattiert auch in dieser Krisenzeit Impulse für gelingende Demokratieerziehung zu geben, ist das eine große Leistung und ein Dienst an der Demokratie."

Online-Formate als Alternative bewährt

Zum Auftakt des 20. Jubiläums, das unter dem Motto „20 Jahre Jugend debattiert - Debatte macht den Unterschied: Klar denken, fair streiten" steht, startete in Hamburg das erste der Jugend debattiert-Landesfinale 2021 online. Es wurde live von der Hamburgischen Bürgerschaft (Landesparlament) übertragen. Die jeweils vier besten jungen Rednerinnen und Redner der Länder qualifizieren sich für den Bundesentscheid, der im Juni in Berlin stattfinden wird. Aufgrund der Corona-Pandemie müssen die meisten Wettbewerbe in diesem Jahr online stattfinden, doch das digitale Format hat sich als Alternative zur Präsenz-Debatte bereits gut bewährt. So wird auch der Jugend debattiert-Geburtstag in diesem Jahr mit einer eigens gestalteten Jubiläums-Website gefeiert, die in Bildern, Interviews und Berichten die wichtigsten Meilensteine des Programms beleuchtet. Auf dieser finden Sie auch das vollständige Grußwort des Bundespräsidenten.

Debattieren als Bürgerkompetenz

Eine lebendige Demokratie setzt eine urteilsfähige Bevölkerung voraus: Sich informieren, genau zuhören, aufeinander eingehen, gut abwägen - all das übt man beim Debattieren. Der erste Ort hierfür ist die Schule. Jugend debattiert verbindet das Debattentraining im Unterricht, das niedrigschwellig beginnt, mit einem bundesweiten Wettbewerb. Wobei das Programm längst mehr ist, als ein Wettstreit der besten jungen Rednerinnen und Redner: „Jugend debattiert ist es über die Jahre gelungen, das Debattieren an weiterführenden Schulen jeder Art zu etablieren und gleichzeitig als Bürgerkompetenz für alle zu stärken", sagt Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. „Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass sie in einer Demokratie das Recht haben, jederzeit ihre Stimme zu erheben, und dass rhetorische Fähigkeiten und die Debatte von unschätzbarem Wert sind, um besser zu verstehen und gehört zu werden."

Ein Erfolg, hinter dem neben der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung ein Verbund von privaten und öffentlichen Partnern steht, wie die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. Seit 2019 wird Jugend debattiert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Jugend debattiert auch im Ausland

Jugend debattiert hat sich über die Jahre national und international vernetzt und verbindet Menschen weltweit. So wird das Programm in Kooperation mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und dem Goethe-Institut in deutscher Sprache im Ausland durchgeführt. Im Jahr 2020 fand Jugend debattiert in 34 Ländern statt, darunter z.B. Tschechien, Peru, USA oder China. Seit 2010 engagieren sich zudem ehemalige Bundes-, Landes- und internationale Sieger im Jugend debattiert Alumni e.V. und setzen sich weltweit für demokratisches Handeln und die Förderung der Debattierkultur ein.                    

Quelle: Gemeinnützige Hertie-Stiftung vom 25.03.2021

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