Kinder- und Jugendarbeit

Wettbewerb "Jugend forscht": Bundeskanzlerin übergibt Sonderpreis

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die diesjährigen Siegerinnen und Sieger des Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" im Bundeskanzleramt empfangen. Die originellste Arbeit zeichnete Merkel mit dem Sonderpreis der Bundeskanzlerin aus.

10.09.2013

Der 48. Bundeswettbewerb "Jugend forscht" stand unter dem Motto: "Deine Idee lässt dich nicht mehr los?" Wieder einmal gab es einen Teilnehmerrekord: 11.411 Jungforscherinnen und Jungforscher nahmen mit 6.009 Projekten teil.
"Sie sind einer Idee gefolgt", sagte die Bundeskanzlerin, "diese Idee hat Sie dann nicht mehr losgelassen. Sie haben Fragen gestellt, Sie haben Antworten gesucht und dann auch gefunden, getüftelt und experimentiert. Sie sind einfach hartnäckig am Ball geblieben, und das hat sich dann auch in Form von guten Ideen, Vorschlägen und Anregungen bezahlt gemacht."

Neues Verfahren der Hochgeschwindigkeitsfotografie

Besonders trifft dies auf den 19-jährigen Korbinian Urban aus Lenggries zu. Er stellte der Bundeskanzlerin ein neuartiges Verfahren für die Hochgeschwindigkeitsfotografie vor. Damit gelangen ihm eindrucksvolle Aufnahmen von fallenden Wassertropfen und zerspringenden Glasplatten.

Den Glasplatten-Versuch demonstrierte er vor den Augen der Kanzlerin, die ihm den Sonderpreis überreichte. "Die Risse im Glas breiten sich mit einer Geschwindigkeit von mehreren tausend Kilometern pro Stunde aus", erläuterte Urban, "dies entspräche mehrfacher Schallgeschwindigkeit".

Unterschiedlichste Ideen prämiert

Spannende Resultate gab es auch in anderen Kategorien des Wettbewerbs. So gewann in der Kategorie "Arbeitswelt" eine Gruppe, die einen tragbaren Holzspalter hergestellt hatte. Mit dieser Erfindung soll das Fällen von Bäumen sicherer und einfacher werden.

Bei einem weiteren Projekt wurde der Vogelbestand in einer Stadt genau erfasst. Ergebnisse, die helfen können, den urbanen Lebensraum der Tiere besser zu sichern.

Im Bereich Chemie überzeugte die Arbeit "Graphit unter Strom". Ziel der Arbeit war die Herstellung elektrisch leitender Kohlenstoffschichten mit einfachen Mitteln.

Eine Gruppe junger Leute beeindruckte in der Kategorie "Technik" mit einem eigenen Quadrocopter, also einem Hubschrauber mit vier Rotoren. Die Besonderheit: Eine selbst programmierte Software schützt das Fluggerät eigenständig vor Kollisionen und Pilotenfehlern.

Die Zukunft gestalten durch Wissenschaft und Forschung

Die Bundeskanzlerin wies in ihrer Rede auf die besondere Bedeutung von Forschung und Wissenschaft für unsere Zukunft hin. Deshalb habe die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode zusätzlich über 13 Milliarden Euro in Bildung und Forschung investiert. Auch sei Spitzenforschung gefördert und mit dem Hochschulpakt die Ausstattung der Hochschulplätze verbessert worden, so die Kanzlerin.

Heute hätten wir eine Studienanfängerquote von mehr als 50 Prozent eines Jahrgangs, erklärte Merkel. Es müsse daher aufgepasst werden, dass uns die berufliche Bildung nicht unter die Räder kommt. Deshalb setze sie sich für eine Durchlässigkeit der verschiedenen Bildungsgänge ein und eine Stärkung der beruflichen Bildung, fuhr Merkel fort.

"Forschung heißt eben, sich niemals mit dem, was man schon verstanden hat, zufriedenzugeben", gab Angela Merkel den jungen Leuten mit auf den Weg, "sondern immer wieder die Welt mit neuen Augen anzuschauen."

Anmeldung zum nächsten "Jugend forscht"-Wettbewerb

Der Startschuss für den 49. Wettbewerb unter dem Motto "Verwirkliche Deine Idee" ist bereits erfolgt. Anmeldeschluss ist der 30. November 2013.

Der Wettbewerb wurde 1965 vom damaligen stern-Chefredakteur Henri Nannen ins Leben gerufen. 1975 wurde der gemeinnützige Verein Stiftung "Jugend forscht" gegründet. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Wochenmagazin stern und der Wirtschaft unterstützt.

Außerdem beteiligen sich rund 6.000 Lehrerinnen und Lehrer ehrenamtlich als Projektbetreuer und Wettbewerbsleiter. Mehr als 2.000 Fach- und Hochschullehrer bewerten die Arbeiten.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 10.09.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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