Jugendbegegnungen

„weltwärts-Begegnungen“ müssen weiterhin weltweit stattfinden

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) fordert, die erfolgreiche Förderlinie „weltwärts-Begegnungen“ auch weiterhin für Austauschprojekte mit Partnern aus Asien, Lateinamerika und Ozeanien offen zu halten. Das ist nach Ansicht des BKJ-Fachausschusses Internationales wichtig, um auch künftig junge Menschen weltweit für eine nachhaltige globale Entwicklung sensibilisieren zu können.

10.05.2021

Im Januar 2021 hat die für „weltwärts-Begegnungen“ zuständige Engagement Global gGmbH bekannt gegeben, dass sie die Förderlinie auf Wunsch von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller in ein Deutsch-Afrikanisches Jugendwerk überführen und auf die Förderung von Kooperationen mit Partnern in Ländern des afrikanischen Kontinents beschränken wird.

„Der grundsätzlich sehr begrüßenswerte Fokus auf die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern und die Entwicklung von spezifischen Vorhaben zur Unterstützung des Jugendaustauschs mit Afrika darf nicht den Jugendaustausch mit anderen Regionen und die globale entwicklungspolitische Bildung ausbremsen. ‚weltwärts-Begegnungen‘ sind unbestritten ein Erfolgsmodell, das weiterhin weltweit gebraucht wird, um junge Menschen weltweit für Nachhaltigkeit und entwicklungspolitische Themen zu begeistern.“

Prof.in Dr.in Susanne Keuchel, BKJ-Vorsitzende

Programm wurde erst 2016 eingeführt

Das Förderinstrument „weltwärts-Begegnungen“ ist erst 2016 eingeführt worden und bietet erstmalig eine umfassende Unterstützung für zuvor kaum finanzierbare außerschulische Jugendbegegnungen mit Partnern aus Ländern des Globalen Südens. Bei einer solchen Begegnung werden junge Menschen durch die Beschäftigung mit einem der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele für globale und entwicklungspolitische Themen sensibilisiert und zu nachhaltigem Handeln angeregt. Die BKJ war in die Entwicklung der Förderlinie eingebunden und unterstützt als strategischer Partner von Engagement Global und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Organisator/-innen von weltwärts-Begegnungen im Bereich der Kulturellen Bildung.

Entscheidung für einen Partner sollte nicht durch regionale und (förder-)politische Einschränkungen blockiert werden

Die Förderlinie ermöglicht es Träger-Organisationen aus Nord und Süd, eine langfristige und nachhaltige Partnerschaft aufzubauen, u. a. weil sie nicht nur die Begegnungen selbst, sondern auch die weiteren Phasen innerhalb einer zweijährigen Projektlaufzeit fördert. Damit verfolgt sie einen der derzeit modernsten förderpolitischen Ansätze. Zu einem solchen Ansatz gehört nach Ansicht der BKJ aber unbedingt, auf die Expertise der Träger zu vertrauen, mit welcher Partnerorganisation in welcher Weltregion eine vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft möglich ist. Ihre freie Entscheidung für einen Partner sollte nicht durch regionale und (förder-)politische Einschränkungen blockiert werden.

Die BKJ fordert deshalb, trotz der großen geopolitischen, ökonomischen und kulturellen Bedeutung unseres afrikanischen Nachbarkontinents, die Förderlinie „weltwärts-Begegnungen“ dem Beispiel des gleichnamigen Freiwilligendienstes folgend auch weiterhin für die Zusammenarbeit mit Partnern aus Asien, Lateinamerika und Ozeanien offen zu halten. Wenn der Zivilgesellschaft in Süd und Nord die Möglichkeit gegeben werden soll, die in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen formulierten ambitionierten globalen entwicklungspolitischen Bildungsziele zu erreichen, dann wird ein solches weltoffenes Förderinstrument nach Ansicht des Fachausschuss Internationales der BKJ weiterhin dringend gebraucht.

Quelle: Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung vom 30.04.21

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