Kinder- und Jugendarbeit

Verdrängt, vergessen? – Jugendprogramm „Zeitensprünge“ in Brandenburg ausgeschrieben

„Entdecken – Erforschen – Dokumentieren – Bekanntmachen!“ Dies ist das Motto des Jugendprogramms „Zeitensprünge“, mit dem auch in diesem Jahr spannende Geschichten aus allen Orten und Regionen Brandenburgs gesucht werden. Teilnehmen können Jugendgruppen mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 21 Jahren. Bis 27. Mai können freie und öffentliche Träger Anträge stellen.

10.05.2019

Viele Jugendliche kennen das: Im Geschichtsbuch kommt ihr Ort nicht vor. Es steht dort nichts über die Geschichte ihres Jugendclubs, der Straßennamen, der Betriebe und Geschäfte und die ganz persönlichen Schicksale der Menschen. Im persönlichen Gespräch mit Jugendlichen wundern sich die Älteren oftmals, da sie ihre persönliche Lebensgeschichte für nicht so wichtig erachtet haben und schon gar nicht im historischen Kontext betrachtet haben.

Fragen stellen, die noch niemand gestellt hat

„Zeitensprünge“ sucht junge Menschen aus Brandenburg, die Fragen stellen, die noch niemand gestellt hat. Junge Menschen die Bruchstücke der Geschichte zusammentragen und Fundstücke sichern. Junge Menschen die auf kreative Art und Weise bereits Vergessenes in Erinnerung bringen. Junge Menschen, die Lust haben auf ihre eigene Art und Weise ein Projekt umzusetzen.

Mit dem Jugendprogramm „Zeitensprünge“ haben Jugendliche die Chance, Fragen zu stellen: Wie haben meine Eltern ihre Jugend in unserem Ort erlebt? Welche besonderen Lebensumstände haben meine Großeltern geprägt? Welchen Einfluss hatte der Nationalsozialismus? Was veränderte sich mit Kriegsbeginn am 1.9.1939? Was bedeuteten für meine Nachbar*innen erst der Bau und später der Fall der Mauer? Welche (Ver-)Bindungen hatten die Menschen vor dem 9.11.1989 zueinander?

Wer kann teilnehmen?

Teilnehmen können Jugendgruppen aus Brandenburg mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 21 Jahren. Freie und öffentliche Träger der Jugendarbeit, also von Jugendeinrichtungen, aus Jugendverbänden, Kirchengemeinden oder Stadt-bzw. Gemeindeverwaltungen sind aufgerufen, sich mit ihren Jugendgruppen beim Jugendprogramm zu bewerben. Die Kooperation mit Schulen, Museen, Archiven und Gedenkstätten ist ausdrücklich erwünscht. Über die Auswahl der Förderprojekte entscheidet eine Jury.

Die Projekte starten am 1. August 2019 und enden am 30. Juni 2020. Das Zeitwerk unterstützt die Gruppen: thematisch, methodisch und finanziell. Für die Umsetzung des Projektes bekommen die Jugendgruppen ein Projektbudget in Höhe von 1.100 Euro. Damit können Recherchearbeiten, Exkursionen und die Dokumentation der Ergebnisse in Form von Broschüren, Filmen, Fotobänden, Ausstellungen usw. finanziert werden. Begleitveranstaltungen ermöglichen die Aneignung von historischem Handwerkszeug und thematischem Wissen. Der Forschungszeitraum bezieht sich auf die letzten 100 Jahre.

Auf der Webseite des Programms sind das Antragsformular und weitere Informationen zu finden. Der Antragsschluss ist der 27. Mai 2019.

Quelle: Landesjugendring Brandenburg e.V. vom 06.05.2019

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