Kinder- und Jugendarbeit

Sozialministerin Kuppe: Modellprojekte setzen Kampf gegen Rechtsextremismus vielfältig um

Das Bundesprogramm im Kampf gegen Rechtsextremismus wird in Sachsen-Anhalt aktiv über fünf Modellprojekte umgesetzt. Zu diesem Ergebnis gelangt der Bericht des Interministeriellen Arbeitskreises „Extremismusprävention“, den Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe am Dienstag im Kabinett vorstellte.

11.11.2009

Im Rahmen des Programms „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ investieren Bund und Land für die Dauer von drei Jahren insgesamt rund 1,46 Millionen Euro. Die Modellprojekte nahmen 2007 ihre Arbeit auf.

Ministerin Kuppe sagte: „Demokratiestärkung und Kampf gegen Rechtsextremismus gehören untrennbar zusammen. Es ist richtig, dass diese Arbeit vor Ort in den Regionen stattfindet und vernetzt wird. Der Kampf gegen Rechtsextremismus muss in der Botschaft eindeutig sein, in der Wahl der Mittel aber sehr konkret, individuell und damit vielfältig. Die vielen unterschiedlichen Angebote sind ein guter Weg, weil sie auch sehr unterschiedliche Alters- und Zielgruppen ansprechen.“

Der Bericht führt aus, dass durch die Modellprojekte neue Methoden und Konzepte im Kampf gegen Rechtsextremismus entstanden sind. In der nun anstehenden Projektendphase sollen die Methoden für Fortbildungen aufbereitet sowie Handlungskonzepte und Ausbildungspläne erarbeitet werden. Diese Ideen werden der Fachöffentlichkeit für die politische Bildungsarbeit zur Verfügung gestellt. Förderlich für die weitere Facharbeit sind zudem die neu aufgebauten Kooperationsstrukturen auf Landes- und Bundesebene.

In Sachsen-Anhalt arbeiten folgende Modellprojekte:

  • Das Modellprojekt „Interreligiöse & Interkulturelle Werkstatt“ will einen Beitrag leisten zur Gestaltung einer weltoffenen und toleranten Stadt Dessau-Rosslau. Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren werden motiviert, ihre Freizeit mit Jugendlichen zu verbringen, die aus anderen religiösen und kulturellen Regionen kommen und denen sie mit Vorbehalten gegenüberstehen.
  • Das Projekt „ORFIDE - Orientierung finden - Identitäten entwickeln“ hat zum Ziel, Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren Orientierungen anzubieten und sie bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen, um präventiv gegen Fremdenfeindlichkeit zu wirken. Eine Möglichkeit zum Lernen bieten politisch-historische Bildungsangebote, z.B. durch Kooperationen mit Gedenkstätten.
  • In dem Projekt „Transkulturelle Kompetenz - Eine aktuelle Schlüsselqualifikation“ werden konkrete Module und praxisorientierte Methoden zum transkulturellen Lernen erarbeitet. Diese sollen als Querschnittsqualifizierung in berufliche und politische Bildungsmaßnahmen integriert werden.
  • Das Projekt „Bühne frei für Respekt“ wendet sich an rechtsextrem gefährdete Jugendliche in Schulen und Justizvollzugsanstalten sowie an pädagogische Fachkräfte. Die Grundfrage des Projekts lautet: Können Methoden und Trainings, die für eine Arbeit mit Menschen entwickelt wurden, die Grundwerte, Menschenwürde und Demokratie akzeptieren, auch auf die Arbeit mit Jugendlichen angewendet werden, für die diese Werte nicht selbstverständlich sind?
  • Mit „Hand in Hand. Kita ohne Rassismus“ werden in Kindertagesstätten Methoden und Ansätze für die frühkindliche Bildung entwickelt, mit denen Demokratie im Kita-Alltag erlebbar gemacht wird. Die erarbeiteten Methoden sollen dann allen Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: Ministerium für Gesundheit und Soziales Sachsen-Anhalt

 

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