Kinder- und Jugendarbeit
Saisonal, planbar, lecker: Nachhaltig Kochen in der Jugendarbeit
Was essen die Teilnehmer, wie wird gekocht und der Einkauf organisiert? Ehrenamtliche Helfer sollen künftig über eine Internetplattform besser planen können. Mit dem Projekt "Nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung in Jugendverbänden" wird die Hochschule Pforzheim mit ihren Projektpartnern Freizeitköchen die Arbeit deutlich erleichtern.
04.06.2015
Mahlzeiten für Freizeiten zu planen, ist komplex. Neben den passenden Rezepten, sollten Allergien oder sonstige Einschränkungen beachtet werden, Hygienevorschriften sind einzuhalten und vor allem müssen die Mengen stimmen. "Es wird manchmal einfach zu viel gekocht", stellt Christian Klinke fest. Der Mitarbeiter im Bereich Nachhaltige Produktentwicklung an der Hochschule Pforzheim greift auf eigene Erfahrungen aus der Jugendarbeit in dem Projekt zurück. Der Wirtschaftsingenieur ist aktiv im Evangelischen Jugendwerk Bezirk Neuenbürg und leitet selbst ehrenamtlich Jugendfreizeiten. "Wir begleiten den gesamten Planungs- und Durchführungsprozess einer Freizeit und entlasten so die Arbeit der Ehrenamtlichen", erklärt Professor Dr. Jörg Woidasky das Ziel des Projektes vor. Auch der Projektleiter ist ehrenamtlich in diesem Bereich aktiv.
Eine Plattform im Internet soll künftig die Verpflegung bei Veranstaltungen mit Selbstversorgung erleichtern. "Wir beginnen bei den Rezepten, kalkulieren Mengen und stellen Einkaufslisten zusammen: Darüber hinaus soll die Plattform auch die Beschaffung koordinieren, sodass die Produkte direkt zum Freizeitort geliefert werden können", skizziert Christian Klinke. Die Plattform reagiert variabel auf Anforderungen, kann vegane oder glutenfreie Rezepte mit den dazugehörigen Einkaufsmöglichkeiten generieren, Wochenpläne erstellen und die benötigten Finanzmittel errechnen. "Natürlich haben wir neben der Arbeitserleichterung für die Ehrenamtlichen das Ziel, das Thema Nachhaltigkeit innerhalb des Bereich Verpflegung zu verankern.", so der Pforzheimer Wissenschaftler.
"Nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung in Jugendverbänden" wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und zusammen mit sechs Projektpartnern durchgeführt. Während die Nutzer Hilfe bei der Planung, Beschaffung und Durchführung der Verpflegung auf einer Freizeitmaßnahme bekommen, ist geplant, dass sich zahlreiche Lieferanten an der Plattform beteiligen. "Wir haben natürlich Mindestanforderungen", stellt Jörg Woidasky, Professor für Nachhaltige Produktentwicklung, klar. Die angebotenen Produkte müssen zumindest FairTrade oder EU-biozertifiziert sein. "Die Saisonalität der Gerichte wird über eine entsprechende Vorauswahl gewährleistet", bestätigt Christian Klinke. "Selbstverständlich können aber einzelne Rezepte ausgetauscht werden und Lieblingsrezepte integriert werden. " Der Nutzer könne die Plattform für den gesamten Prozess nutzen oder nach einzelnen Schritten aussteigen und beispielsweise mit einer Einkaufsliste die Beschaffung der Lebensmittel selbst übernehmen.
Das Projekt ist auf zwei Säulen aufgebaut. Zum einen steht über die künftige Plattform Expertenwissen für jeden Ehrenamtlichen zur Verfügung. Neben der Erstellung der Essenspläne können rechtliche Verordnungen oder andere Tipps heruntergeladen werden. Über eine Rückmeldefunktion soll das Portal ständig weiter entwickelt werden. "Der andere Baustein sind Infos vor Ort", führt Christian Klinke aus. "Wir vermitteln Schulungen oder Vorträge direkt im Verein oder in der Gruppe."
Mit knapp 300.000 Euro entwickeln die Wissenschaftler an der Hochschule Pforzheim zusammen mit ihren Partnern, den Jugendwerken der evangelischen Kirche in Württemberg und in der Pfalz, dem Büro für Umwelt und Energie der evangelischen Landeskirche Baden sowie dem Christlichen Verein Junger Menschen CVJM und der CVJM-Hochschule in Kassel seit Mitte 2014 die "Nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung in Jugendverbänden". Bis Ende kommenden Jahres soll der erprobte Webauftritt realisiert sein und ein weltanschaulich neutrales Webportal zur Unterstützung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitstehen.
Quelle: Hochschule Pforzheim vom 31.05.2015
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