Kinder- und Jugendarbeit

Projekt Schulwandern im Rahmen der UN-Dekade ausgezeichnet

Das Projekt „Schulwandern“ des Deutschen Wanderverbandes in Kooperation mit der Deutschen Wanderjugend ist von den Vereinten Nationen als offizieller Beitrag zur weltweiten Bildungsoffensive für „Nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet worden.

29.09.2010


Bayerischer Wald
Quelle: sxc/Chemtec

Die Deutsche Wanderjugend und der Deutsche Wanderverband möchten erreichen, dass Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, in der Schule wieder regelmäßig wandern zu gehen und dabei lernen, sich für eine zukunftsfähige Entwicklung einzusetzen. Dazu wurde das Projekt „Schulwandern –Starkmachen für mehr Bewegung und nachhaltige Naturerlebnisse“ initiiert. Es wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Am 23.
September 2010 hat die Deutsche UNESCO-Kommission das Projekt „Schulwandern“ für vorbildliche Bildungsarbeit ausgezeichnet.

„Schulwandern - Starkmachen für mehr Bewegung und nachhaltige Naturerlebnisse“ ist damit ein offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, einer weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen. Die ausgezeichneten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zu dieser UN-Initiative, weil sie nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln. Die Auszeichnung wurde am 23. September in Erfurt überreicht. Die Deutsche UNESCO-Kommission prämierte bundesweit insgesamt 37 Projekte. „Unsere Gesellschaft braucht innovative Bildungsangebote wie das Projekt ‚Schulwandern‘. Sie vermitteln praktisch und anschaulich jene Fähigkeiten, die wir benötigen, um Probleme der globalisierten Welt zu meistern", so Prof. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade in Deutschland und Mitglied der Jury.

Meilensteine des Projektes
Kern des zweijährigen Projektes sind drei praxisnahe Schulungsangebote, insbesondere für Lehrerinnen und Lehrer. „Für das Projekt ‚Schulwandern‘ sollen die Pädagogen noch einmal die Schulbank drücken. Sie können dabei lernen, Wanderungen so zu gestalten, dass sie für Kinder und Jugendliche zu einem spannenden und lehrreichen Erlebnis werden“, sagt Ute Dicks, Geschäftsführerin des Deutschen Wanderverbandes. Die erste Pilotschulung ist schon ausgebucht, für die beiden nächsten Schulungen sind noch Plätze frei. Sie finden statt vom 13.-15.05.2011 in Thüringen und vom 02.-04.06.2011 in Baden Württemberg. Beide Pilotschulungen 2011 richten sich an Lehrende der Klassen 6 bis 10 und Multiplikatoren/-innen des Deutschen Wanderverbandes. Schulwanderungen ermöglichen, so der Deutsche Wanderverband, ein intensives Erleben von Natur, Landschaft, Kultur und Heimat. Zielgruppengerecht gestaltet können sie die Lust am Bewegen und Laufen beleben und ein soziales Miteinander fördern.

UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014)

Nachhaltige Entwicklung funktioniert nur, wenn sich jeder für eine menschenwürdige Gesellschaft einsetzt. Die notwendigen Fähigkeiten dazu – etwa Teamfähigkeit oder interdisziplinäres Denken – vermittelt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Wo kaufe ich Kleidung, ohne Ausbeutung in Asien oder Afrika zu unterstützen? Wie fördern wir wirtschaftlichen Fortschritt, ohne die Umwelt zu zerstören? Das sind nur zwei der Fragen, die Bildung für nachhaltige Entwicklung beantwortet. Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren Bildungssystemen zu verankern. Auf Grundlage eines einstimmigen Bundestagsbeschlusses koordiniert die Deutsche UNESCO-Kommission die deutschen Aktivitäten zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Sie hat ein Nationalkomitee berufen und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Dekade-Koordinierungsstelle eingerichtet.

Schulwanderungen als Bildungsangebote für nachhaltige Entwicklung

Schulwanderungen bieten Multiplikatoren/-innen und Lehrer/-innen zahlreiche attraktive Möglichkeiten für die „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ mit Schüler/-innen. Denn Kinder und Jugendliche können bei ihren Streifzügen die Natur ganzheitlich und mit allen Sinnen erleben und dabei Zusammenhänge und auch Abhängigkeiten des Menschen vom Naturraum verstehen. Die Schüler/-innen können an der Planung von Wanderungen beteiligt werden und am Wegesrand forschen und experimentieren. Sie können Spuren deuten und die Auswirkungen ihres Lebensstils und das Handeln von anderen Menschen reflektieren. Nutzungskonflikte verschiedener Interessensgruppen können offen gelegt und Lösungen diskutiert werden – Lösungen, die gleichzeitig ökonomisch sinnvoll, ökologisch vertretbar und sozial verträglich sind. Die Kinder und Jugendliche können verschiedene Lebensräume durchwandern und ihr Auge für Veränderungen und Unterschiede schulen. Auch thematische Wanderungen, wie „Zukunftsenergie-Wanderung“, „mit kleinem ökologischen Fußabdruck unterwegs“ und eine „Vielfalt-Wanderung“ sind möglich.

Quelle: Deutscher Wanderverband / Deutsche Wanderjugend

ik

 

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