Kinder- und Jugendarbeit

Politische Bildung junger Menschen – ein zentraler Auftrag für die Jugendarbeit

Die Kinder- und Jugendhilfe kann neben der Familie, Schule, dem Sozialraum und anderen Instanzen politischer Bildung einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung demokratischer Haltungen und zur Ausgestaltung einer lebendigen Demokratie leisten. Das Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ skizziert am Beispiel der Jugendarbeit die aktuellen Bedingungen und Herausforderungen politischer Bildung und leistet einen Beitrag zur Diskussion über die Weiterentwicklung der Jugendarbeit.

13.12.2017

Die aktuellen Wahlergebnisse für rechtspopulistische Parteien nicht nur in Deutschland, die erkennbare verstärkte Radikalisierung bei rechtsextremen und islamistischen Gruppen und Personen sowie eine zunehmende Distanz gegenüber dem demokratischen politischen System und seinen Lösungswegen für politische Probleme stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Wie kann der drohenden Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des demokratischen Konsenses begegnet werden? Eine Antwort auf die Frage ist die im gesellschaftlichen und politischen Raum geforderte verstärkte Anstrengung im Bereich der politischen Bildung.

In der Jugendhilfe – als einem Akteur der politischen Bildung unter vielen – hat die Diskussion über die Verstärkung der politischen Bildung und des politischen Charakters ihres Handelns bereits intensiv begonnen. So fordert der 15. Kinder- und Jugendbericht die Akteurinnen und Akteure der Jugendarbeit dazu auf, das Politische ihrer Arbeit sowie die Notwendigkeit zu politischer Bildung neu zu erkennen und wiederaufleben zu lassen als auch entsprechende Ideen und Angebote der aktiven Beteiligung und des handelnden Engagements zu entwickeln.

Aufwachsen junger Menschen: Befähigung zum politischen Handeln

Aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ ist politische Bildung unabhängig von aktuellen politischen Entwicklungen für das Aufwachsen junger Menschen von zentraler Bedeutung. Daher begrüßt die AGJ die Wiederbelebung der Debatte um politische Bildung in der Jugendhilfe ausdrücklich. Denn es ist die Aufgabe der Jugendhilfe, junge Menschen bei ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen. Dies beinhaltet auch die Befähigung zur Mitgestaltung gesellschaftlicher und politischer Diskurse und Entscheidungsprozesse, mithin die Befähigung zum politischen Handeln. Damit leistet die Jugendhilfe neben den Familien, der Schule, dem Sozialraum und den weiteren Instanzen politischer Bildung einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung demokratischer Haltungen und zur Ausgestaltung einer lebendigen Demokratie in Deutschland.

Mit diesem Positionspapier möchte die AGJ einen Beitrag zur Diskussion über die Weiterentwicklung der politischen Bildung leisten. Ausgangspunkt ist dabei die Überlegung, dass sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer junge Menschen lernen und sich entwickeln, stets verändern und in Folge dessen die Instrumente und Angebote der Jugendhilfe ebenso einem kontinuierlichen Wandel unterliegen müssen. Das Positionspapier beschreibt die Bedingungen und Herausforderungen für die Jugendarbeit, um einen pointierten Beitrag zur Diskussion anzubieten. Die dargelegten Überlegungen können jedoch auf das gesamte Leistungsspektrum der Jugendhilfe bezogen werden.

Partizipation ernstnehmen und umfassend realisieren

Angesichts der neuen und alten Herausforderungen und Rahmenbedingungen, unter denen sich die politische Sozialisation junger Menschen vollzieht (diese sind dem vollständigen Positionspapier zu entnehmen; an dieser Stelle seien als Stichworte Individualisierung, Ungleichheit, Institutionalisierung und Digitalisierung genannt ), bleibt es Aufgabe der Jugendarbeit, mit ihren spezifischen Ansätzen, Formaten und Methoden, Orientierung zu ermöglichen, Prozesse verstehbar und transparent zu machen, sodass Jugendliche die Chance haben, für sich Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Damit sie in der Praxis der Jugendarbeit verlässlich und nachhaltig demokratische Prozesse und Handlungsoptionen erleben können, sind entsprechende Freiräume erforderlich, die von den verantwortlichen Erwachsenen und gesellschaftlichen Akteuren ermöglicht und unterstützt werden müssen. Das heißt, die Rahmenbedingungen von Jugendarbeit müssen so gestaltet werden, dass insbesondere die erfahrungs- und handlungsbezogenen Ansätze der Jugendarbeit zum Tragen kommen. Besonders wichtig ist dabei die umfassende und ernsthafte Beteiligung junger Menschen an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen. Das bedeutet auch, Beteiligung nicht als (temporäres) Projekt, sondern als Alltagsgeschäft und strukturelles Selbstverständnis zu begreifen. Fachlich fundierte Jugendarbeit fragt als erstes, was wünschen "meine" Jugendlichen und konzipiert dann auf dieser Grundlage gemeinsam mit den jungen Menschen das konkrete Angebot. Kurz gesagt: sie stellt die subjektive Relevanz für Jugendliche und junge Erwachsene in den Mittelpunkt. Darüber hinaus wirkt Jugendarbeit politisch bildend, wenn sie individuelle Interessen junger Menschen in einen gesellschaftspolitischen Kontext stellt. So leistet die Jugendarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung junger Menschen als gesellschaftlich handelnde Akteure und Akteurinnen.

Die AGJ ist der Auffassung, dass die Jugendarbeit bereits heute auf die veränderten Anforderungen zu einem großen Teil gut eingestellt ist. Sie sieht aber auch die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen von Jugendarbeit besser und verlässlicher auszugestalten, damit Jugendarbeit ihre beschriebenen Wirkungen optimal entfalten kann. Zudem sieht die AGJ auch das Erfordernis, die Möglichkeiten zur Verstärkung der Mitbestimmung und Partizipation in der Jugendarbeit und ihren Angeboten weiterhin zu überprüfen und weiterzuentwickeln und so das Potenzial zur politischen Bildung in der Jugendarbeit zu erhalten.

Das politische Engagement Jugendlicher anerkennen und stärken

Viele junge Menschen haben Interesse an politischen Themen. Grundsätzlich sollten gesellschaftliche Akteure und Akteurinnen Handlungen, mit denen Jugendliche sich in kritischer, verändernder und gestaltender Absicht auf ein Gemeinwesen beziehen, stärker als politisches Handeln anerkennen und unterstützen. Es sollten verstärkte Anstrengungen unternommen werden, damit möglichst viele junge Menschen die Erfahrung machen können, dass politisches Engagement möglich ist, Spaß bringt, gemeinsam gestaltet werden und erfolgreich sein kann. Das Potenzial diese Angebote zu schaffen, nutzt die Jugendarbeit, denn sie gibt innovativen und kreativen Formen des politischen Handelns Raum und verfügt über die dazu notwendigen Praxiserfahrungen.
Damit die Jugendarbeit dieses Potenzial noch besser entfalten kann, bedarf es einer Verbesserung ihrer Handlungsbedingungen. Aus Sicht der AGJ kann hierzu eine bessere Ausstattung der Jugendarbeit, eine stärkere Berücksichtigung der politisch bildenden Funktion der Jugendarbeit in der Jugendhilfeplanung sowie eine entsprechende Berücksichtigung der Themen Partizipation und politische Bildung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Fachkräften beitragen.

Mitbestimmungsprozesse systematisch verankern

Auch wenn Jugendarbeit heute schon zur politischen Bildung junger Menschen in erheblichem Umfang beiträgt, ist es doch notwendig, mit Blick auf die veränderten Herausforderungen des Aufwachsens zu prüfen, ob und wenn ja wie die Angebote noch besser zur politischen Bildung junger Menschen beitragen können und was hierfür ggf. an Veränderung, Methodik und Rahmenbedingungen erforderlich ist.

Notwendig ist ein Selbstverständnis der Träger und der Fachkräfte der Jugendarbeit, auch Akteurinnen und Akteure politischer Bildung zu sein und diesen immanenten jugendpolitischen Auftrag wahrzunehmen. In der Praxis bedeutet dies, Jugendlichen zuzutrauen, Entscheidungen selbst zu treffen, und als Erwachsene oder Erwachsener die eigene Machtposition kritisch zu reflektieren, Machtverhältnisse transparent zu machen und auch: Macht abzugeben. Grundlegend sollte die Frage gestellt werden, wie junge Menschen in den jeweiligen Angeboten beteiligt werden können bzw. wie ihnen Mitbestimmung über das Angebot ermöglicht werden kann.

Die Frage der Mitbestimmung geht aber über die Gestaltung konkreter Angebote hinaus. Ob im Jugendhilfeausschuss oder in anderen politischen Kontexten: Der Einbezug der jungen Menschen unmittelbar oder durch ihre demokratischen Interessenvertretungen ist von zentraler Bedeutung und gesetzlicher Auftrag. Oftmals werden Bestrebungen der Fachkräfte, die Angebote mit den Jugendlichen gemeinsam zu planen, gestalten und auf die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen einzugehen, durch strukturelle Rahmenbedingungen erschwert. Mittelbewilligungen erfordern beispielsweise oftmals detaillierte Beschreibung der geplanten Angebote und erschweren so die Mitbestimmung der Jugendlichen. Hier besteht für die Fachkräfte ein Dilemma. Unterstützende Wirkung kann in diesem Prozess unter anderem die Haltung des Trägers zu Partizipation, die fachliche Begleitung durch den Träger und die Ermöglichung von Weiterbildungen der Fachkräfte haben. Es bedarf hier zusätzlich auch der Weiterentwicklung der grundlegenden Förderpolitiken, damit die beantragten Projekte in der Konzeption hinreichend offen für die Beteiligung junger Menschen an Planung und Durchführung sein können.

Die Kinder- und Jugendarbeit hat wie die gesamte Kinder- und Jugendhilfe den Auftrag, die Belange von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Kontexten anwaltschaftlich zu vertreten. Hier braucht es in allen Handlungsfeldern einen Diskurs zu der Frage, was dies in Bezug auf das Thema politische Bildung für Strategien der politischen Lobbyarbeit und Kommunikation der Akteure konkret bedeutet und erfordert. Es lässt sich festhalten, dass aus Sicht der AGJ anwaltschaftliche Vertretung nicht ohne Beteiligung der Betroffenen erfolgen kann. Ziel muss es sein, Interessenvertretung zum Gegenstand erlebbarer Selbstpositionierung und Selbstwirksamkeit zu machen und so junge Menschen selbst zum politischen Faktor werden zu lassen.

Diversität wahrnehmen, anerkennen und Inklusion stärken

Gegenwärtig profitieren mehrheitlich Jugendliche, die etablierte Beteiligungsformen für sich nutzen können, von den partizipativen Arbeits- und Engagementformen der Jugendarbeit, die für die politische Bildung bedeutsam sind. Hinzu kommt, dass Peer-Kontexte zunehmend sozial und kulturell homogener werden. Benachteiligte Jugendliche sind in den Engagementformen der Jugendarbeit häufig unterrepräsentiert. Dies hat seine Ursache nicht in mangelndem Interesse der betroffenen Jugendlichen, sondern häufig in fehlenden Zugängen, also in strukturellen Barrieren und nicht passgenauen Angeboten. Hieraus ergibt sich ein Handlungsbedarf in allen Feldern der Jugendarbeit. Neben strukturellen Hindernissen zur Partizipation Jugendlicher müssen Barrieren abgebaut werden, die aufgrund sozialer oder anderer Merkmale und Zuschreibungen entstehen. Aus Sicht der AGJ bestehen gute Möglichkeiten mehr junge Menschen zu beteiligen, wenn die von Trägern der Jugendarbeit erprobten und bewährten Methoden und Ansätze noch stärker auf die Vielfalt der Zielgruppe orientiert würden und in der Breite der Angebote Berücksichtigung fänden. Dies schließt mit ein, Selbstorganisationen bislang nicht hinreichend berücksichtigter Gruppen junger Menschen stärker einzubeziehen.

Digitalisierung nutzen

Digitalisierung und damit einhergehende Prozesse der Veränderung der Beziehungen zwischen Individuen und Gruppen, der Kommunikationsstrukturen und -schnelligkeit ist in der Jugendarbeit - wie in der Jugendhilfe insgesamt - ein noch zu wenig beachtetes Thema. Gerade die veränderten Vergemeinschaftungsformen, Kommunikationswege und -inhalte bei jungen Menschen und damit einhergehend auch die Inhalte und Formen sowohl von politischer Bildung als auch von Partizipation und Mitbestimmung sind stärker zu beachten und in die Weiterentwicklung der alltäglichen Arbeit einzubeziehen. Es ist daher aus Sicht der AGJ eine gewichtige Herausforderung für die Jugendarbeit, sich mit der Digitalisierung und ihren Folgen zu befassen. Diese Herausforderung zu bewältigen wird dazu beitragen, auch die politische Bildung durch die Jugendarbeit weiterzuentwickeln, die Beteiligung junger Menschen zu verbessern und die Netzpolitik zu befördern.

Politik stellt junge Menschen in den Fokus

Ein wichtiges Feld der politischen Bildung ist die unmittelbare Beteiligung junger Menschen an der politischen Gestaltung der Gesellschaft. Dieser Ansatz findet sich in der Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik. Deren Ziel ist es, gerechtes, politisches und gesellschaftliches Handeln nicht aus der Perspektive von Zuständigkeiten, sondern ausgehend von den Lebenslagen junger Menschen, ihren Interessen und der gemeinsamen Verantwortung für eine jugendgerechte Gesellschaft zu denken. Sie setzt dabei ganz wesentlich auf die unmittelbare Mitwirkung junger Menschen und schafft hierfür Gelegenheiten. Die zur Umsetzung der Eigenständigen Jugendpolitik initiierte Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ und ihre einzelnen Maßnahmen und Vorhaben wie der Jugend-Check sind wichtige Instrumente, um auf Bundesebene jugendgerechte Politik und einen ressortübergreifenden Blick auf die Interessen Jugendlicher zu befördern. Die Eigenständige Jugendpolitik in den Ländern und in den Kommunen hilft dabei, auch die Landes- und Kommunalpolitik verstärkt unter dem Blickwinkel der Interessen junger Menschen zu betrachten und junge Menschen konkret in Politikausgestaltung einzubinden, damit sie auf politische Entwicklungen gezielt Einfluss nehmen können. Diese Bestrebungen zur Weiterentwicklung einer eigenständigen Jugendpolitik müssen nach Auffassung der AGJ flächendeckend und auf allen Ebenen weitergeführt und unterstützt werden. Sie bieten erfolgversprechende Ansätze für eine Intensivierung auch der politischen Bildung junger Menschen.

Strukturelle und institutionelle Entwicklungen und Rahmenbedingungen der politischen Bildung

Im politischen und gesellschaftlichen Diskurs wird vermehrt die Weiterentwicklung und der Ausbau politischer Bildung gefordert. Mit Blick auf die Praxis ist festzuhalten, dass positive Weiterentwicklungen von Formaten, Zielgruppenbezügen und Themen der politischen Bildung erkennbar sind. Auf Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen gibt es positive Beispiele dafür, diese Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Hier gilt es weiterhin an Strategien zu arbeiten und sich zu vernetzen. Die AGJ sieht in diesen positiven Beispielen gute Ansatzpunkte und zugleich auch das Erfordernis, entsprechende Konzeptentwicklungen für einen Ausbau politischer Bildung in der Jugendarbeit mehr in den Fokus zu rücken und zu fördern. Damit wäre es möglich, die politische Bildung junger Menschen durch Jugendarbeit in der Fläche auszubauen. Nach Einschätzung der AGJ besteht darüber hinaus auch der Bedarf nach weiteren konzeptionellen Impulsen, die durch Wissenschaft und Praxis sowie in deren Zusammenwirken entwickelt und umgesetzt werden sollen. Die öffentlichen Träger der Jugendhilfe, die Länder und der Bund haben in diesem Zusammenhang die Aufgabe, entsprechend neue Ansätze in der Praxis zu ermöglichen, sie zu fördern sowie Weiterentwicklungen anzuregen und zu unterstützen.

Wiederbelebung der Debatte zur politischen Bildung

Zusammenfassend stellt die AGJ fest, dass die Wiederbelebung der Debatte zur politischen Bildung vordergründig neuen politischen Verwerfungen geschuldet ist, diese Debatte aber Anlass bietet, mit Blick auf das Politische der Jugendarbeit die Praxis der Jugendarbeit noch einmal genauer zu beleuchten. Dabei kommt die AGJ zu der Einschätzung, dass sich der Impuls zur stärkeren Betrachtung des Politischen und zur Entwicklung von politischer Bildung in der Jugendarbeit bereits auswirkt. Auf allen staatlichen Ebenen finden sich hierfür Initiativen und Anstöße. In der Praxis der Jugendarbeit und ihrer Träger gibt es ein entsprechendes Bewusstsein für die Herausforderungen und vielfältige Initiativen.

Es muss aber auch festgehalten werden, dass diese positiven Impulse und Praxen noch keine flächendeckende Wirkung entfaltet haben. Hier bedarf es aus Sicht der AGJ noch einmal einer gründlichen Reflexion der Förderstrategien, der Planungsprozesse und der Praxisentwicklung im Hinblick auf die Frage, ob die Zielstellung, die Potenziale der Jugendarbeit für die politische Bildung junger Menschen stärker zu realisieren, schon ausreichend expliziert und mit den notwendigen Gelingensbedingungen hinterlegt ist.

Nachfolgende Prüffragen können helfen, auf den unterschiedlichen Ebenen zu erörtern, ob dies der Fall ist oder wo ggf. Nachsteuerungsbedarfe bestehen:

  • Stehen ausreichende Fördermittel für die gezielte Weiterentwicklung derjenigen Aspekte der Jugendarbeit, die zur politischen Bildung Jugendlicher beitragen, bereit?
  • Gibt es auf der Ebene der staatlichen Akteure und Akteurinnen Konzepte zur Weiterentwicklung von politischer Bildung in der Jugendarbeit?
  • Findet die Aufgabe, politische Bildungsprozesse Jugendlicher im Rahmen der Jugendarbeit zu stärken, im notwendigen Umfang Berücksichtigung in Fortbildungskonzepten?
  • Werden die Prinzipien der Beteiligung und Mitbestimmung junger Menschen umfassend und wirkungsvoll in den Angeboten der Jugendarbeit angewandt?
  • Ist die Methodik der Partizipation von Anfang bis Ende (von der Planung bis zur Durchführung von Angeboten) gewährleistet?
  • Wird in diesen Prozessen von Trägern und Fachkräften Macht abgegeben und mit den Jugendlichen geteilt?
  • Stehen tatsächlich die Interessen und Bedarfe junger Menschen im Fokus oder dominieren übergeordnete Interessen an Bildungsförderung und Herstellung gesellschaftlicher Passfähigkeit?
  • Tragen die Akteure und Akteurinnen auf allen Ebenen (bei staatlichen Stellen und freien Trägern) ausreichend dazu bei, jungen Menschen Handlungsoptionen zu eröffnen, und begleiten sie diese achtsam in der Umsetzung?
  • Zielen die Formate und Angebote der politischen Bildung auf die Herstellung von Selbstermächtigung?

Die AGJ erhofft sich von der Diskussion dieser Fragen neue Impulse für die Etablierung von mehr Mitbestimmung, Partizipation und politischer Jugendbildung. Sie geht auch davon aus, dass die dauerhafte Ausgestaltung unserer Demokratie in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft vor allem junge Demokratinnen und Demokraten braucht und die Jugendarbeit dabei einen wichtigen Beitrag leisten kann.

Download

Das komplette Positionspapier steht zum Download (PDF, 87 KB) zur Verfügung.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

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