Kinder- und Jugendarbeit

Natur mit allen Sinnen erleben: Umweltbildungsprojekte in Bremen

Natur mit allen Sinnen erleben – mitten in der Stadt. Unter diesem Motto standen die Besuche geförderter Umweltbildungsorte im Land Bremen. Wie Kinder und Jugendliche in ihrer städtischen Umgebung ursprüngliche Arten und den heimischen Wald entdecken können, davon überzeugte sich Umweltsenator Joachim Lohse beim Besuch geförderter Umweltbildungsstätten.

10.08.2018

Vogelparadiese und Barfußpfade: Umweltbildung im Bremer Osten

Mitten im urbanen Gebiet liegt das 30.000 m² große Vogelparadies „Vahrer Feldweg“ des Naturschutzbundes (NABU). Dort wurde Senator Lohse vom Landesverbandsvorsitzenden Bruno von Bülow empfangen, der über das Gelände mit seinen zahlreichen Biotopen, Ziergärten, Streuobstwiesen und einem rekultivierten heimischen Mischwald führte. Das Grundstück ging 2013 durch eine Erbschaft an den NABU über. „Wir möchten der Natur und ihrem Schutz mehr Raum geben und genau das können wir hier. Gleichzeitig ermöglicht uns das Naturerfahrungsgelände, Wissen und Erfahrungen zur Ökologie zu teilen und zu vermitteln – an Schulen, Kindergärten oder auch die jungen Menschen, die bei uns ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren“, betonte von Bülow.

Einen Einblick in das Umweltbildungsprogramm gab Annette Siegert, die vor Ort eine Kinderferiengruppe betreute. „Gerade für Kinder, die in der Stadt wohnen, ist dieser Ort der größte Spielplatz, den sie sich vorstellen können. Wir vermitteln hier Respekt vor der Natur, lassen die Kinder aber auch Toben und auf eigene Faust das Gelände erforschen“, erklärte Siegert. Senator Lohse ging bei seinem Besuch auf die Besonderheit eines solchen Ortes ein, den nicht jede Stadt zu bieten hat: „Das Vogelparadies bietet einzigartige Möglichkeiten im Bereich der Umweltbildung, die wir gerne fördern. Hier können Kinder und Jugendliche die Vielfalt der Natur erleben – und das mitten in ihrer Nachbarschaft.“

Die zweite Station des Tages war die Umwelt-Lernwerkstatt in Tenever, die verschiedene umweltpädagogische Umwelt-Lerneinheiten für Kitas und Schulklassen anbietet und auch das Umwelt-Lernmobil betreibt. Im waldähnlichen Parkgelände, das in unmittelbarerer Nähe zur Lernwerkstatt liegt, stellte die Naturerlebnispädagogin Heike Gröne verschiedene Elemente des Umweltbildungsangebots vor – wie etwa den Barfußpfad, die Stille Suche oder die Baumbegegnung an der Schnur. „Hier können Kinder den Lebensraum Wald mit allen Sinnen erfahren und die jahreszeitlichen Kreisläufe der Natur kennenlernen“, schilderte Gröne, die Senator Lohse die Umwelt-Lernwerkstatt zeigte und über das Gelände führte. Auch der Förderverein Umwelt Bildung Bremen stellte bei dieser Gelegenheit seine Arbeit vor und hob die Vielseitigkeit des gut aufgestellten Umweltbildungsangebotes in Bremen hervor. „Mit der Förderung von Umweltbildungsstätten in den verschiedenen Stadtteilen möchten wir Kindern einen Zugang zur Natur eröffnen und ihnen gleichzeitig vermitteln, dass es bedeutsam ist, sich für sie einzusetzen. Dies wird in der Umwelt-Lernwerkstatt vorbildlich umgesetzt.“, lobte Lohse.

Waldmodule, Imkern und Wasserexperimente: Umweltbildung im Bremer Norden und Westen

Direkt am Talhang der Schönebecker Aue liegt das Außengelände der Ökologiestation Bremen, die seit mehr als 25 Jahren praktisches Umweltwissen vermittelt. Hier wurde Senator Lohse vom Vorsitzenden Arno Gottschalk begrüßt, der durch das große Waldareal mit seinem Naturerlebnispfad führte und die Arbeit des Vereins vorstellte. Beim gemeinsamen Rundgang ging Arno Gottschalk auch auf die Besonderheiten der Ökologiestation im Kontext außerschulischer Umweltbildung ein: „Neben unseren Angeboten für Kindergärten und Grundschulen bieten wir auch handlungsorientierte Unterrichtsbausteine für Klassen der Sekundarstufe II, zum Beispiel bei der Erkundung des Ökosystems Wald oder bei der Gewässergüte-Bestimmung.“ Senator Lohse betonte, dass die Ökologiestation bereits seit vielen Jahren in der Umweltbildung in Bremen Nord aktiv ist: „Das praxisnahe Angebot, gerade auch für ältere Schüler, ist vorbildlich und eine große Bereicherung für Bremen.“

Nach dem Besuch der Ökologiestation ging es in den Kindergarten „Fidibus“, der sein Projekt „Imkern im Kindergarten“ vorstellte. Armelle Mai-Thesing vom Vorstand des Elternvereins führte Senator Lohse über das Außengelände, wo gemeinsam mit den Kindergartenkindern eine Schaubeute besichtigt wurde. In der Schaubeute können die Kinder beobachten, wie der Ableger eines Bienenvolkes eine Königin entstehen lässt. „Mit der Natur leben und von der Natur lernen, ist einer der pädagogischen Schwerpunkte unseres Kindergartens. Uns geht es darum, den Kindern ein Interesse an der Natur zu vermitteln und damit die Basis für einen ökologisch verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit natürlichen Lebensgrundlagen zu schaffen“, erläuterte Mai-Thesing. Langfristig soll eine kindergarteneigene Imkerei entstehen. „Imkern im Kindergarten“ zählt zu den Umweltbildungsprojekten, die vom Umweltsenator gefördert werden. Lohse zeigte sich beeindruckt: „Das Projekt bietet den Kindern eine gute Möglichkeit, schon früh im Leben einen direkten Kontakt zur Natur zu finden.“

Den letzten Programmpunkt bildete das Waller Umweltpädagogik Projekt (WUPP). Das WUPP bietet ein großes Naturerlebnisgelände für Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Auf dem Gelände, das in einem ehemaligen Kleingartengebiet liegt, befindet sich teilweise sehr alter Baumbestand und ein Hügel mit Wasserpumpe, der das Spielen und Experimentieren mit Wasser ermöglicht. „Pro Jahr bieten wir circa 180 umweltpädagogische Veranstaltungen an, in denen Kinder die Natur erforschen können. Kindergartengruppen und Schulklassen kommen auf das Gelände, um beispielsweise Insekten zu beobachten oder etwas über Fledermäuse zu lernen“, erklärte Doris Petersson vom WUPP beim Rundgang. „Unser Projekt ist auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen uns bei den Veranstaltungen und bei der Pflege des Geländes.“ Der Bremer Westen gewinne durch dieses Projekt enorm, lobte Senator Lohse: „Kinder und Jugendliche können hier Naturerfahrungen sammeln und sich so einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Umgang mit der Umwelt aneignen.“

Die Einblicke, die Senator Lohse in den vergangenen Tagen beim Besuch von neun Einrichtungen und Projekten gewinnen konnte, haben ihn äußerst beeindruckt: „Die Vielfalt von Umweltbildung und Umweltengagement im Land Bremen ist außergewöhnlich. Ich wünsche mir, dass diese in ihrer ganzen Bandbreite erhalten bleibt. Mit unserer Förderung möchten wir hierzu einen Beitrag leisten.“

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zu Angeboten aus der Umweltbildung für Kinder und Jugendliche und zu den Fördermöglichkeiten durch den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in Bremen gibt es auf der Homepage der Koordinierungsstelle Umwelt Bildung Bremen.

Quelle: Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bremen vom 03.08.2018 und 06.08.2018

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