Kinder- und Jugendarbeit

Mehr Beteiligung von Kindern auf kommunaler Ebene

Bei der Frage nach Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen gehe es auch um die Frage der Zukunft unserer Demokratie. Das ist das Ergebnis eines nichtöffentlichen Expertengesprächs der Kinderkommission am Mittwochnachmittag.

18.10.2012

Denn Demokratie müsse erlernt werden, sagte Ulla Bundrock-Muhs vom Bundesverband Anwalt des Kindes. „Diese zu leben und weiterzugeben macht Mühe und erfordert Aufmerksamkeit“, sagte die Sachverständige und forderte vor allem eine stärkere Vernetzung zwischen Schulen und Kommunen. Jugendliche könnten hier ein Rederecht bekommen und in kommunalpolitischen Entscheidungen wie Sachverständige gehört werden, schlug Bundrock-Muhs vor. „Wichtig ist aber, dass dieses Engagement eine Wirkung hat“, so die Expertin. Denn ohne entsprechenden Effekt gehe die Bereitschaft der Jugendlichen schnell wieder zurück.

Auch im Bereich Jugendhilfe müsse die Teilhabe in örtlicher Ebene verankert werden, erklärte Ursula Fritschle vom Berliner Rechtshilfefonds Jugendhilfe. Deshalb regte sie an, Ombuds- und Beratungsstellen für Jugendliche einzurichten. Diese sollen speziell für Jugendliche sein, die von Jugendhilfe betroffen sind. „Diese Gruppe von Betroffenen steht oft in einem Ohnmachtsverhältnis zu anderen Hilfestellen.“

Dominik Bär, Deutsches Kinderhilfswerk, sieht <link http: www.jugendhilfeportal.de politik kinder-und-jugendpolitik artikel eintrag deutsches-kinderhilfswerk-kinderrechte-als-buergerrechte-ernst-nehmen external-link-new-window external link in new>Kinderrechte als Bürgerrechte. „Bisher werden sie eher als lästiges Anhängsel gesehen. Sie sind aber ein zentraler Wert in unserer Gesellschaft.“ Er forderte transparente und informative Beteiligungsverfahren für Heranwachsende und ein stärkeres Mitspracherecht auch in der Politik. Ulla Bundrock-Muhs machte deutlich, dass es aus ihrer Sicht bereits viele gute Gesetze gebe, aber Beteiligung von Kindern und Jugendlichen auch immer eine Frage der Haltung der Erwachsenen sei.

Quelle: Deutscher Bundestag vom 18.10.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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