Kinder- und Jugendarbeit

Landjugend veröffentlicht Argumentationshilfe gegen Rechtspopulismus

Mit dem Heft „Mut machen. Impulse für den Umgang mit Rechtspopulismus“ gibt der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) konkrete Unterstützung für den Alltag. Praktische Beispiele, Hintergrundinformationen und Argumentationshilfen stärken junge Menschen dabei, auf Parolen angemessen zu reagieren und in Diskussionen Haltung zu zeigen.

01.02.2019

„Für mehr Menschlichkeit einzutreten, wenn mit diffusen Ängsten Stimmung gegen Fremde gemacht wird, fällt nicht immer leicht“, weiß nicht nur Lukas Stede, der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. Darum hat sein Jugendverband jetzt einen Mutmacher für die Hosentasche aufgelegt, der helfen kann, wenn populistische Sprüche einen kurz sprachlos machen.

Wie kann ich reagieren?

Der BDL-Arbeitskreis „Jugend macht Politik“ hatte die Idee für die Argumentationshilfe gegen rechte Sprüche. „Denn auch unsere Aktiven wissen: Wer Haltung zeigen will, steht manchmal ganz plötzlich vor der Frage, wie kann ich reagieren? Hier angemessen zu agieren, fällt nicht jedem in den Schoß“, so Lukas Stede.

Mit den handlichen Mutmacherheften gibt der BDL nun konkrete Unterstützung. In ihnen ist ein kleiner Werkzeugkasten mit praktischen Beispielen und Hintergrundinformationen entstanden. „Von B wie Beispiele bis V wie Vorurteile steht jeder Abschnitt für sich, um einzeln und gesammelt konkrete Hilfestellung zu geben“, fasst der junge Mann das kleine Heft beim Durchblättern zusammen.

Landjugend positioniert sich gegen Rechtsextremismus

Für den größten Jugendverband im ländlichen Raum sind die freiheitlich-demokratische Grundordnung und die Werte des Grundgesetzes der Gradmesser für Demokratie und Zusammenhalt. In jeder Gruppenstunde, jeder Vorstandssitzung und jeder Mitgliederversammlung geht es ums Austauschen und Argumentieren, um das Aushandeln von Kompromissen und Verständigen auf einen gemeinsamen Nenner.

„Populismus, rechte Hetze oder rassistische Sprüche begegnen uns im Alltag, in den sozialen Netzwerken und auch in den Nachrichten“, doch stellvertretend für die ehrenamtlich Aktiven im BDL hält Lukas Stede fest: „Wir sind nicht machtlos. Wir stehen für eine angstfreie und rassismuskritische Gesellschaft ein.“

Der größte Jugendverband im ländlichen Raum hat sich mehrfach gegen Rechtsextremismus positioniert - zuletzt im Jahr 2017 mit seiner Arbeitshilfe „Schweigen heißt Zustimmung“, in der auch Handlungsempfehlungen für ländliche Räume zusammengetragen sind. „Unser kleiner, gut verständlicher Impulsgeber ist da eine wirkungsvolle Ergänzung“, so der BDL-Vize. Denn mit seinen alltagstauglichen Tipps kann er Mut machen, weiß Lukas Stede. „Wichtiger als die perfekte Argumentation ist ein ‚Nein, das sehe ich anders‘ oder ein ‚Das geht mir zu weit‘. Dann müssen wir uns beim nächsten Mal nicht im Nachhinein ärgern, weil wir geschwiegen haben“, macht Lukas Stede das Anliegen des BDL deutlich.

„Es geht nicht darum, andere Menschen auszugrenzen, sondern für Demokratie und Menschlichkeit einzustehen, und im Gespräch zu bleiben“, so BDL-Vize Stede. „Und eins ist klar: Wir sind nicht allein, so dass jeder Landjugendliche schon mal 100.000 hinter sich weiß, wenn er rechten Populisten und rassistischen Stammtischparolen etwas entgegensetzt“, macht der stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende Mut.

Argumentationshilfe bestellen oder downloaden

Das 24-seitige, schmale Heft „Mut machen. Impulse für den Umgang mit Rechtspopulismus“ gibt es in gedruckter Form beim BDL und seinen Landesverbänden. Es steht auch zum Download als PDF (799 KB) zur Verfügung unter: bdl.landjugend.info/fileadmin/user_upload/downloads/publikationen/BDL_MUTMACHER-final.pdf

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend e.V.

Redaktion: Kerstin Boller

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