Kinder- und Jugendarbeit

Kultusministerin Henzler gegen generelle Deutschpflicht auf Schulhöfen

Hessens Kultusministerin Dorothea Henzler hält eine generelle Deutschpflicht auf Schulhöfen für wenig praktikabel. „Verbote ziehen immer eine Pflicht zur Kontrolle nach sich und sind auf großen Schulhöfen in der Realität gar nicht umzusetzen“, sagte Henzler. Stattdessen könnten freiwillige Vereinbarungen für Schulgemeinden und Jugendeinrichtungen, die deutsche Sprache in der Schule zu nutzen, Schülerinnen und Schülern dabei helfen, ihre Deutschkenntnisse zu festigen.

19.10.2010

In Hessen setzten bereits viele Schulen auf freiwillige Vereinbarungen, in denen auch die deutsche Sprache als Umgangssprache auf den Schulhöfen vorgesehen sei. „Das ist ganz in unserem Sinne“, so Henzler. Hessen habe schon im Jahr 2003 Deutsch-Sprachtests für Einschulungskinder eingeführt. Wer diesen Test nicht bestehe, habe die Möglichkeit, freiwillig an einem zwölfmonatigen Vorlaufkurs teilzunehmen. „Etwa 98 Prozent der Eltern folgen der Empfehlung, ihr Kind in den Vorlaufkurs zu schicken. Das beweist, dass freiwillige Instrumente sehr gut funktionieren“, sagte die Ministerin. 99 Prozent der teilnehmenden Kinder absolvierten die Vorlaufkurse erfolgreich.

Darüber hinaus biete Hessen durch die Verkleinerung der Klassen und die Erhöhung von Förderstunden in der Grundschule gute Voraussetzungen für eine gelungene Integration. „Wichtig ist in jedem Fall, dass sich die Schulgemeinde auf Deutsch unterhält“, so Henzler.

Quelle: Kultusministerium des Landes Hessen

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