Kinder- und Jugendarbeit

Kulturagenten für kreative Schulen

Im Rahmen des Modellprojektes „Kulturagenten für kreative Schulen“ sollen bildungsferne Schülerinnen und Schüler nachhaltig für Kunst und Kultur begeistert werden.

10.12.2010

Im Jahr 2009 beschloss der Stiftungsrat, die Kulturstiftung des Bundes möge ein großes  Projekt zur Kulturellen Bildung entwickeln, mit dem an die Erfolgsgeschichte von „Jedem Kind ein Instrument“ angeknüpft werden könne. Das Programm  hat das Ziel, möglichst viele Kinder und Jugendliche, die bislang nur in geringem Maße Zugang zu Kunst und Kultur haben, zu erreichen und diese nachhaltig für Kunst und Kultur zu begeistern. Daher werden für den Zeitraum von vier Jahren sogenannte Kulturagenten an Schulen eingesetzt, die gemeinsam mit den Schülern, Lehrern, der Schulleitung, Künstlern und Kulturinstitutionen ein umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der Kulturellen Bildung entwickeln sowie langfristige Kooperationen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen aufbauen. Kulturagenten für kreative Schulen wurde als Modellvorhaben im Bereich der kulturellen Vermittlungsarbeit mit überregionaler und bundesweiter Wirkung konzipiert. Die Kulturstiftung des Bundes will mit dem Programm in Kenntnis des speziellen Bedarfs in der aktuellen Kulturlandschaft gezielt ein künftiges Publikum ansprechen. Das Programm verfolgt damit einen innovativen und für ganz Deutschland exemplarischen Ansatz, der über den schulischen Rahmen hinausgeht. 

In der Zwischenzeit wurden wesentliche Aspekte des Programms konkretisiert:

  • Die Kulturstiftung des Bundes wird das Modellprogramm Kulturagenten für kreative Schulen als Kooperationsprojekt mit der Stiftung Mercator mit einer paritätischen Finanzierung von jeweils 10 Millionen Euro durchführen. Das Programm resultiert aus einer Synthese des Programms „Agenten“ der Kulturstiftung des Bundes mit dem Programm „KreativSchulen“ der Stiftung Mercator. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Stiftungen ermöglicht die Teilnahme von insgesamt fünf Bundesländern an dem Modellprogramm und sichert die zuverlässige Finanzierung der Projektmittel für die Schulen – das sogenannte „Kunstgeld“, das die Schulen beantragen können. Insgesamt erlaubt die Kooperation mit der Stiftung Mercator die Ausweitung des Programms auf eine größere Anzahl an Schulen und auf diese Weise das Erzielen einer breiteren Wirkung. Die Stiftung Mercator ist eine private Stiftung, die 1996 als GmbH von der Handelsfamilie Schmidt‐ Ruthenbeck aus Duisburg gegründet wurde. Kulturelle Bildung ist einer ihrer Themenschwerpunkte. Die Stiftung ist durch ihre langjährige Arbeit im Bereich der Kulturellen Bildung kompetent und gut vernetzt und damit für das bundesweite Modellprogramm ein sehr geeigneter Partner.
  • Die Kulturstiftung des Bundes stellte das Modellprogramm am 29. April 2010 in der Amtschefkonferenz der Kultusministerkonferenz in Bonn allen Bundesländern vor. Das Interesse der Länder war sehr groß, in den vergangenen Monaten wurden mit Vertretern nahezu aller Bundesländer persönliche Gespräche über eine mögliche Teilnahme geführt. Insgesamt haben fünf Bundesländer ihre Bereitschaft erklärt, eine finanzielle Beteiligung sicher zu stellen und die Voraussetzungen zur Teilnahme am Programm zu erfüllen: Baden‐Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein‐Westfalen und Thüringen. Das Spektrum dieser fünf Bundesländer sichert zum einen die optimale regionale Verteilung des Modellprogramms. Zum anderen spiegelt es die Vielfalt der deutschen Bildungslandschaft und stellt sicher, dass das Modellprogramm in unterschiedlichen Schulformen – wie Ganztagsschulen, Gemeinschaftsschulen und Integrierten Sekundarschulen – erprobt wird. Durch die Kooperation mit der Stiftung Mercator kann das Modellprogramm bereits ab dem Schuljahr 2011/2012 mit insgesamt 50 Agenten in fünf Bundesländern beginnen. Die Kulturagenten betreuen jeweils ein lokales Netzwerk von bis zu drei Schulen. So können insgesamt bis zu 150 Schulen erreicht werden. Vertreter der jeweiligen Bundesländer wählen in enger Abstimmung mit dem Beirat und der Programmleitung die Schulen aus. Erreicht werden sollen vorwiegend Schulen, die von Kindern und Jugendlichen besucht werden, die kaum durch ihr Elternhaus an Kunst und Kultur herangeführt werden. Das Kunstgeld, insgesamt 8 Mio. Euro, steht den Schulen und Kulturagenten für das jeweilige Schulnetzwerk zur Verfügung und wird nach Bedarf beantragt.
  • Ein achtköpfiger Beirat mit Vertretern aus Kunst, Kultur und Wissenschaft begleitet den konzeptionellen Aufbau und die Umsetzung des Programms. Er berät die Programmleitung bei der Definition der Zulassungskriterien für die Schulen und Kulturagenten sowie beim Aufbau einer Akademie und ist an der Vergabe des Kunstgeldes beteiligt.
  • Die intensive Qualifikation der Kulturagenten und Kulturbeauftragten an den Schulen ist für das Gelingen des Modellprogramms und die Umsetzung der Ziele eine wichtige Grundlage. Die Kulturagenten und Kulturbeauftragten der Schulen werden daher regional betreut und fortgebildet. Die Kulturagenten erhalten zusätzlich zu regionalen Fortbildungsangeboten eine zentrale Ausbildung in einer Akademie. Das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ hat in den Jahren 2010 – 2016 ein Gesamtfinanzvolumen von 24 Mio. Euro, die Kofinanzierung der Länder eingerechnet.

Das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ hat in den Jahren 2010 – 2016 ein Gesamtfinanzvolumen von 24 Mio. Euro, die Kofinanzierung der Länder eingerechnet.

Quelle: Kulturstiftung des Bundes

ik

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