Europäische Union

Konferenz zur Zukunft Europas

Europa ist für junge Menschen kein Projekt, sondern eine Lebensrealität. Deshalb wollen sie die EU mitgestalten. Bei der Konferenz zur Zukunft Europas geht es um die Ideen, Forderungen und Wünsche von Menschen in der Europäischen Union für die Zukunft der EU.

13.10.2021

Gerade junge Menschen wissen, wie die Europäische Union aussehen soll und was sich in Zukunft verändern muss. Die EU-Zukunftskonferenz wurde am 9. Mai 2021 ins Leben gerufen. Sie ist eine Gelegenheit für die Menschen in Europa, ihren Ideen und Forderungen öffentlich Gehör zu verschaffen und an politisch Verantwortliche weiterzugeben. Die Konferenz ist ein Ort zum Nachdenken, welche Zukunft sich die Menschen in der Europäischen Union wünschen, ganz gleich, woher sie kommen oder was sie tun. Das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union und die Europäische Kommission möchten Europäer/-innen zuhören und im Rahmen ihrer Zuständigkeiten die Empfehlungen der Menschen in Europa beraten.

Wie funktioniert die Konferenz zur Zukunft Europas?

Die EU-Zukunftskonferenz ist keine normale Konferenz, die ein oder zwei Tage dauert. Sie ist ein Prozess, der über viele Monate in der Europäischen Union stattfindet. In diesem Prozess gibt es verschiedene Phasen (PDF), die aufeinander aufbauen. In diesen Phasen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Die Vorschläge, die bei der EU-Zukunftskonferenz eingebracht werden, können die eigenen Ideen sein oder die Positionen des Jugendverbands, es können die Ergebnisse von Dialogveranstaltungen mit Politiker(inne)n sein oder einfach die Europa-Visionen, die Freunde oder Freundinnen diskutiert haben.

Wie können junge Menschen sich an der Konferenz zur Zukunft Europas beteiligen?

Der Deutsche Bundesjugendring setzt sich dafür ein, dass bei der EU-Zukunftskonferenz gerade die Stimmen junger Menschen gehört werden. Deshalb führt der DBJR das Projekt „Beteiligung junger Menschen an der Konferenz zur Zukunft Europa“ durch, informiert über Beteiligungsmöglichkeiten und unterstützt junge Menschen und Jugendverbände dabei, sich einzubringen und mitzugestalten.

Veranstaltung zur EU-Zukunftskonferenz

Politisches Podiumsgespräch „EUROPA MUSS MAN SELBER MACHEN. Jetzt die EU mitgestalten. Bei der Konferenz zur Zukunft Europas.“

Das politische Podiumsgespräch am 19. Oktober in Berlin bildete den offiziellen Auftakt des Projekts zur „Beteiligung junger Menschen an der Konferenz zur Zukunft Europas“. Hier diskutierten Vertreter/-innen des Deutschen Bundesjugendrings mit politisch Verantwortlichen über die Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen an der Konferenz. Als Gäste auf dem Podium im Europäischen Haus in Berlin waren Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Mark Speich, Staatssekretär für Europaangelegenheiten des Landes Nordrhein-Westfalen und Mitglied im Plenum der Konferenz, Axel Schäfer, Bundestagsabgeordneter der SPD-Fraktion und Mitglied im Plenum der Konferenz sowie der stellvertretende DBJR-Vorsitzender Marius Schlageter.

Die Beteiligten waren sich einig, dass sich möglichst viele Menschen an der Konferenz zur Zukunft Europas beteiligen sollten, damit diese Wirkung entfalten kann. Dr. Mark Speich betonte, dass er sich und die anderen Mitglieder im Plenum der Konferenz in der Verantwortung sehe, eine breite Einbindung aus der Gesellschaft sicherzustellen. Dabei käme der organisierten Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle zu. Er bot deswegen an, weiterhin im inhaltlichen Austausch mit dem DBJR zu bleiben und die Anliegen und Forderungen junger Menschen mit zur Konferenz nehmen.

Die Relevanz der breiten Beteiligung an der Konferenz zur Zukunft Europas unterstrich auch Juliane Seifert. Es sei wichtig, dass sich die EU-Kommission die richtigen Partner suche, um die Konferenz in die Gesellschaft zu tragen und sie auch durch die Beteiligung junger Menschen repräsentativ gestalte. Der DBJR sei auch aus Sicht des Ministeriums der richtige Partner, um junge Menschen in Deutschland zu erreichen und an der EU-Zukunftskonferenz zu beteiligen.

Marius Schlageter verdeutlichte die Erwartungen junger Menschen an die EU-Zukunftskonferenz. Die strukturierte Einbindung der jungen demokratischen und organisierten Zivilgesellschaft sei unbedingt erforderlich. Selbstorganisierte Jugendverbände beteiligten sich fortlaufend mit fundierten demokratisch legitimierten Positionen zu einer großen Bandbreite von Themen. Sie hätten klare Erwartungen an die EU, darunter ein demokratisches Europa, eine Stärkung des Parlaments und die Verstetigung von wirksamer Jugendbeteiligung auf europäischer Ebene.

Im Hinblick auf den Ausgang der Konferenz formulierten die Diskutierenden ihre Erwartungen. Nur weil es die Konferenz gäbe, würde sie noch kein Erfolg, so Juliane Seifert. Es komme darauf an, dass Landes-, Bundes-, und EU-Ebene deutlich machten, dass der Prozess ernst genommen werde. Marius Schlageter sagte, es sei wichtig, dass die Konferenz eine gesamteuropäische Debatte über die Zukunft Europas ermögliche, bei der alle Länder und Perspektiven eingebunden würden.

Es werde darauf ankommen, dass sich junge Menschen einmischen, ihre Interessen einbringen und auch mit konkreter Kritik zu einem lebendigen Prozess beitragen, betonte Axel Schäfer. Er unterstütze die Forderung des DBJR, die Konferenz zu verlängern und in einen Konvent münden zu lassen. Ziel müssten verbindliche Ergebnisse sein, die auch Vertragsveränderungen beinhalten können müssen. Axel Schäfer lud den DBJR ein, in im weiteren Austausch die Bedarfe und Forderungen junger Menschen mit auf den Weg geben. Er werde sich auch dafür einsetzen, dass die neue Bundesregierung die EU-Zukunftskonferenz zu einem gemeinsamen Thema mache.

Der EU-Jugenddialog

Im EU-Jugenddialog können sich junge Menschen in der Europäischen Union politisch beteiligen. Indem diese mit politisch Verantwortliche in einen Dialog treten, erfahren politisch Verantwortliche, was jungen Menschen wichtig ist. Sie können die Forderungen junger Menschen mit ihnen in Dialogveranstaltungen diskutieren und die Ergebnisse dieser Dialoge in ihre politischen Entscheidungen einfließen lassen.

Ab jetzt werden alle Forderungen und Dialogergebnisse des EU-Jugenddialogs in die „Konferenz zur Zukunft Europas“ eingespeist. Das heißt, dass Ideen und Forderungen an die politisch Verantwortlichen im EU-Jugenddialog weitergegeben werden und zusätzlich ihren Weg in die „Konferenz zur Zukunft Europas“ finden. So werden die Forderungen und Ideen junger Menschen doppelt gestärkt, um so viel Jugendbeteiligung wie möglich zu schaffen.

Jugenddialog-Veranstaltungen und die Konferenz zur Zukunft Europas

Bei Jugenddialog-Veranstaltungen treten junge Menschen mit politisch Verantwortlichen in einen Dialog. Dabei sprechen sie über Themen, die jungen Menschen wichtig sind. Alle jungen Menschen in Deutschland können an den Jugenddialog-Veranstaltungen teilnehmen und sich beteiligen. Im Rahmen des Jugenddialogs können junge Menschen auch eigene Veranstaltungen und Ideen umsetzen.

Ab jetzt werden alle Jugenddialog-Veranstaltungen auch bei der „Konferenz zur Zukunft Europas“ angemeldet. So werden die Ideen und Forderungen junger Menschen noch sichtbarer, die Jugenddialog-Veranstaltungen noch zugänglicher und schaffen noch mehr Möglichkeiten, sich an Entscheidungen in der Europäischen Union beteiligen.

Quelle: Deutscher Bundesjugendring vom 07.10.2021

Redaktion: Alena Franken

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