Kinder- und Jugendarbeit

J7 Summit: WeAct in Berlin

Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek mit Jugendlichen beim J7 Follow-up

Unter dem Motto WeAct trafen sich 44 Jugendliche jetzt zu einem Follow-up des J7-Summit Anfang August in Berlin. Das Treffen verstand sich als Think Tank für neue Ideen und vermittelte Know-How für die Projektarbeit. Eine multinationale Gruppe forderte mehr Nachhaltigkeit und Kontinuität in der der inhaltlichen Arbeit.

18.08.2016

Die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des J7 Summit 2015, des Jugendevents des G7-Gipfels, kamen in Berlin erneut zusammen, um über das Erreichte zu sprechen, sich fit für weitere Projekte zu machen und Projektideen für die Zukunft zu schmieden. Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, besuchte die jungen Engagierten aus allen G7-Staaten, der EU sowie aus Afrika, die mit vielen Ideen und Erfahrungen im Gepäck nach Berlin gereist waren.

J7 diskutiert die Themen von G7

Als 2015 der G7-Gipfel in Deutschland stattfand, hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im Vorfeld einen Dialog mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft gewünscht. Ein Ereignis, das dazu beitragen sollte, war der J7 Summit, bei dem im Mai 2015 Jugendliche aus den führenden Industriestaaten, weiteren EU-Ländern sowie Afrika und der Karibik zusammenkamen. Sie diskutierten die Themen des "großen" G7-Gipfels: Klimawandel, Gesundheit, Gleichberechtigung von Männern und Frauen und faire Wirtschaft. Im Bundeskanzleramt stellten sie die Ergebnisse ihrer Beratungen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesjugendministerin Manuela Schwesig vor.

Zum Abschluss versprach Staatsekretär Dr. Ralf Kleindiek, er werde sich für ein Nachfolgetreffen starkmachen. Dr. Kleindiek hat Wort gehalten. 44 Jugendliche – fast alle, die 2015 dabei waren – folgten seiner Einladung und kamen vom 2. bis 5. August zum von IJAB und UNICEF Deutschland organisierten Follow-up unter dem Motto "WeAct – Youth participation continues" nach Berlin.

WeAct - Youth participation continues

Es war ein emotionales Wiedersehen, als die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer eintrafen: Immer wieder lagen sich junge Menschen in den Armen, drückten sich, freuten sich. Andrea Balbach, die für den Gastgeber – das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – einführende Worte sprach, teilte die Freude der Jugendlichen und erinnerte daran, dass die Ergebnisse und Diskussionen zum z. B. zu den Themenbereichen Welthandel und Umweltschutz bei allen folgenden Treffen eine wichtige Rolle spielten. "Ich bin gespannt, welche Projekte ihr in den letzten 14 Monaten umgesetzt habt", sagte Andrea Balbach mit Blick auf den Projektmarkt, der am Anfang des Follow-ups stand.

Was in den letzten 14 Monaten von den Jugendlichen geleistet wurde, kann sich sehen lassen. Der Summit 2015 hat viele der Teilnehmenden ermutigt, weiter aktiv zu bleiben – sich bestehenden Initiativen anzuschließen oder eigene zu starten. In Italien haben sie sich für Jugendbeteiligung stark gemacht, in Japan einen Brief an Präsident Obama geschrieben – um ihn zum Gedenktag für den Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki einzuladen, im Senegal haben sie Bäume gepflanzt, in Kanada an einer Anti-Bullying-Kampagne mitgearbeitet, in Slovenien die Bedingungen für eine kindergerechte Stadt ausgelotet.

Think Tank für neue Ideen 

All dies gehört zur Nachhaltigkeit des Summit 2015, der über das ursprüngliche Ereignis hinausreicht. Beim Follow-up in Berlin wollte man aber nicht nur einen Blick zurück werfen, man wollte auch nach vorne denken. "Das Meeting ist ein Think Tank für neue Ideen", sagte Moderatorin Anneli Starzinger, "am Ende habt ihr die Gelegenheit, eure Ideen Staatssekretär Dr. Kleindiek zu präsentieren.

Anders als beim Summit 2015 standen beim Follow-up 2016 nicht die Projektinhalte, sondern das Projektmanagement im Vordergrund. Am Vorfeld waren die Jugendliche befragt worden, womit sie sich beschäftigen möchten. Es war vor allem Know-how für die Fortführung bestehender oder die Entwicklung neuer Projekte. Projektinitiierung und Projektkoordinierung multinationaler Netzwerke, Kommunikationsstrategie und Fundraising waren besonders stark nachgefragt worden und waren daher Gegenstand von Workshops während des Follow-up. Entsprechend fiel das Wissen der eingeladenen Expertinnen und Experten auf fruchtbaren Boden.

Kontinuität und Nachhaltigkeit

Was die Entwicklung neuer Projektideen anging, so machten die Organisatoren keinerlei Vorgaben und legten auch in diesem Punkt die Veranstaltung in die Hände der Jugendlichen. Dabei entstand Bemerkenswertes. Mit besonderem Nachdruck machte sich eine multinationale Gruppe für die Bildung einer Online-Community aller J7 Summits stark. Dabei bezogen sie sich in ihrer Argumentation besonders auf die aus ihrer Sicht mangelnde Kontinuität der jährlichen Jugendgipfel. Sie forderten mehr Kontinuität und Nachhaltigkeit in der inhaltlichen Arbeit.Weitere Projektideen bezogen sich auf Sensibilisierungsarbeit zum Klimawandel, UNICEF-Clubs, Peer-to-Peer-Education und eine Lifestyle-Marke aus fair gehandelten Textilien.

Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek kam zum Abschluss des Follow-up, um mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über ihre Ideen zu sprechen, aber auch um ihnen Mut zu machen, an ihren Ideen und ihrem Engagement festzuhalten. "Ihr geht auf die Politik zu, auf die Zivilgesellschaft, Ihr sucht die Öffentlichkeit, und Ihr sucht das Gespräch mit anderen Jugendlichen. Ihr versucht, eine Generation zu bilden, die für globale Fragen sensibilisiert ist und über das Selbstbewusstsein verfügt, um ihre Anliegen in die Politik zu bringen. Bitte lasst nicht nach – wir brauchen diese Generation und ihre Impulse!"

Quelle: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V., Christian Herrmann

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