Kinder- und Jugendarbeit
IJAB diskutiert Stärkung der internationalen Jugendarbeit und Ausgestaltung der EU-Jugendstrategie
Von nationaler wie europäischer Seite ist eine Stärkung der Internationalen Jugendarbeit zu erwarten. Mit „Capacity Building“ sollen Fachkräfte deshalb künftig unterstützt werden, internationale Projekte besser in ihre Praxis integrieren zu können. Zielgruppengerechte Information und Beratung soll jungen Menschen bessere Zugänge eröffnen. Die Mitglieder von IJAB diskutierten außerdem den Vorschlag der Europäischen Kommission für eine neue EU-Jugendstrategie sowie einen Antrag zum Umgang mit menschenfeindlichen und rassistischen Strömungen.
26.06.2018
Im Vorfeld des Parlamentarischen Abends der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit war am 13. Juni in Berlin die IJAB-Mitgliederversammlung zu ihrer turnusmäßigen Sitzung zusammengetreten. Profil und Zukunft der Arbeit von IJAB waren Gegenstand der Diskussion. Als langfristiges strategisches Ziel soll die jugendpolitische Zusammenarbeit und der Austausch mit Ländern und Regionen von besonderem Interesse gestärkt werden. Damit betont IJAB den internationalen Charakter seiner Aufgabenstellungen. Zugleich soll die Arbeit national wie international stärker thematisch ausgerichtet werden. Für die Identifizierung wichtiger Themen sollen Mechanismen entwickelt werden.
Bild: Christian HerrmannStärkung der Internationalen Jugendarbeit
Von nationaler wie europäischer Seite ist eine Stärkung der Internationalen Jugendarbeit zu erwarten. Darauf deuten die Ankündigung eines „Aktionsplans Internationaler Jugendaustausch“ durch Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey sowie die Forderungen nach deutlichen Mittelaufstockungen für Erasmus+ auf europäischer Ebene hin. Zum Gelingen der Stärkung und Ausweitung Internationaler Jugendarbeit möchte IJAB durch „Capacity Building“ beitragen. Darunter werden Initiativen verstanden, die – beispielsweise durch Qualifizierung und Organisationsentwicklung – Fachkräfte in den Stand versetzen, internationale Projekte in ihre Praxis zu integrieren. Ebenso gehört dazu, jungen Menschen durch zielgruppengerechte Information und Beratung Zugänge zur Internationalen Jugendarbeit zu eröffnen. IJAB soll darüber hinaus die gemeinsamen Interessen des Arbeitsfeldes gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit vertreten – dazu gehört unter anderem das Thema Anerkennung Internationaler Jugendarbeit und non-formaler Bildung.
Offener Dialog über Ausgestaltung der EU-Jugendstrategie
„Beteiligung, Begegnung und Befähigung“, so ist der Entwurf der Europäischen Kommission für die neue EU-Jugendstrategie 2019-2027 überschrieben. Die explizite Benennung von Begegnung (connect) macht deutlich, wie hoch Ermöglichung von Jugendbegegnungen in der gesamten EU und darüber hinaus, freiwilliges Engagement, Lernmobilität, Solidarität und interkulturelles Verständnis von der Kommission eingestuft werden. Barbara Schmidt, Projektkoordinatorin der Servicestelle EU-Jugendstrategie bei JUGEND für Europa gab einen Einblick in den aktuellen Stand der Diskussion um die Fortschreibung der EU-Jugendstrategie. Dabei wurde deutlich: Angesichts der um sich greifenden Europaskepsis wird die Kommission den Europäischen Gedanken stärker ins Zentrum stellen und zugleich Strategie und Förderprogramme stärker miteinander verzahnen. An einem offenen Dialog über die weitere Ausgestaltung der EU-Jugendstrategie besteht bei den IJAB-Mitgliedern großes Interesse, es ist ihnen wichtig ihre Position einbringen zu können.
Auseinandersetzung mit Menschenfeindlichkeit und Rassismus
Auf Antrag des Deutschen Bundesjugendrings beschäftigte sich die Mitgliederversammlung mit dem Umgang von IJAB mit nationalistischen Strömungen, Strukturen und Parteien. Ihr Anwachsen ist weltweit und in Deutschland seit Jahren zu beobachten, ihre Ziele widersprechen den Werten Internationaler Jugendarbeit, die durch die Gleichwertigkeit aller Menschen ungeachtet ihrer Herkunft geprägt sind.
Die Diskussion entzündete sich zunächst an Fragen von Definition und Abgrenzung. Wie kann beispielsweise Rechtspopulismus von Konservatismus unterschieden werden? Warum soll man den Diskurs ausschließlich auf das Spektrum der politischen Rechten begrenzen? Laut Beschluss ist der IJAB-Vorstand aufgerufen bis zur Mitgliederversammlung im Dezember eine Position zu entwickeln und vorzulegen. Eine bundesweite Fachveranstaltung zum Thema soll diesen Prozess unterstützen.
Quelle: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V., Christian Herrmann
Termine zum Thema
-
25.05.2024
Europafest – Bremer Jugendring
-
05.06.2024
Förderworkshop in Gelsenkirchen
-
13.06.2024
Mobilotsen-Weiterbildung am 13. und 14. Juni 2024 in Bonn
-
03.07.2024
„Ich bin doch nicht rassistisch, oder?!“ Perspektiven und Impulse zu kritischem Weißsein in der Jugendarbeit
-
30.08.2024
Einstieg in die Elementare Musikpädagogik (EMP)
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Einsatz digitaler Technologien in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 3/2023: „Frieden und Sicherheit – Politische Bildung nach dem 24. Februar 2022“
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Fit for Diversity Card Collection
-
Expertise / Gutachten
Wie gelingen Weiterbildungen für Kita-Fachkräfte zum Ansatz „Bildung für nachhaltige Entwicklung“?
Projekte zum Thema
-
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Training of Trainers in nonformal education in times of war
-
Stiftung Kinder forschen
KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden
-
Museum für Islamische Kunst / Staatliche Museen zu Berlin
Bildungsprojekt „Gemeinsame Verantwortung – Gemeinsame Zukunft“
-
European Knowledge Centre for Youth Policy
-
IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Sprachanimation in internationalen Begegnungen
Institutionen zum Thema
-
Oberste Landesjugendbehörde
Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstsein
-
Hochschule
Hochschule Kempten und KooperationspartnerInnen
-
Oberste Landesjugendbehörde
Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Brüggenest
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Paritätische Akademie Süd gGmbH