Kinder- und Jugendarbeit

IDA-Reader: Zur Kritik des Nationalismus

Geht es um Nation und Nationalismus, scheinen alle selbstverständlich zu wissen, was gemeint ist. Dennoch gibt es, nicht nur in den Wissenschaften, sondern auch im Alltag eine verwirrende Begriffs- und Verständnisvielfalt. Der Reader erläutert theoretische Zusammenhänge, beschreibt gegenwärtige Erscheinungsformen und stellt Bezüge zur pädagogischen Praxis her.

15.02.2018

Seit seiner Gründung beschäftigt sich das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) mit Rassismuskritik. Insbesondere in der polarisierten gesellschaftlichen Auseinandersetzung im Themenfeld Flucht und Asyl ist zunehmend deutlich geworden, dass immer mehr formale Ausschlüsse nicht mit der Herkunft, sondern mit der Staatsbürgerschaft begründet werden oder zusammenhängen. Spätestens, wenn eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit auch bei Grund- und Menschenrechten als zulässiger Ausschlussgrund angesehen
wird, rückt das Thema Nation auf der Agenda nach oben und muss neben Rassismus auch Nationalismus thematisiert und kritisiert werden. Daher hat IDA einen Reader zum Thema „Nationalismuskritik“ herausgegeben.

Nation und Nationalismus 

Geht es um Nation und Nationalismus, scheinen alle selbstverständlich zu wissen, was gemeint ist. Dennoch gibt es, nicht nur in den Wissenschaften, sondern auch im Alltag eine verwirrende Begriffs- und Verständnisvielfalt. Erschwerend hinzu kommt noch, dass Nationalismus selten wertfrei genutzt wird. Dennoch sind wir stets umgeben von nationalen Strukturen: von Pässen bis zu Straßenschildern, Schulen und Sozialleistungen. Jeder Mensch wird per Geburt einer Nation zugeordnet. Die Bedeutung dieser Zuordnung wird beispielsweise deutlich, wenn Menschen staatenlos sind oder werden. 

Transfer in die pädagogische Praxis 

Der Reader wendet sich besonders an Multiplikator/-innen der Jugend(verbands)arbeit, der (außer)schulischen Jugend- und Erwachsenenbildung und der Wissenschaft. Die Artikel erläutern theoretische Zusammenhänge (Begriffe, Abgrenzungen, Definitionen, Formen) und ordnen sie aus rassismuskritischer Perspektive ein. Sie leiten die historische Genese von Nationalismus her, beschreiben seine gegenwärtigen gesellschaftlichen Erscheinungsformen und transferieren diese theoretischen und analytischen Erkenntnisse in die pädagogische Praxis. Die Leser/-innen erhalten Anregungen zum Umgang mit Nationalismus in der (außer) schulischen Bildungsarbeit sowie zur methodisch-praktischen Umsetzung. Schließlich stößt der Reader auch die Selbstreflexion der Leser/-innen an, inwiefern sie Nationalismus als Normalität reproduzieren oder selbst davon profitieren.

Der Reader „Made in Germany. Zur Kritik des Nationaliusmus“ (PDF, 930 KB) steht auf den Webseiten des IDA e.V. als Downloaf zur Verfügung. 

Die Publikation kann dort auch gegen eine Versandkostenpauschale von 3,00 Euro zuzüglich der gewichtsabhängigen Portokosten bestellt werden: www.idaev.de/publikationen/reader/

Quelle: Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. vom 15.02.2018

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