Kinder- und Jugendarbeit

Hessens „Kulturkoffer“ : Über 1 Million Euro für Projekte, die jungen Menschen Lust auf Kultur machen

Der „Kulturkoffer“ ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus ganz Hessen kostenlose und kostengünstige kulturelle Angebote. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat eine Zwischenbilanz gezogen: Seit dem Start des Programms im Jahr 2016 wurden über 70 Einzelprojekte mit über 1 Million Euro gefördert.

05.02.2018

Junge Menschen an Kultur heranführen

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Der Kontakt mit Kunst und Kultur prägt die Persönlichkeitsentwicklung. Deswegen halte ich es für sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche möglichst früh an Kultur herangeführt werden – und zwar unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Wohnort oder ihrem Umfeld. Unser ,Kulturkoffer‘ bietet jungen Menschen attraktive Projekte, zum Beispiel Workshops zu Literatur, Theater, Musik und Tanz. Vor allem im ländlichen Raum wollen wir so mehr jungen Menschen die Teilhabe am kulturellen Leben ermöglichen. Das ist uns bisher gut gelungen: Seit dem Start des „Kulturkoffers“ im Jahr 2016 hat die Jury aus rund 150 Anträgen über 70 Einzelprojekte zur Förderung vorgeschlagen, die das Land Hessen mit über 1 Million Euro gefördert hat.“

Vierte Ausschreibungsrunde läuft

Schon 2016 machten 2.200 Kinder und Jugendliche in 21 Landkreisen und kreisfreien Städten bei Projekten des „Kulturkoffers“ mit. Zu den Präsentationen und Auftritten kamen rund 23.500 Besucherinnen. Für das vergangene Jahr werden die Zahlen derzeit noch ermittelt. Angeboten werden zum Beispiel Musik- und Theaterprojekte, Tanz und Akrobatik, Malerei und bildende Kunst, Fotografie und Graffiti. Derzeit läuft die vierte Ausschreibungsrunde. Mit dem Einsendeschluss im November 2017 lagen der Koordinierungsstelle Kulturkoffer der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Hessen e.V. (LKB Hessen e.V.) über 70 Anträge vor, über die die Jury demnächst beraten wird.

Erfolgsgeschichte im Kurzfilm

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein zog auf anschauliche Art und Weise Bilanz: Im Museum Wiesbaden zeigten während der „Kulturkoffer-Revue“ Kinder und Jugendliche aus drei geförderten Projekten eine interkulturelle Schattentheater-Vorführung, eine Tanzperfomance mit Hip-Hop- und Breakdance-Elementen und machten Musik. Bei der Revue überzeugten sich Boris Rhein und die Gäste von der Vielfalt der geförderten Projekte.

Die Erfolgsgeschichte des „Kulturkoffers“ wurde in einem Kurzfilm gezeigt, außerdem gab es ein interkulturelles Schattentheater zu sehen: In mehrtägigen Workshops hatten sich sich Jugendliche mit dem historischen Schattenspiel aus der Türkei auseinandergesetzt, lernten dessen Entstehungsgeschichte kennen und entwickelten selbst ein Schattenspiel. Organisiert hat das Projekt das Quartiersmanagement Preungesheim der Diakonie Frankfurt zusammen mit dem Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts und dem Jüdischen Museum Frankfurt. Aus dem „Kulturkoffer“ gab es 5.745 Euro Förderung.

„HeimatMusik“ aus Lauterbach

Melodisch wurde es beim Auftritt des Projektes „HeimatMusik“: Jugendliche Flüchtlinge und Einheimische machten gemeinsam Musik und sangen ein selbstgedichtetes Lied. Das Projekt haben der Kulturverein Lauterbach und die Lauterbacher Musikschule auf die Beine gestellt. Das Land Hessen hat das Ensemble mit 9.622 Euro aus dem „Kulturkoffer“ gefördert.

Für Stimmung sorgte die Breakdance- und Hip-Hop-Performance von Wiesbadener Jugendlichen. Sie haben im vergangenen Jahr die „Street Culture Days“ des Vereins MOJA und des Jugendzentrums Klarenthal besucht, die Workshops zu Breakdance und Hip-Hop, Graffiti, Rap und Beat Box anboten. Die Aktion hat das Land Hessen mit 7.000 Euro gefördert.

Ländlicher Raum im Blick

„Der ,Kulturkoffer‘ ist ein wichtiger Teil unseres Engagements für kulturelle Bildung, die wir bisher mit 4 Millionen Euro unterstützt haben. Wir werden auch in Zukunft mit unserer Kulturförderung vor allem den ländlichen Raum im Blick haben, um möglichst viele Kinder und Jugendliche für Kultur zu begeistern. Außerdem geht mein Dank an die LKB für die engagierte Begleitung des Juryverfahrens von Beginn an“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst vom 25.01.2018

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