Kinder- und Jugendarbeit

Hamburg zeichnet Bildungsakteure für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltigen Konsum aus

Die Stadt Hamburg zeichnete neun Bildungsakteurinnen und -akteure für ihre überzeugende Bildungsarbeit für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltigen Konsum mit dem NUN-Zertifikat aus. NUN steht für „norddeutsch und nachhaltig“ und würdigt Akteurinnen und -akteure, die ihr Unbehagen über den Zustand der Welt in transformative Kräfte bündeln und diese weitergeben. Die Stadt Hamburg vergibt das NUN-Zertifikat seit 2014.

14.02.2020

„Die NUN-Zertifizierten tragen wesentlich dazu bei, Hamburg fit zu machen für die Zukunft und die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN zu erreichen. Sie machen Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltigen Konsum erlebbar und geben Begeisterung, Motivation und Wissen weiter, die für einen enkeltauglichen Wandel unserer Gesellschaft unerlässlich sind.“, würdigte Umweltsenator Jens Kerstan das Engagement der Ausgezeichneten.

Die NUN-Zertifizierung, die in Hamburg von der S.O.F. koordiniert wird, macht die Qualität der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung nach außen hin sichtbar und ermöglicht Schulen und anderen Institutionen, aber auch Einzelpersonen, sich im außerschulischen Bildungsangebot zu orientieren und Kooperationen für Bildungspartnerschaften aufzubauen.

Die neuen NUN-Zertifizierten

Hamburg Wasser bietet in den Angeboten seiner Bildungsabteilung „Schulkommunikation“ im WasserForum in Rothenburgsort Einblicke in die Handlungsfelder der städtischen Be- und Entwässerung. Kinder und Jugendliche erleben an Experimentierstationen Wasserwerke und Klärwerke zum Anfassen. Die Zukunftswerkstatt „Die Entsiegler von Hamburg“ – freie Wege für das Wasser - zeigt beispielhaft anhand von Starkregenereignissen die Auswirkungen des Menschen gemachten Klimawandels auf den Siedlungsraum einer Großstadt.

Die Loki Schmidt Stiftung mit ihrem Fischbeker Heidehaus und Boberger Dünenhaus macht die großen Zusammenhänge im Kleinen sichtbar. Das Erleben konkreter Naturphänomene begeistert Groß und Klein für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen – und lässt die Zusammenhänge globaler Herausforderungen, wie die Auswirkungen des Klimawandels, lebendig werden.

Claudia Konrad aus Altona ist eine Gestalterin des Wandels. Mit ihren „transform-Seminaren“ tritt sie ein für eine Kultur der Verbundenheit – zwischen Menschen und zwischen Menschen und ihrer natürlichen Umwelt. Gemeinsam mit ihren Teilnehmenden macht sie sich auf die Suche nach möglichen Wegen einer sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft: Alternativen zum Rohstoffabbau, Nutzung von Gemeingütern und Klimagerechtigkeit.

Zum zweiten Mal NUN-ausgezeichnet:

Brenda Buhmann-Gore aus Fuhlsbüttel ist bei der AWO Dozentin für Englisch-Sprachkurse für Senior*innen – mit unerwarteten Themen: „The Darker Side of Chocolate“ - Verteilungsungerechtigkeit bei der Produktion von Kakao und Schokolade. Oder „Sugar – Sweet Sin“ – die Auswirkungen von Kolonialismus und der EU Agrarpolitik. Neben der Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten bietet sie ihren Teilnehmenden ein Forum, eine eigene Haltung zu aktuellen Fragen nachhaltiger Lebensweise zu entwickeln – und verleiht ihnen eine Stimme.

Dr. Katharina Henne aus Sasel ist ein echter Tausendsassa. In ihren Kochkursen zu „Hamburgs Wilder Küche“ zeigt sie essbare Pflanzen und Früchte vor der Haustür – natürlich mit gemeinsamer Verkostung. Noch viel mehr Rezepte kann man in ihren Kochbüchern entdecken. In methodisch-didaktischen Schulungen macht sie Jugendliche fit, selbst die Leitung von Gruppen zu übernehmen. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Integrationsarbeit für geflüchtete Kinder und Jugendliche.

Lore Otto aus Hummelsbüttel entführt in ihren Kochkursen und Kochbüchern kleine und große Leckermäuler in die lustvolle Welt der Zubereitung von Nahrungsmitteln aus unserer direkten Umgebung – sei es vom Acker oder aus Garten, Park und Wald. Auch in ihrer Funktion als Vorsitzende der ANU – Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung - setzt sie sich für den Klimaschutz ein.

Gut Karlshöhe, das Umweltzentrum in Bramfeld ist Hamburgs grüne Oase für nachhaltige Lebensart. An diesem Lern- und Erlebnisort können alle Menschen von klein auf bis ins hohe Alter erfahren, wie „einfach gut leben“ im Rahmen der natürlichen Ressourcen gelingt. In rund 1.000 Veranstaltungen pro Jahr lassen sich Themen wie Klima und Energie, Natur und Tiere, Wohlergehen, Konsum, Handwerk und Selbermachen erkunden.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) – Landesverband Hamburg verfügt mit dem Wälderhaus in Wilhelmsburg und der langjährigen WaldSchule im Niendorfer Gehege über zwei einmalige Lernorte für Nachhaltigkeit. Und sie wirkt weit über die Grenzen Hamburgs hinaus: Internationale Stipendiat*innen der bei der SDW verorteten ISA – International Sustainability Academy - entwickeln neue Lösungen zum Klimaschutz. Als RENN.nord-Netzstelle vernetzt die SDW Akteur*innen in den norddeutschen Bundesländern, um neue Impulse für mehr Nachhaltigkeit zu setzen.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zur Initiative NUN und ihren Zertifizierten stehen online zur Verfügung.

Die S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung organisiert als Geschäftsstelle das Zertifizierungsverfahren und den damit verbundenen Qualitätsentwicklungsprozess. In den drei beteiligten NUN-Ländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind bereits an die 100 Akteure zertifiziert.

Die Auszeichnung fand im Rahmen der 5. Konferenz zum Weltaktionsprogramm Bildung für eine nachhaltige Entwicklung im RudolfSteiner-Haus statt.

Über S.O.F.

Die S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung aus Bahrenfeld fördert Umweltbewusstsein und nachhaltiges Handeln in der Gesellschaft. Mit Bildungsprojekten und Initiativen engagiert sie sich operativ für eine zukunftsfähige Entwicklung. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt derzeit im Bereich frühkindliche Bildung. Mit der Bildungsinitiative KITA21 und dem Projekt KLIMAfuchs werden Kitas, Träger und Verbände konzeptionell und praxisnah unterstützt.

Quelle: S.O.F. Save Our Future  – Umweltstiftung vom 29.01.2020

Back to Top