Kinder- und Jugendarbeit

Gendergerechtigkeit ist mehr als Mann oder Frau

Die Evangelische Jugend in Deutschland setzt sich in ihrer Arbeit mit und für junge Menschen für das Ziel ein, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu selbstbestimmten Persönlichkeit zu unterstützen, und fordert aktiv einen sensiblen Umgang mit geschlechtlicher Diversität.

25.03.2015

Mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Persönlichkeit zu unterstützen, verbindet die Evangelische Jugend in Deutschland auch den Schutz vor Diskriminierung auf Grund sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten. Auch die Evangelische Jugend als Teil der Gesellschaft kategorisiert Menschen vielfach nach einer zwingend zweigeschlechtlichen Norm in männlich oder weiblich. Dabei gibt es Menschen, die sich geschlechtlich nicht innerhalb dieser vorgegebenen Norm festlegen können oder wollen. Diese Art der Diskriminierung soll es zukünftig in der Evangelischen Jugend nicht mehr geben.

Bernd Wildermuth, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) erläutert dazu: "Wir wollen, dass die Evangelische Jugend ein Ort ist, an dem alle Jugendlichen ihre persönliche Identität in Liebe, Begegnung und Partnerschaft erfahren, erproben und festigen können. Unsere Kirchen sollen Räume sein, in denen alle Menschen mit ihrer jeweiligen sexuellen Identität und Orientierung Achtung, Wertschätzung und Gleichbehandlung erfahren." Dabei bezieht er sich auf einen Beschluss der aej-Mitgliederversammlung, der schon 2013 die Akzeptanz von sexueller Vielfalt einfordert.

Aus diesem Grund startet die aej nun einen Prozess, um

  • gemeinsam mit ihren Mitgliedern zu untersuchen, wie Menschen in der Evangelischen Jugend diskriminiert werden, die sich nicht innerhalb einer zwingend zweigeschlechtlichen Norm festlegen wollen oder können. Diese Diskriminierungen gilt es zu beenden. Dabei sollen entsprechende Menschen und ihre Interessensverbände mit einbezogen werden.
  • gemeinsam mit den Mitgliedern zu prüfen, wo die Möglichkeit besteht, interne Formulare der Evangelischen Jugend so zu ändern, dass Menschen sich nicht auf männlich oder weiblich festlegen müssen.
  • mit den Zuwendungsgebenden der aej, wie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), in Verhandlungen zu treten, um Formulare wenn nötig so zu ändern, dass Menschen sich nicht auf männlich oder weiblich festlegen müssen.

Die Evangelische Jugend sieht Vielfalt als eine Bereicherung des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Identität und Orientierung zu akzeptieren, ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft und Grundlage für ein dauerhaft gutes Miteinander. Nur wenn sich jeder einzelne Mensch angenommen und akzeptiert fühlt, kann er seine Potenziale in allen Lebensbereichen entfalten.

Hintergrundinformationen

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) ist der Zusammenschluss der Evangelischen Jugend in Deutschland. Als Dachorganisation vertritt die aej die Interessen der Evangelischen Jugend auf Bundesebene gegenüber Bundesministerien, gesamtkirchlichen Zusammenschlüssen, Fachorganisationen und internationalen Partnern. Ihre derzeit 33 Mitglieder sind bundeszentrale evangelische Jugendverbände und Jugendwerke, Jugendwerke evangelischer Freikirchen und die Kinder- und Jugendarbeit der Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Acht evangelische oder ökumenische Verbände, Einrichtungen und Fachorganisationen sind als außerordentliche Mitglieder angeschlossen. Die aej vertritt die Interessen von ca. 1,35 Millionen jungen Menschen.

Quelle: aej vom 25.03.2015

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