Kinder- und Jugendarbeit

Fortbildung "Konzept der Ehre zwischen Tradition und Einwanderungsgesellschaft"

Die FUMA Fachstelle Gender NRW veranstaltet eine Fortbildung zum Thema "Konzept der Ehre zwischen Tradition und Einwanderungsgesellschaft – Präventionsansätze, die gleichberechtigtes Zusammenleben fördern", die sich an Erzieher, Sozialarbeiter und Pädagogen richtet, die mit Jugendlichen arbeiten.

14.12.2015

In der heutigen Gesellschaft müssen Heranwachsende mit Migrationshintergrund unterschiedlichen (kulturellen) Erwartungen genügen. Einerseits existieren Wertvorstellungen und Anforderungen von Seiten der Eltern, die auf ihre gemachte Sozialisation und den Wertekontext aufbauen und andererseits können diese zum Teil konträr zu den gesellschaftlichen Erwartungen sein, in der sie leben. Dies konfrontiert  manche Jugendliche mit Widersprüchen, die es ihnen schwer machen, sich z.B. mit Ausgrenzung oder Arbeitslosigkeit erfolgreich und ohne Aggressionen auseinander zu setzen.

Ehre zwischen Tradition und Einwanderungsgesellschaft

Patriarchale Strukturen haben in diesem Zusammenhang eine hohe Bedeutung. Sie hindern Jugendliche beiderlei Geschlechts an der freien Entwicklung ihrer Persönlichkeit und schränken die möglichen Lebensentwürfe ein: Mädchen und Frauen werden in schwache Positionen, in die Opferrolle, gedrängt (in ausgeprägter Form z.B. Zwangsheirat, Kontrolle, Unterordnung), aber auch Jungen geraten unter empfindlichen Druck (z.B. Durchsetzung der Ehrenvorschriften, arrangierte Ehen).

Das Thema Ehre kann bei vielen Jugendlichen, die im engen konservativen Kontext ihrer Familien und der Wertegemeinschaft sozialisiert wurden, allgegenwärtig sein. In diesen Zusammenhängen werden häufiger Aussagen getroffen, wie "Er hat meine Ehre verletzt" oder "Ich muss meine Ehre verteidigen".

Aber:

  • Was ist eigentlich Ehre?
  • Vor welchem Kontext kommt es zu solchen Äußerungen?
  • Wieso kann Ehre eine entscheidende Rolle im Leben von manchen Jugendlichen spielen?
  • Und warum kann sie zu einem gewaltvollen und abwertenden Verhalten führen?

Diese Fragen stehen zunächst im Fokus der Fortbildung und werden wissenschaftlich fundiert erörtert. Gemeinsam mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen werden zudem praxisorientierte, neue Handlungsmöglichkeiten reflektiert und es wird dazu ermutigt, das Thema "Ehre" anders anzugehen, um Kinder und Jugendliche besser zu erreichen.

Die Fortbildung richtet sich an Erzieher/-innen, Sozialarbeiter/-innen und Pädagogen und Pädagoginnen, die mit Jugendlichen arbeiten. Die Teilnahme setzt eine aktive Mitarbeit und die Bereitschaft zur Selbstreflexion voraus.

Veranstaltungsdaten

Termin: 14.01.2016
Uhrzeit: 10-16.30 Uhr
Ort: Evangelische Jugend Essen, Raum 19, III. Hagen 39, 45127 Essen
Kosten: 50,- € (inkl. Getränke)
Referent: Ahmad Mansour (European Foundation for Democracy)

  • <link http: www.gender-nrw.de external-link-new-window>Anmeldung
  • <link http: www.ev-bildungswerk-essen.de external-link-new-window zur>Anfahrt

Quelle: FUMA Fachstelle Gender NRW

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