Kinder- und Jugendarbeit

ewoca³: Dritte Runde der internationalen Begegnungen

Startschuss zur dritten und vorerst letzten Phase: ewoca³, ein einzigartiges Förderprogramm für internationale Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen, wird im Sommer 2011 erneut rund 400 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen mit Gleichaltrigen aus jeweils zwei weiteren Ländern in internationalen Jugendcamps zusammenbringen.

15.03.2011

„Wir wollen mit dem Programm ewoca³ junge Menschen für Europa begeistern und den Klimaschutz ins Bewusstsein rücken“, betonte Oliver Haack, Projektmanager der Stiftung Mercator in Essen, am Mittwoch in Hattingen. 

In diesem Jahr beschäftigen sich mehrere Projekte mit der Bedeutung des Wassers für den Klimaschutz: „Water line – youth for clean water“ heißt das Thema einer Jugendbegegnung in der Nähe des Balaton in Ungarn. „Prima Klima – keine wasserlose Welt“ lautet der Titel eines Projekts in Izmir in der Türkei, in dessen Rahmen unter anderem ein ewoca³-Park angelegt wird. Auf die „Suche nach Gleichgewicht“ macht sich eine weitere Gruppe aus Bonn, Frankreich und Polen im Rahmen der Jugendbegegnung mit dem Titel „Ich und die Umgebung“ im polnischen Tschenstochau.

12 der 13 Jugendbegegnungen werden in diesem Jahr im Ausland stattfinden, ein Workcamp wird Jugendliche aus drei Ländern in Nordrhein-Westfalen zusammenführen. Weitere Ziele sind die Slowakei, Polen, die Türkei, Belarus, Bosnien, Ungarn, Großbritannien, Litauen, Lettland und Italien. 80 Vertreter von Jugendeinrichtungen aus zwölf Ländern hatten in den vergangenen Tagen in Hattingen Pläne geschmiedet für die dritte Phase des Förderprogramms. Auf dem dritten Projektplanungskongress schauten die Vertreter der beteiligten Jugendeinrichtungen zurück auf Erreichtes: „ewoca³ ist eine exzellente Idee für die Jugendeinrichtungen“, lobte Jean-Paul Duval, stellvertretender Bürgermeister von Hazebrouck in Nordfrankreich. Für die Kleinstadt, die infolge des Strukturwandels unter Jugendarbeitslosigkeit leidet, habe ewoca³ nicht nur mit der Aufwertung von Brachland ein sichtbares Zeichen in der Landschaft hinterlassen, sondern auch das Ansehen der Jugend generell verbessert. Auch Claus Jacobi, Bürgermeister der Stadt Gevelsberg, betonte bei einem Besuch in Hattingen die Bedeutung des Programms: „ewoca³ ist eine außergewöhnliche Chance für junge Menschen! Sie beweisen eindrucksvoll, mit welchem Engagement und Potenzial sie für ein geeintes, friedliches und umweltbewusstes Europa einstehen.“ Als „innovativ“ und „bedeutsam“ im Zusammenhang mit dem Diskurs der internationalen Jugendarbeit hatte zuvor bereits Professor Dr. Andreas Thimmel von der Fachhochschule Köln das Förderprogramm bezeichnet.

13 Jugendeinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen hatten 2009 zum ersten Mal an dem auf drei Jahre angelegten Förderprogramm teilgenommen, das die Stiftung Mercator mit 1,75 Millionen Euro fördert und das IBB in Dortmund durchführt. Jede Einrichtung knüpfte Kontakte zu je zwei Partnerländern in Europa. In drei aufeinander folgenden Jahren besuchen sich Jugendliche im Alter von 16 bis 23 Jahren aus drei verschiedenen Ländern für jeweils drei Wochen und arbeiten an ökologischen, gemeinnützigen Projekten.

In 2009 führten die Workcamps nach Russland, Belarus, Bosnien-Herzegowina und Nordrhein-Westfalen. 2010 ging es nach Russland, Litauen, Polen, Italien, Frankreich, Belarus und NRW. Bleibende Spuren der Arbeit sind unter anderem: Photovoltaikanlagen in Bosnien-Herzegowina und Nordrhein-Westfalen, ein Experimentier-Steg für Wasseruntersuchungen in Tecklenburg, neue Spielplätze am Kindererholungszentrum Nadeshda in Belarus und in Butera in Italien, eine Schilfkläranlage in Bosnien-Herzegowina, ein Umwelt-Lehrpfad in Hellenthal,

ein renaturiertes Gelände in Frankreich und ein Öko-Lehrgarten in Italien. Für 2011 sind die ökologische Aufwertung der Märchenwelt „Habakuky“ in der Slowakei, die ökologische Umgestaltung eines ehemaligen Truppenübungs-platzes in Siegen, die Anlage eines „grünen“ Lern- und Spielplatzes in Polen sowie die Beschäftigung mit dem Thema Wasser und Wasserkraft in Polen, Ungarn, Großbritannien, Italien und Lettland geplant. 

Die praktische Arbeit in den Workcamps wird jeweils ergänzt durch pädagogische Elemente zur Nachhaltigkeit.

Interessierte Jugendliche können sich bei den beteiligten Einrichtungen bewerben. Nähere Informationen und Kontaktadressen auch unter: www.ewoca.org

Quelle: Stiftung Mercator

 

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