Kinder- und Jugendarbeit

Europadorf Fântânele eröffnet am 19.07.2014 in Rumänien

Das Arnold Fortuin Haus und die Berliner Jugendhilfeträger AspE e.V. und Phinove e.V. eröffnen in Kooperation in dem rumänischen Romadorf Fântânele eine Jugendbildungsstätte – mit dem Ziel, Vorurteile zwischen Roma und Deutschen abzubauen.

16.07.2014

Im Arnold Fortuin Haus, einem Gebäudekomplex in Berlin Neukölln, leben rund 500 Menschen – fast alles Roma aus dem Dorf Fântânele, 35 Kilometer nördlich von Bukarest gelegen. Sie kamen Anfang der 2000er-Jahre nach Berlin mit der Hoffnung auf ein besseres Leben für sich und ihre Familien.

Doch Europa soll keine Einbahnstraße sein: Deswegen wurde nun das Projekt „Europadorf Fântânele“ ins Leben gerufen. Zusammen mit einer Gruppe junger Roma aus dem Arnold Fortuin Haus und ihren Familien fährt eine Gruppe junger Berliner Erwachsener am 14. Juli 2014 nach Fântânele. Dort wird am 19. Juli 2014 im Beisein des deutschen Botschafters Werner Hans Lauk feierlich die Begegnungsstätte „Europadorf“ eingeweiht. Beide Gruppen – alle Teilnehmer zwischen 20 und 23 Jahren – gestalten hier zwei Wochen lang zusammen das Leben in der neuen Begegnungsstätte – es wird gemeinsam gekocht, gegrillt, musiziert und ein Kunstprojekt begleitet. Die jungen Deutschen sollen in das Alltagsleben des Dorfes voll integriert werden. Sie, die zuvor noch nie Kontakt zu Roma hatten, und junge Erwachsene mit Romahintergrund aus Berlin treffen in einem Dorf aufeinander, in das sonst äußerst selten Fremde kommen. Von ihren Erfahrungen berichten die jungen Frauen und Männer auf ihrem Blog: <link http: europadorf.wordpress.com>europadorf.wordpress.com.

Da, wo Roma leben, ist Schmutz, Müll und Lärm? Deutsche sind immer strebsam und ein bisschen steif? Klischees und Vorurteile gibt es wohl auf beiden Seiten. Ziel dieses Projektes ist es, im gemeinsamen Miteinander Vorurteile abzubauen und sich gegenseitig besser kennen- und verstehen zu lernen.

Hintergrundinformationen

Arnold Fortuin Haus

Ist das so, da wo Roma leben ist Schmutz, Müll und Lärm? Dieses Klischee schien auch auf die Bewohner der Häuser Harzer Straße, Ecke Treptower Straße in Berlin Neukölln bis 2011 zuzutreffen. Benjamin Marx von der Aachener SWG sah das anders und kaufte für die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft die Wohnanlage, in der rund 500 Menschen in einer prekären Situation lebten. Die Sanierungsmaßnahmen der Wohnungen und Häuser konnten im September 2013 erfolgreich abgeschlossen werden. Am 20. September 2013 erhielten die Aachener SWG und Benjamin Marx den Architekturpreis für Stadtentwicklung, den (Julius Berger Architekturpreis. Das Preisgeld stellte Herr Marx für das Projekt Europadorf Fântânele zur Verfügung.

<link http: www.arnold-fortuin.de>www.arnold-fortuin.de 

AspE e.V.

AspE e.V. ist seit 1996 ein interkultureller und inklusiver Jugendhilfeträger in Berlin. Die Arbeit der MitarbeiterInnen ist von der Idee geleitet, dass für ALLE Menschen das Grundrecht auf gleichberechtigte Partizipation verwirklicht werden muss. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Romahintergrund und/oder aus Südosteuropa besuchen seit Jahren die Förder- und Freizeitprojekte sowie die Alphabetisierungs- und Sprachkurse von AspE e.V. Der Verein engagiert sich seit 2008 für die Familien im Harzer Kiez. 2012 bezog das AspE – FamilienForum Harzer Kiez Räume im Arnold Fortuin Haus und setzt sich seitdem in enger Kooperation mit der Aachener SWG und seit 2014 auch mit PHINOVE für ein gleichberechtigtes, friedliches Miteinander aller Bewohner des Kiezes ein.

<link http: www.aspe-berlin.de>www.aspe-berlin.de 

PHINOVE e.V.

Der Berliner Verein PHINOVE hat sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Vorurteile gegenüber Sinti und Roma abzubauen. Durch Begegnung soll Fremdes nicht mehr fremd bleiben, und gegenseitige Wahrnehmung der kulturellen Vielfalt soll der Weg zu einem Miteinander sein. PHINOVE ist auch im Bereich der Bildung und Beratung tätig. Sprachunterricht und die Kurse „Was ist Deutschland?“ und „Berlin kennenlernen“ sind nur einige der Tätigkeitsfelder. Erfolgreich konnten in den letzten Wochen Roma-Jugendliche in einem Traineeprogramm auf Vorstellungsgespräche für Ausbildungsplätze vorbereitet werden.

Quelle: Anne Beyer / Maßtexterei

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