Kinder- und Jugendarbeit

Erste Promotion über außerschulische Bildungseinrichtung bestätigt hohe Qualität

Als wichtige Parameter für ein als attraktiv empfundenes Lernen und für die Entwicklung von Mädchen und Jungen stellten sich unter anderem spürbares Engagement der Dozenten und der Alltagsbezug der Kursinhalte heraus. Die Dissertation von Dr. Annika Schächt bestimmt und untersucht Qualitätskriterien guter außerschulischer Lernumgebungen am Beispiel der Wuppertaler Kinder- und Jugend-Universität.

01.11.2017

Die erste Promotion über das Angebot der Wuppertaler Junior Uni für das Bergische Land bestätigt die hohe Qualität. An der bislang deutschlandweit einmaligen außerschulischen Einrichtung hat die Physikerin Dr. Annika Schächt eine Erhebung über die Qualität der Kurse aus Sicht ihrer Teilnehmer durchgeführt und die Ergebnisse im Vergleich zum Schulunterricht und zu Arbeitsgemeinschaften in ihrer Promotion am Institut für Bildungsforschung der Bergischen Universität Wuppertal untersucht. 

„Zusätzlich habe ich den Einfluss der Qualität auf die Entwicklung der Teilnehmer analysiert“, erläutert die wissenschaftliche Fachkoordinatorin und Dozentin der Junior Uni die Vorgehensweise in ihrer Promotion in Bildungswissenschaften. Als besonders wichtige Parameter für als attraktiv empfundenes Lernen und für die Entwicklung der Mädchen und Jungen stellten sich das spürbare Engagement der Dozenten, der Alltagsbezug der Kursinhalte und die kognitive Aktivierung der Studierenden heraus.

Noch sehr selten: wissenschaftliche Erforschung außerschulischer Lernorte

Der wissenschaftliche Forschungsstand zu außerschulischen Bildungsangeboten zeigt bislang wenig gesicherte Erkenntnisse. Dr. Annika Schächt hat mit ihrer Dissertation eine Arbeit vorgelegt, in der Qualitätskriterien guter außerschulischer Lernumgebungen bestimmt und untersucht werden. Dafür ließ sie 241 Teilnehmer der Junior Uni die Qualität des Kursangebots für 11- bis 14-Jährige in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik beurteilen. Zusätzlich befragte sie 361 Schüler sowie 50 Teilnehmer von Arbeitsgemeinschaften an Schulen.

Dr. Annika Schächt: „Die Kursqualität an der Junior Uni wurde von den Studierenden als sehr positiv im Vergleich zur Schule eingeschätzt.“ Die Bildungs- und Forschungseinrichtung unterfüttert mit diesen fundierten Einschätzungen ihrer Studentenschaft weiter ihr Qualitätsmanagement. „Wir nutzen die Ergebnisse zum Beispiel in den Feedback-Gesprächen unserer wissenschaftlichen Fachkoordinatoren mit den einzelnen Dozenten und gewinnen auch damit einen spürbaren Effekt für die Qualitätsentwicklung unseres Kursangebots“, erläutert Junior Uni-Geschäftsführerin Dr. Ina Krumsiek den nachhaltigen Nutzen der Promotion.

Über die Wuppertaler Junior Uni

Die ganzjährig geöffnete Wuppertaler Kinder- und Jugend-Universität gGmbH - kurz: Junior Uni - ist eine bislang in Deutschland einmalige außerschulische Bildungs- und Forschungseinrichtung mit eigenem Campus. Sie bietet seit 2008 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen von vier Jahren bis zum Abitur die Möglichkeit, sich in ihrer Freizeit in fünf Fachbereichen ohne Leistungsdruck und ohne Noten mit verschiedenen Themen von der Anatomie über Raketenforschung, Nachhaltigkeit und 3D-Druck bis hin zur Industrierobotik und Kommunikations- und Konflikttrainings zu befassen. Schwerpunkte liegen auf Naturwissenschaften und Technik sowie der Vorbereitung von Jugendlichen auf eigenständige Forschung und auf die Teilnahme an Wettbewerben wie dem „GYPT German Young Physicists´ Tournament“ und „Jugend forscht“.

Die Nachfrage übersteigt das in zwei Semester- und drei Ferienprogramme aufgeteilte Angebot jedes Jahr um 140 Prozent (Quelle: Evaluationsbericht WIB - Wuppertaler Institut für bildungsökonomische Forschung). Dies belegen auch 28.553 Wartelistenplätze von 2008 bis heute. Etwa 20.000 Mädchen und Jungen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen und dem weiteren Bergischen Land haben bereits mindestens einen Kurs an der Junior Uni belegt. Dabei liegt die Gruppengröße bei durchschnittlich zwölf Studierenden pro Kurs. Als Lehrende sind an der nur durch Spenden privat finanzierten Junior Uni neben drei hauptamtlichen Dozenten bis zu 150 Honorardozenten tätig: Professoren und wissenschaftliche Universitätsmitarbeiter, Fachexperten privater bergischer Unternehmen und Institutionen, Lehrer und ausgewählte Oberstufenschüler.

Weitere Informationen: <link https: www.junioruni-wuppertal.de external-link-new-window der junior>www.junioruni-wuppertal.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e.V. -idw- vom 24.10.2017

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