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„Begegnung bildet Menschen – Toleranz und Identität in einer globalisierten Welt“ – zu diesem Thema hatten die bundesweiten Fach- und Fördereinrichtungen der Internationalen Jugendarbeit am 7. Mai zum Parlamentarischen Abend geladen. Rund 200 Gäste aus Politik, Verwaltung und Jugendarbeit waren der Einladung gefolgt, darunter 20 Abgeordnete aus Bundestag und Europaparlament.
Die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Caren Marks, eröffnete den Abend. „Der internationale Jugendaustausch ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zu einem friedlichen Miteinander verschiedener Nationen. Er ist in der globalisierten Welt auch zu einem wichtigen Baustein für die Bildung junger Menschen geworden“ erklärte sie. Jugendliche müssten sich heute in einer globalisierten Welt und internationalen Zusammenhängen zurechtzufinden. Internationale Jugendarbeit eröffne den Jugendlichen die wichtige Möglichkeit, dies außerhalb von Schule und Universität zu lernen. Für die Politik betonte die Parlamentarische Staatssekretärin die Notwendigkeit einer „Eigenständigen Jugendpolitik, die nicht auf die Defizite schaue, sondern jungen Menschen vor allem Perspektiven und Freiräume eröffnet“. Als Schwerpunkte formulierte sie, die Berücksichtigung politischer Entwicklungen in der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit, Zugang für benachteiligte Jugendliche und die Anerkennung non-formal erworbener Kenntnisse.
Ebenfalls zu Gast waren unter anderem der Staatssekretär im BMFSFJ, Ralf Kleindiek, die Berliner Staatssekretärin für Jugend und Familie, Sigrid Klebba, und Jan Pörksen, Staatsrat in der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (Hamburg).
Die Direktorin von IJAB, Marie-Luise Dreber, und der Geschäftsführer des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, Stephan Erb, moderierten das Forum „Inklusion und Diversität – die Einbeziehung neuer Zielgruppen in die Internationale Jugendarbeit“. Die Bundestagsabgeordneten Katja Dörner (Bündnis 90/Die Grünen), Sönke Rix (SPD), Martin Patzelt (CDU) und Harald Petzold (Die Linke) standen den über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Forums für eine rege Diskussion zur Verfügung. Benachteiligte Jugendliche sind gerade in einer globalisierten Welt zunehmend ausgegrenzt. Auch an Austausch und Jugendbegegnungen nehmen sie bislang selten teil. Abgeordnete und Teilnehmende sprachen sich für eine Veränderung der bestehenden Strukturen aus, um Jugendliche dieser Zielgruppen zu erreichen. Dabei bestand Einigkeit darüber, dass der Inklusionsbegriff weit zu fassen sei und sowohl Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen als auch sozial benachteiligte Jugendliche einschließen solle. Zu den strukturellen Änderungen gehören andere Förderbedingungen, die z.B. dem speziellen Bedarf nach intensiverer Betreuung entgegen kommen, aber auch die Anpassung bestehender Angebote an die Anforderungen dieser jungen Menschen. Grundlegend sei es, die Jugendlichen schon früh an die internationale Jugendarbeit heranzuführen, um die Hemmschwelle zu senken und sie zur Teilnahme zu motivieren. Gelingen könne Inklusion aber nur dann, wenn sie in der Kinder- und Jugendhilfe und gesellschaftlich breit verankert werde. Bezüglich der immer wieder angeschnittenen Visaproblematik sagten die Abgeordneten eine fraktionsübergreifende Initiative zu. Festzuhalten bleibt als Ergebnis auch das hohe Interesse und der große Diskussions- und Handlungsbedarf zum Thema Inklusion und Diversität.
Weitere Foren gab es zu folgenden Themen:
Durchgeführt wurde der Parlamentarische Abend als gemeinsame Veranstaltung von ConAct - Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk, IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V., JUGEND für Europa, dem Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch und der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch.
Quelle: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der bundesrepublik Deutschland