Kinder- und Jugendarbeit
DIE BRAUNE FALLE - eine rechtsextremistische ,Karriere': Ausstellung in Neustrelitz eröffnet
Die heute in Neustrelitz eröffnete Ausstellung des Bundesamtes für Verfassungsschutz unter dem Titel "DIE BRAUNE FALLE - eine rechtsextremistische "Karriere"" schildert am fiktiven Beispiel des Lebenslaufs eines Jugendlichen die Vielfalt rechtsextremistischer Erscheinungsformen, klärt über die verfassungsfeindlichen Ziele und Strukturen des Rechtsextremismus auf und macht Handlungsfelder und Gefahren deutlich. Ihr Ziel ist es, über Rechtsextremismus nicht mit "erhobenem Zeigefinger" zu informieren, sondern die Besucher selbst "hinter die Fassaden" blicken zu lassen: Sie haben so die Gelegenheit, sich ein eigenes Urteil zu bilden, wie schnell aus anfänglicher Faszination bitterer, oftmals sogar blutiger Ernst werden kann.
13.01.2011
Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Uta-Maria Kuder erklärte anlässlich der Eröffnung: "Diese Ausstellung berührt mich in besonderem Maße, weil sie sich eines Themas annimmt, das uns alle angeht und zur Stellungnahme aufruft: Der Rechtsextremismus! Der Rechtsextremismus hat viele Gesichter: Das reicht von Pöbeleien, Beleidigungen und Hakenkreuzschmierereien über die Schändungen von Mahnmalen und Gedenkstätten, Landfriedensbruch und Körperverletzungen bis hin zu Mord und Totschlag."
"Motivation für die Täter ist die menschenverachtende Ablehnung von Anderen allein wegen ihrer Hautfarbe, ihres Glaubens, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Sprache oder weil sie obdachlos oder behindert sind," führte Ministerin Kuder fort.
"Rechtsextremismus ist nicht allein ein Justizproblem. Rechtsextremismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem! Die Justiz, für die ich als Justizministerin Verantwortung trage," so Ministerin Kuder, "kann erst einwirken, wenn die menschenverachtenden und hassmotivierten Straftaten bereits begangen worden sind. Rechtsextremismus zeigt sich nicht nur in Straftaten, sondern auch in der Verbreitung fremdenfeindlichen Gedankenguts. Organisierte "Rattenfänger" sprechen gezielt Jugendliche an und versuchen, gezielt im Internet in sozialen Netzwerken, wie Facebook, SchülerVZ oder StudieVZ junge Leute zu ködern."
Kuder sagte, die Rechtsextremisten tauchten als Wolf im Schafspelz auf: "Sie äußern sich zunächst ganz unverfänglich und versuchen, dadurch das Vertrauen der anderen Teilnehmer zu erschleichen. Dem müssen wir alle entschieden entgegentreten! Das Verschleiern der Ziele macht die Aufklärungsarbeit schwieriger. Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Der Schlüssel für eine wirkungsvolle Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus ist eine intensive Beschäftigung mit den Ursachen und Folgen. Aufklärung und Information - so wie in dieser Ausstellung - sind ein entscheidender Schritt gegen die Verbreitung rechten Gedankenguts."
Die Ausstellung wird
- vom 14. bis 28. Januar 2011 in der Beruflichen Schule des Landkreises Mecklenburg-Strelitz, Hittenkoferstraße 28 in 17235 Neustrelitz (Äffnungszeiten Montag bis Mittwoch 9.00 bis 16.00 Uhr, Donnerstag 9.00 bis 18.00 Uhr und Freitag 9.00 bis 13.00 Uhr) - Anmeldung für Schulklassen und Gruppen unter der Telefonnummer 03981/4610,
- vom 2. bis 5. Februar 2011 in der Jugendanstalt Neustrelitz, Am Kaulksee 3 in 17235 Neustrelitz (Äffnungszeiten nach Absprache unter der Telefonnummer 03981/2396-119 oder 03981/2396-0)
zu sehen sein.
Quelle: Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern
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