Kinder- und Jugendarbeit

Deutsches Kinderhilfswerk ruft zu Spenden für Kindertageseinrichtungen und Spielplätze in Hochwassergebieten auf

Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft zu Spenden für Kindertageseinrichtungen und Spielplätze in den Hochwassergebieten im Süden und Osten Deutschlands auf. Aus diesem Anlass hat das Deutsche Kinderhilfswerk einen Sonderfonds „Hilfe für Kitas und Spielplätze in Hochwassergebieten“ eingerichtet. Spenden sind möglich auf das Konto 333 11 11 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00, Stichwort „Fluthilfe 2013“. Zudem gibt es die Möglichkeit, per SMS mit dem Stichwort FREUND an die 81190 einen Betrag von 5 Euro zu spenden.

07.06.2013

„Die aktuellen Berichte zeigen uns stündlich ein neues, größeres Ausmaß der Zerstörungen. Hundertausende Menschen sind betroffen. Darunter auch sehr viele Kinder und Einrichtungen, die uns am Herzen liegen. Viele Kindergärten sind komplett überflutet worden und für Monate nicht nutzbar. Kinderspielplätze sind völlig zerstört. Deshalb hat das Deutsche Kinderhilfswerk einen Sonderfonds ‚Hilfe für Kitas und Spielplätze in Hochwassergebieten‘ eingerichtet“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Ungeachtet der notwendigen staatlichen Unterstützung brauchen die Träger schnelle und unbürokratische Hilfe, um Spielzeug und Spielgeräte neu anzuschaffen und die Spielplätze wieder sicher und nutzbar zu machen. In vielen persönlichen Gesprächen mit Betroffenen in den Hochwassergebieten zeigt sich, dass vor allen Dingen finanzielle Hilfe besonders gefragt ist. Viele Sachspenden kommen aus Privathaushalten, jedoch fehlt das Geld, um Logistik für die Verteilung aufzubauen oder um Bauschäden und sehr teure Material-Neuanschaffungen zu finanzieren. Deshalb bitten wir alle Menschen in Deutschland, unseren Sonderfonds mit einer Spende zu unterstützen“ so Krüger weiter.

Wie viele Kindergärten und Spielplätze tatsächlich Opfer der Flut geworden sind, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Drei Beispiele sollen die Situation verdeutlichen:

Der Kindergarten Sonnenschein in Rosenheim ist völlig zerstört. Die Einrichtung betreut ca. 20 Kinder mit Behinderung. Die Kinder erhalten hier eine spezielle ganzheitliche Förderung. Für die Kinder sind inzwischen Ausweichräumlichkeiten gefunden wurden. Was bleibt, ist ein komplett überfluteter Kindergarten, der in den nächsten Monaten nicht mehr genutzt werden kann. Das Wasser hat über 200qm Boden aufgeschwemmt, die Trockenbauwände zerstört und vor allen Dingen die vielen Spezial-Holzmöbel, die zu Therapiezwecken genutzt werden, unbrauchbar gemacht. Der entstandene Schaden ist in seinem gesamten Ausmaß noch nicht abzusehen.

Das Lukas-Kern-Kinderheim in Passau steht nur wenige Meter von dem Ufer entfernt, wo Donau und Inn zusammenfließen. Das schon 1749 gegründete Heim macht nicht das erste Mal Erfahrungen mit Hochwasser, entsprechend haben viele Schutzmaßnahmen und eine schnelle Reaktion eine völlige Zerstörung verhindern können. Kleider und Spielsachen konnten in die Obergeschosse gerettet werden. Keller, Erdgeschoss und Innenhof jedoch stehen völlig unter Wasser. Der Heimleiter Frank Schmid erklärte im Gespräch, dass es jetzt vor allen Dingen auf finanzielle Hilfe ankommt – denn alle technischen Geräte sind zerstört. So z.B. die Industrie-Waschmaschinen und –Trockner, deren Neuanschaffung im fünfstelligen Bereich liegt. Die Kinder des Heimes sind derzeit privat untergebracht und können ihr Zuhause erst wieder beziehen, wenn die größten Schäden beseitigt sind. Wann das sein wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Der Baschkirische Spielplatz auf der Peißnitz in Halle (Saale) steht komplett unter Wasser. Der Spielplatz war nach einer Sanierung erst seit einer Woche wieder geöffnet. Da der Zugang zum Spielplatz blockiert ist, ist eine Aussage über das Ausmaß der Schäden derzeit noch nicht möglich. Dazu muss gewartet werden, bis das Wasser vollständig abgeflossen ist, was noch einige Tage dauern kann. Da die Spielgeräte größtenteils aus Holz bestehen, ist man sich vor Ort sicher, dass alle Geräte ersetzt werden müssen. Sicher ist auch, dass die erneute Sanierung des Spielplatzes ein enormer Kostenaufwand ist. Auch hier wird Hilfe dringend benötigt!

Redaktion: Uwe Kamp

Back to Top