Kinder- und Jugendarbeit

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg fordert: Mehr Zeit für außerschulische Bildung

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) schließt sich der Forderung nach einer 35-Stunden-Woche für Schülerinnen und Schüler an und fordert für sie einen bundesweit einheitlichen freien Nachmittag.

23.06.2014

Sie kritisiert gleichzeitig den Beschluss der Kultusminister, den Sommerferien-Korridor zu erweitern. Gemeinsame Sommerlager und Fahrten über Bundesländergrenzen hinweg werden so unmöglich, so der Beschluss der DPSG-Bundesversammlung.

Kinder und Jugendliche sehen sich heute einem stärker werdenden Leistungsdruck ausgesetzt: G8 und die Ausweitung von Ganztagsunterricht sind Zeichen dieses Wandels. Das formale Bildungssystem nimmt sie zunehmend ein. Eine Folge daraus ist der zunehmende Verlust von Freizeit, in der sich Kinder und Jugendliche ehrenamtlich engagieren und in Jugendverbänden einbringen können. Bildung findet jedoch nicht nur in Schulen statt, sondern auch zu bedeutenden Teilen in Jugendverbänden. Platz für Bildungsangebote, wie Jugendverbände sie bieten, bleibt bei der derzeitigen Situation kaum.

Jugendverbände vermitteln wertvolle Teile einer umfassenden Bildung

"In Jugendverbänden wie der DPSG findet ein wertvoller Teil einer umfassenden Bildung für Kinder und Jugendliche statt. Die aktuellen Entwicklungen in der Bildungspolitik nehmen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur Selbstorganisation und zum Lernen aus der eigenen Erfahrung heraus", so Dominik Naab, Bundesvorsitzender der DPSG. Im Rahmen der 79. Bundesversammlung der DPSG am Wochenende in Westernohe beschloss der größte Pfadfinderverband in Deutschland daher, sich der Forderung anderer Jugendverbände anzuschließen, die Zeit, die Kinder und Jugendliche für Schule aufbringen, auf maximal 35 Stunden in der Woche zu beschränken. Gleichzeitig soll ein bundesweit einheitlicher Nachmittag frei von Schulunterricht sein, um Jugendarbeit in der Breite und Zeit zur Selbstorganisation zu ermöglichen.

Kritik an Kultusminister-Konferenz

Die DPSG kritisiert darüber hinaus auch den Beschluss der Kultusminsterkonferenz vom 12. Juni 2014, den Zeitraum der Sommerferien ab dem Jahr 2018 zu erweitern. Dies macht es bundesweit tätigen Verbänden nahezu unmöglich, bundesweite Fahrten und Angebote für Kinder und Jugendliche zu veranstalten und ihnen so den Blick über die Landesgrenzen zu ermöglichen.

Naab dazu: "Die Entscheidung der Kultusminister ist ein Kniefall vor der Tourismusindustrie. Sie berücksichtigt leider nicht die Interessen derjenigen, die die Konsequenzen daraus tragen müssen. Kinder und Jugendlichen wird die die deutschlandweite Begegnung mit anderen Jugendlichen verwehrt. Fahrten und Lager mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland werden in den Sommerferien unmöglich. Das kritisieren wir stark und fordern den Rücknahme des Beschlusses."

Verantwortliche in Politik und Kirche fordert die DPSG auf, sich zum Wohle der jungen Generation und für gute Rahmenbedingungen der Kinder- und Jugendverbände einzusetzen.

<link http: www.dpsg.de bv79 _blank external-link-new-window external link in new>Der Beschluss im Wortlaut 

Quelle: Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg vom 22.06.2014

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